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Kürschner, Joseph [Hrsg.]
China: Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg ; ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik — Leipzig, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2422#0404
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183 yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy wirren 1YV01-01. YYYYYYVYYVYY0V0YVV000VYYVVV0 184

lanöes, unö Ser Dank Safür ist Sie Dekoration, Sie Ich
Luch verleihe. Die LNeSaille, Sie Ihr erhaltet, ist jeöoch
nicht nnr ein Aeichen nreines Dankes für Lure Arbeit
an sich, sie sxricht auch Meine Anerkennung Safür aus,
öatz Ihr nicht benr Beisxiel Ser vaterlan-slosen Gesellen
gefolgt seiS, öie gera-e jetzt -ie Arbeit nieSergelegt
haben. Lhrlos, rver sein Vaterland im Stiche lätzt! Zhr
habt gezeigt, datz Zhr Lhrenmänner sei-, unS Sas soll
die Luch verliehen« Dekoration zum Ausdruck bringen."

Jn den drei
Wochen bis zur
Einschiffung wur-
de in allen Zwei-
gen der Heeres-
verwaltung rast-
los gearbeitet, um
rechtzeitig das
Werkzu vollenden.

Gleichlaufend mit
der Formierung,

Einkleidung und
Ausrüstung und
dem Einexerzieren
der Mannschaften
geschah die Bereit-
stellung der um-
fangreichen Ko-
lonnen, des Artil-
lerie-undPionier-
Materials, der
Munition und der
ungeheurenMenge
an Lebensmitteln
und zahlreichen
Bedarfsartikeln,
welche das Expe-
ditionskorps in
diefer Beziehung
vollkommen un-
abhängig machen follte von den Eigentümlichkeiten
des Kriegsschauplatzes. Letztere bedingten ferner ganz
besondere Vorbereitungen des Sanitätsdienstes und
infolgedessen eine reichliche Ausstattung mit Sanitäts-
personal. Demzufolge wurde sowohl den vorange-
gangenen Marineformationen wie diesem Expedi-
tionskorps je ein sorgfältig ausgerüstetes Lazarettschiff
mitgegeben, außerdem wurden noch zwei Lazarettschiffe
in den Dienst der freiwilligen Krankenpflege gestellt. Das
für die Marineformationen bestimmte, die „G er a", stach
schon am 27. Juli o-n Wilhelmshaven aus in See,
nachdem es von I. M. der Kaiserin eingehend besichtigt
war. Kurz vorher war dem Kapitän dieses Hospital-
schiffes von dem Magistrat der Stadt Gera einSchrei-
ben zugegangen, wonach seitens der Stadtverwältung
1000 Cigarrenhüllen mit je 5 Stück Cigarren zur Ver-
teilung an die Verwundeten und Kranken gespendet
worden sind. Dem Schreiben war in einer hübschen
Mappe nachstehender Scheidegruß beigefügt:

jDie Stadt Gera an Sen Aaxitän Ser „Gera". „Zufolge
höchster Lntschließung S. Al. des deutschen Raisers, unseres
obersten Rriegsherrn, soll der Darnpfer,Gerä, welcher sich bis-
her als Personendainpfer einen Ruf erworben hat, als tazarett-
schiff im fernen Gsten der Nächstenliebe dienen und hat den
wackeren Räinxfern für Deutschlands Ruhm und Lhr' Gelegen-
heit zu bieten, ihre für das geliebte vaterland geopferte Gesundheit
wieder zu erlangen. Beim Scheiden aus den heimatlichen Ge-
wässern begleiten das Schiff die herzlichsten Glück- und Segens-
wünsche aller Patrioten; die Stadt Gera aber, Leren Namen

das stolze Schiff trägt,
will mit Bewährung
der werkthätigenLiebe
auf diesein Schiff be-
ginnen; mit dem
Wunsche, daß Las
Schiff seinen Zweck
erfüllen und glücklich
heimkehren möge, will
sie ein sichtbares Zei-
chen der Dankbarkeit
gegen die tapferen
Aämpfer verbinden
und ihnen eine Freude
bereiten, welche die
Schmerzen vergessen
lassen und die Lr-
innerung an das
matland wachhalten
will. Gera, am ZH.Zuli
MO."

Für das Expe-
ditionskorps war
als Lazarettschiff
„H. H. Meier"
vorgesehen; der-
selbe nahm die ge-
samte Lazarett-
einrichtung an
Bord und wurde
nach Ausschiffung
der Expeditions-
truppen erst in
Ostasien als Lazarettschiff eingerichtet.

Gleichzeitig mit der „Gera" traten auch drei Tor-
pedoboote, 8 90, 8 91 und 8 92 die Ausreise nach
China an, um dort zu dem Kreuzergeschwader zu stoßen.
Für die Hochseefahrt gebaut, hatten sie besondere Ein-
richtungen für die weite Fahrt erhalten, insbesondere
für die erträgliche Unterbringung der Mannschaften bei
der Fahrt durch die Tropen. Sonnensegel, Berieselungs-
anlagen, Kühlräume und Schlafeinrichtungen auf Deck
gehörten hierzu.

Die „Gera" nahm auch Ersatzmannschaften der
Marine für den Ausfall an Kranken und Verwundeten
mit, ebenso wie die Besatzung für den bei Taku genom-
menen chinesischen Torpedobootzerstörer.

Die Formierung der Truppen des Expe-
ditionskorps geschah bei der Jnfanterie in den Be-
zirken der Armeekorps, bei der Artillerie in Jüterbog,
der Kavallerie in Potsdam; für die Spezialwaffen waren

Apotbeker Or. Gröthe. Vberassistenzarzt Dr. Fontane. Mberassistenzarzt Dr. Heinemann.
Stabsarzt Dr. Nenninger. Oberstabsarzt I. A l. Dr. Arendt, Lbefarzt. Stabsarzt Dr-. wiemann.

Lhefarzt, Apotheker und Leiter der äußeren, inneren und gemischten Station der „Gera".
 
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