POMMERSCHE KUNSTGESCHICHTE.
Nach den erhaltenen Monumenten dargestellt. Stettin, 1840.
(Baltische Studien. Herausgegeben von der Gesellschaft für Pommersche
Geschichte und Alterthumskunde. Achten Jahrganges, erstes Heft.)
Einleitung.
Die Arbeit, welche ich hier unter dem Titel einer pommerschen
Kunstgeschichte dem Publikum übergebe, ist das Resultat einer Reise, die
ich im Sommer 1839 durch Pommern gemacht habe. Die Reise geschah
im Interesse und auf Veranlassung der Gesellschaft für pommersche Ge-
schichte und Alterthumskunde, deren Mitglied zu sein ich die Ehre habe;
der grössere Theil der dazu nöthigen Mittel war, auf den Antrag der ge-
nannten Gesellschaft, durch die Gnade Sr. Majestät, des hochseligen Kö-
niges, huldreichst bewilligt worden. Bereits seit längerer Zeit war es
nämlich zur Sprache gekommen, wie es in mehr als einer Beziehung höchst
wünschenswerth sei, von den in Pommern etwa vorhandenen Kunstmonu-
menten eine nähere Kunde zu besitzen; wie man, wenn eine solche vor-
liege, um so genagender für die Erhaltung und für die Bekanntmachung
der Monumente werde wirksam sein können, und wie hiedurch die Cul-
turgeschichte des Vaterlandes ein vielleicht nicht unbedeutendes Material
gewinnen dürfe. Diese Ideen fanden in mir einen um so lebhafteren An-
klang, als es mir stets höchst wünschenswerth erschienen war, die, für den
ersten Anschein zwar unübersehliche Zahl der öffentlichen Kunstdenkmäler
in Deutschland, und zunächst die des preussischen Staates, — die in ihrer
Gesammtheit als ein colossales Museum von eigenthümlichster und gross-
artigster Bedeutung zu betrachten sind und die für den Entwickelungsgang
der Culturgeschichte so überaus mannigfaltige und noch so wenig benutzte
Anknüpfungspunkte darbieten, — in einer gründlichen Weise untersucht
und verzeichnet zu sehen. Es schien mir doppelt interessant, eine solche
Arbeit mit einem Lande zu beginnen, über dessen Kunstmonumente noch
gar wenig bekannt war, und es schmeichelte — ich will es gern gestehen- —
meinem vaterländischen Sinne, dass mit Pommern, dem Lande meiner
Heimat, ein solcher erster Versuch gemacht werden sollte.
Die Reise hatte förmlich den Charakter einer Entdeckungsreise. Man-
ches Einzelne hatte ich wohl früher an einem oder dem andern Orte des
Nach den erhaltenen Monumenten dargestellt. Stettin, 1840.
(Baltische Studien. Herausgegeben von der Gesellschaft für Pommersche
Geschichte und Alterthumskunde. Achten Jahrganges, erstes Heft.)
Einleitung.
Die Arbeit, welche ich hier unter dem Titel einer pommerschen
Kunstgeschichte dem Publikum übergebe, ist das Resultat einer Reise, die
ich im Sommer 1839 durch Pommern gemacht habe. Die Reise geschah
im Interesse und auf Veranlassung der Gesellschaft für pommersche Ge-
schichte und Alterthumskunde, deren Mitglied zu sein ich die Ehre habe;
der grössere Theil der dazu nöthigen Mittel war, auf den Antrag der ge-
nannten Gesellschaft, durch die Gnade Sr. Majestät, des hochseligen Kö-
niges, huldreichst bewilligt worden. Bereits seit längerer Zeit war es
nämlich zur Sprache gekommen, wie es in mehr als einer Beziehung höchst
wünschenswerth sei, von den in Pommern etwa vorhandenen Kunstmonu-
menten eine nähere Kunde zu besitzen; wie man, wenn eine solche vor-
liege, um so genagender für die Erhaltung und für die Bekanntmachung
der Monumente werde wirksam sein können, und wie hiedurch die Cul-
turgeschichte des Vaterlandes ein vielleicht nicht unbedeutendes Material
gewinnen dürfe. Diese Ideen fanden in mir einen um so lebhafteren An-
klang, als es mir stets höchst wünschenswerth erschienen war, die, für den
ersten Anschein zwar unübersehliche Zahl der öffentlichen Kunstdenkmäler
in Deutschland, und zunächst die des preussischen Staates, — die in ihrer
Gesammtheit als ein colossales Museum von eigenthümlichster und gross-
artigster Bedeutung zu betrachten sind und die für den Entwickelungsgang
der Culturgeschichte so überaus mannigfaltige und noch so wenig benutzte
Anknüpfungspunkte darbieten, — in einer gründlichen Weise untersucht
und verzeichnet zu sehen. Es schien mir doppelt interessant, eine solche
Arbeit mit einem Lande zu beginnen, über dessen Kunstmonumente noch
gar wenig bekannt war, und es schmeichelte — ich will es gern gestehen- —
meinem vaterländischen Sinne, dass mit Pommern, dem Lande meiner
Heimat, ein solcher erster Versuch gemacht werden sollte.
Die Reise hatte förmlich den Charakter einer Entdeckungsreise. Man-
ches Einzelne hatte ich wohl früher an einem oder dem andern Orte des