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https://doi.org/10.11588/diglit.30031#0213
VII. DIE KUNST DEK RÖMISCHEN EPOCHE.
Allgemeiner Charakter.
Nachdem Sicilien am Sclilusse des dxitten Jahrhunderts,
Griechenland um die Mitte des zweiten xömische Provinz gewor-
den und mit dex übxigen Siegesbeute Massen hellenischex Kunst-
schätze nach Rom hinübergefühxt waren, exwachte auch in ßom
das Verlangen nach einer höheren künstlerischen Gestaltung des
Lebens, als solche in der altväterisclien Weise, in dex etxusld-
schen Schule exreiclit Averden konnte. Foxtgesetzte Siege,, unex-
messlich Avachsender Reichthum, stets vermehrte -Bekanntschaft
mit den Glanzstätten hellenischex Kunst, auch im Orient, gaben
jenem Verlangen die reichlichste Nahrung. Die Meisterwerke
der Vorzeit häuften sich in ßom zusammen; ßom wurde der
Sitz des künstlexischen Studiums, der Geschmacksbildung und
Kennerschaft; die kiinstlerischen Kräfte der jüngeren Zeit fanden
hier den Schauplatz zur umfassendsten und ehrenvollsten Bet.hä-
tigung; das edelste Material, in wie fernen Gebirgen es zu
suchen sein mochte, kam hier im ausgedehntesten Maasse zur
Verwendung. Die Welthexrschaft Roms gab der Kunst einen
Impuls, der aufs Neue zu höchst bemerkenswexthen Schöpfungen
fühxen musste.
Die Kunst der römisclien Herrschaft 1 vereinigt verschieden-
artige Elemente in sich. Sie erscheint einerseits als eine Nach-
1 Hauptwerke monumentaler Darstellung' und Porschung, zunächst für die
Stadt Rom selbst: Desgodetz, les edilices antiques de Rome (mit gründliclien
Aufnahmen). Canina, gli edifizj di Roma antica (auch Desselben Architettura
Romana, — beide Werke mit Restauration der Monumente). Kupferwerke von
Piranesi, mit charaktervoll malerischer Darstellung des Yorhandenen. Kupfer-
werke von Santi Bartoli, mit Darstellung der bildnerisclien Monmnente. Vergl.
dazu: Platner, Bunsen etc., Beschreibung der Stadt Rom; und Auszug dieses
Werkes. E. Braun, Ruinen und Museen Rom’s. J. Burckhardt, Cicerone. Gail-
Allgemeiner Charakter.
Nachdem Sicilien am Sclilusse des dxitten Jahrhunderts,
Griechenland um die Mitte des zweiten xömische Provinz gewor-
den und mit dex übxigen Siegesbeute Massen hellenischex Kunst-
schätze nach Rom hinübergefühxt waren, exwachte auch in ßom
das Verlangen nach einer höheren künstlerischen Gestaltung des
Lebens, als solche in der altväterisclien Weise, in dex etxusld-
schen Schule exreiclit Averden konnte. Foxtgesetzte Siege,, unex-
messlich Avachsender Reichthum, stets vermehrte -Bekanntschaft
mit den Glanzstätten hellenischex Kunst, auch im Orient, gaben
jenem Verlangen die reichlichste Nahrung. Die Meisterwerke
der Vorzeit häuften sich in ßom zusammen; ßom wurde der
Sitz des künstlexischen Studiums, der Geschmacksbildung und
Kennerschaft; die kiinstlerischen Kräfte der jüngeren Zeit fanden
hier den Schauplatz zur umfassendsten und ehrenvollsten Bet.hä-
tigung; das edelste Material, in wie fernen Gebirgen es zu
suchen sein mochte, kam hier im ausgedehntesten Maasse zur
Verwendung. Die Welthexrschaft Roms gab der Kunst einen
Impuls, der aufs Neue zu höchst bemerkenswexthen Schöpfungen
fühxen musste.
Die Kunst der römisclien Herrschaft 1 vereinigt verschieden-
artige Elemente in sich. Sie erscheint einerseits als eine Nach-
1 Hauptwerke monumentaler Darstellung' und Porschung, zunächst für die
Stadt Rom selbst: Desgodetz, les edilices antiques de Rome (mit gründliclien
Aufnahmen). Canina, gli edifizj di Roma antica (auch Desselben Architettura
Romana, — beide Werke mit Restauration der Monumente). Kupferwerke von
Piranesi, mit charaktervoll malerischer Darstellung des Yorhandenen. Kupfer-
werke von Santi Bartoli, mit Darstellung der bildnerisclien Monmnente. Vergl.
dazu: Platner, Bunsen etc., Beschreibung der Stadt Rom; und Auszug dieses
Werkes. E. Braun, Ruinen und Museen Rom’s. J. Burckhardt, Cicerone. Gail-