Rückgang der deutschen Produktion gegenüber der
seit dem Jahrhundert ansteigenden Konkurrenz
^urch amerikanische Rohprodukte erzählt ein netter
Spruch am ehemaligen Getreidekasten der Gewerk-
schaft Ahrnerhandel in Steinhaus in Tirol, die von
Wo tögtz bestand.
Vierhundert Zähre hat das Bergwerk geblüht,
viel Menschen haben sich drum bemüht,
Die einen mit fleißiger, kräftiger Hand,
Die andern mit wissen und scharfem verstand,
Das Kupfer das beste gewesen ist,
vom Uralgebirge zur spanischen Küst,
Hat ins Tal gebracht gar reichen Segen,
Verkehr ist gewesen mit Schlitten und wägen.
Da kam von Amerika Kupfer zu viel,
2ie gewannen es dort mit zu leichtem Spiel,
Das Hai u,,; zugrunde gerichtet in kurzer Zeit,
ist um Menschen und Bergwerk leid.
Z)ur Lebensfrage wurde die amerikanische Einfuhr
für die deutschen Bergwerke seit der zweiten Hälfte
w Jahrhunderts, d. h. Hand in Hand mit dem
Maschinenbetrieb. Noch zu Beginn des Jahr-
hunderts haben die deutschen Werkstätten vorwiegend
europäisches Kupfer verarbeitet, von dem das Breit-
kopf-härtelfche Allgemeine Haus-Lexikon (\836), das
amerikanisches Kupfer überhaupt nicht erwähnt,
sieben Sorten aufzählt. Als reinstes weiches wird
darunter das aus Befan^on gerühmt, als das beste
Gußkupfer das preußische. Zum Strecken und
Drahtziehen sei das steiermärkische besonders ge-
eignet, zum vermünzen das ungarische. Der
Kupferschmied ziehe das schwedische allem anderen
Kupfer vor, für Legierungen empfehle sich das
russische. Gleichen Alters mit dem Tausch als
Rohmaterial ist der Münzwert des Kupfers. Im
Mittelalter war der handelswert geringer wie für
Zinn und erreichte seit dem *7. Jahrhundert etwa
die Balance zwischen beiden Metallen. So er-
wähnt ein Nürnberger Inventar aus der Zeit um
1550 als Preis für das Pfund Kupfer 18 Pfennig,
für Zinn 25 Pfennig, ein ebensolches um 1600 für
Kupfer 28, für Zinn 32 Pfennig im alten Münz-
begriff, der nach moderner Schätzung etwa das
Doppelte bis Dreifache ausmachen würde.
Seit dem w Jahrhundert konzentriert sich die Rot-
fchmiedekunst als Gewerbe in Deutschland auf ein-
zelne große Städte: die Hansestädte, Köln, in Süd-
deutschland namentlich Augsburg und Nürnberg.
Rasch tritt die Zunftorganisation mit ihren viel-
fältigen Bestimmungen ein. In Ulm wird schon
1505 der verkauf von altem und neuem Geschirr
seit dem Jahrhundert ansteigenden Konkurrenz
^urch amerikanische Rohprodukte erzählt ein netter
Spruch am ehemaligen Getreidekasten der Gewerk-
schaft Ahrnerhandel in Steinhaus in Tirol, die von
Wo tögtz bestand.
Vierhundert Zähre hat das Bergwerk geblüht,
viel Menschen haben sich drum bemüht,
Die einen mit fleißiger, kräftiger Hand,
Die andern mit wissen und scharfem verstand,
Das Kupfer das beste gewesen ist,
vom Uralgebirge zur spanischen Küst,
Hat ins Tal gebracht gar reichen Segen,
Verkehr ist gewesen mit Schlitten und wägen.
Da kam von Amerika Kupfer zu viel,
2ie gewannen es dort mit zu leichtem Spiel,
Das Hai u,,; zugrunde gerichtet in kurzer Zeit,
ist um Menschen und Bergwerk leid.
Z)ur Lebensfrage wurde die amerikanische Einfuhr
für die deutschen Bergwerke seit der zweiten Hälfte
w Jahrhunderts, d. h. Hand in Hand mit dem
Maschinenbetrieb. Noch zu Beginn des Jahr-
hunderts haben die deutschen Werkstätten vorwiegend
europäisches Kupfer verarbeitet, von dem das Breit-
kopf-härtelfche Allgemeine Haus-Lexikon (\836), das
amerikanisches Kupfer überhaupt nicht erwähnt,
sieben Sorten aufzählt. Als reinstes weiches wird
darunter das aus Befan^on gerühmt, als das beste
Gußkupfer das preußische. Zum Strecken und
Drahtziehen sei das steiermärkische besonders ge-
eignet, zum vermünzen das ungarische. Der
Kupferschmied ziehe das schwedische allem anderen
Kupfer vor, für Legierungen empfehle sich das
russische. Gleichen Alters mit dem Tausch als
Rohmaterial ist der Münzwert des Kupfers. Im
Mittelalter war der handelswert geringer wie für
Zinn und erreichte seit dem *7. Jahrhundert etwa
die Balance zwischen beiden Metallen. So er-
wähnt ein Nürnberger Inventar aus der Zeit um
1550 als Preis für das Pfund Kupfer 18 Pfennig,
für Zinn 25 Pfennig, ein ebensolches um 1600 für
Kupfer 28, für Zinn 32 Pfennig im alten Münz-
begriff, der nach moderner Schätzung etwa das
Doppelte bis Dreifache ausmachen würde.
Seit dem w Jahrhundert konzentriert sich die Rot-
fchmiedekunst als Gewerbe in Deutschland auf ein-
zelne große Städte: die Hansestädte, Köln, in Süd-
deutschland namentlich Augsburg und Nürnberg.
Rasch tritt die Zunftorganisation mit ihren viel-
fältigen Bestimmungen ein. In Ulm wird schon
1505 der verkauf von altem und neuem Geschirr