viele und schwere Verluste hat der Gaperische Kunstgewerbeverein in diesem Jahre zu be-
klagen. Der Tod hat ihm treffliche Künstler, alte, hochverdiente Mitglieder und manches
hoffnungsvolle junge Leben entriffen. Ruch der Weltkrieg hat wertvolle Gpfer gefordert
und neuerdings wieder einen der Unseren.
Hans von Miller
Erzgießer, Diplom-Ingenieur u. Offizier-Stellvertreter
Rls der Sohn unseres Altmeisters Zritz von Miller den 9. März 1884 geboren, trat er nach
vorausgegangenem Gesuch der Mittelschulen und des Realgymnasiums in die Maschinen-
fabrik und Gießerei von Niedinger in Rugsburg ein, arbeitete in der Erzgießerei Franz
in Dresden, widmete sich metallurgischen Studien an der Techn. Hochschule in Aachen, wo
er auch seinen Diplom-Ingenieur mit Auszeichnung bestand, von Rnfang an ßhwebte
ihm als Ideal vor, seiner slhnen würdig zu sein und hineinzuwachsen in die Traditionen
seines Vaterhauses nach dem Grundsätze:
„Mtes ehren unS Neues schaffen".
Ms er 1411 als technischer Mitarbeiter und Leiter in die Kgl. Erzgießerei berufen wurde,
trat er mit wahrer Segeisterung an die seiner harrenden Aufgaben heran. Hildebrands
prächtige Reiterstatue des Prinz-Regenten Luitpold, die vor dem Sayerischen National-
museum aufgestellt ist, und die in außerordentlichen Dimensionen gehaltene, für Amerika
geschaffene Goethesigur von H.Hahn neben andern Werken von monumentaler Größe boten
dem jungen Gießer willkommene Gelegenheit zur Gewährung seiner Umsicht, seines
Fleißes und seines Könnens.
Ms der Krieg ausbrach und neue berufliche Aufgaben in der Gießerei an ihn herantraten,
verstand er es, sich auch auf die Gedürfnisse dieser Zeit einzurichten und seine Kennt-
nisse auf wissenschaftlich-technischem Gebiet zur Geltung zu bringen, Rus der Aeitlage
heraus reifte in ihm der Gedanke, jungen Künstlern Gelegenheit zu geben, ihre Arbeiten
zu zeigen; er richtete daher in den Räumen der Erzgießerei einen Russtellungssaal für
fertige Werke und Modelle ein.
Regstes Leben herrschte in allen Räumen und Werkstätten, als ihn der Ruf ins Feld er-
eilte. In freudiger Erfüllung feiner Pflichten für das Vaterland fand er vor Verdun am
2. Mai den Heldentod.
Wenig Stunden vorher war ihm zu Haufe das dritte Kind, ein Knabe, geboren.
Um ihn trauern alle, die seine Gegabung und Energie kannten und von ihm noch die
Gewältigung großer Rufgaben erhofften.
«iiiiiiaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiii»
verantw. Redakteur (ausgenommen Anzeigeteil): Alexander Heilmeyer. — Herausgegeben vom Bayer. Aunstgewerbeoerein. — Druck und Verlag
von R. Dldenbourg, München.
klagen. Der Tod hat ihm treffliche Künstler, alte, hochverdiente Mitglieder und manches
hoffnungsvolle junge Leben entriffen. Ruch der Weltkrieg hat wertvolle Gpfer gefordert
und neuerdings wieder einen der Unseren.
Hans von Miller
Erzgießer, Diplom-Ingenieur u. Offizier-Stellvertreter
Rls der Sohn unseres Altmeisters Zritz von Miller den 9. März 1884 geboren, trat er nach
vorausgegangenem Gesuch der Mittelschulen und des Realgymnasiums in die Maschinen-
fabrik und Gießerei von Niedinger in Rugsburg ein, arbeitete in der Erzgießerei Franz
in Dresden, widmete sich metallurgischen Studien an der Techn. Hochschule in Aachen, wo
er auch seinen Diplom-Ingenieur mit Auszeichnung bestand, von Rnfang an ßhwebte
ihm als Ideal vor, seiner slhnen würdig zu sein und hineinzuwachsen in die Traditionen
seines Vaterhauses nach dem Grundsätze:
„Mtes ehren unS Neues schaffen".
Ms er 1411 als technischer Mitarbeiter und Leiter in die Kgl. Erzgießerei berufen wurde,
trat er mit wahrer Segeisterung an die seiner harrenden Aufgaben heran. Hildebrands
prächtige Reiterstatue des Prinz-Regenten Luitpold, die vor dem Sayerischen National-
museum aufgestellt ist, und die in außerordentlichen Dimensionen gehaltene, für Amerika
geschaffene Goethesigur von H.Hahn neben andern Werken von monumentaler Größe boten
dem jungen Gießer willkommene Gelegenheit zur Gewährung seiner Umsicht, seines
Fleißes und seines Könnens.
Ms der Krieg ausbrach und neue berufliche Aufgaben in der Gießerei an ihn herantraten,
verstand er es, sich auch auf die Gedürfnisse dieser Zeit einzurichten und seine Kennt-
nisse auf wissenschaftlich-technischem Gebiet zur Geltung zu bringen, Rus der Aeitlage
heraus reifte in ihm der Gedanke, jungen Künstlern Gelegenheit zu geben, ihre Arbeiten
zu zeigen; er richtete daher in den Räumen der Erzgießerei einen Russtellungssaal für
fertige Werke und Modelle ein.
Regstes Leben herrschte in allen Räumen und Werkstätten, als ihn der Ruf ins Feld er-
eilte. In freudiger Erfüllung feiner Pflichten für das Vaterland fand er vor Verdun am
2. Mai den Heldentod.
Wenig Stunden vorher war ihm zu Haufe das dritte Kind, ein Knabe, geboren.
Um ihn trauern alle, die seine Gegabung und Energie kannten und von ihm noch die
Gewältigung großer Rufgaben erhofften.
«iiiiiiaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiii»
verantw. Redakteur (ausgenommen Anzeigeteil): Alexander Heilmeyer. — Herausgegeben vom Bayer. Aunstgewerbeoerein. — Druck und Verlag
von R. Dldenbourg, München.