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Die Kunde — 11.1943

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Hugenberg, Josef: Glockensprache
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Volkstümlicher Schiffsbau im oldenburgischen Gater- und Ammerlande
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nocken. Xnno Om X1GLELLXVI (1516)." Fast dieselbe Glocke wurde 1517
für Gr. Hesepe gegossen. Die Jnschrist ist nur geringfügig geändert:
,Mnria sin ick gebeten, äe8 sal äit üerspel Zeneten — vor Ka§e1 äonäer
ouncle bÜLÜsern 8e bestocken ouncke bi8tenckicst in allen nocken." Wertvoll
ist eine zweite Glocke aus Haren: „Kircstrtk Kernstort von Tintlen Vo§t
lckerrnan Ko8ter anno 1650 XI. O1auckiu8 Voillo et N Qotlrieck Laularä me
iecerunt/^Eine der schönsten Glocken goß 1740 Johan Schweys für Berßen.
Die ältesten Glockengießerfamilien sind u. a. Westerhaus, König, Gerar-
dus de Won, Hemon, Voillo u. Baulard, Pawels. Die Glocken zu Rüten-
brock goß A. H. van Bergen zu Heiligerlee, Holland. Die vielen neuen
Glocken des Kreises entstammen den Glockengießereien Otto in He-
melingen, Petit u. Edelbrock in Gescher sowie Humpert in Brilon.
Eine Sicherstellung des gesammelten Bildmaterials, der Inschriften und der
Abdrucke erfolgt durch den Provinzialkonservator. Die Kreis-
bildstelle hält eine Zweitausfertigung zur Verfügung und wird später die
wertvollsten Aufnahmen in einer Bildreihe zum Ausleihen zufammenstellen.
Gipsnachdrucke und Glockenbilder sollen auch im Heimatmuseum nach Be-
endigung der Arbeiten zu einer Schau und zur bleibenden Erinnerung Auf-
nahme finden.
volkstümlicher Schiffsbau im olöenburgischen Sater- uKö
^lmmerlanöe
Von Ministerialrat Tantzen, Oldenburg in Oldb
Von den im Stromgebiet der Ems liegenden Dörfern des oldenbur-
gischen Ammerlandes ist früher eine umfangreiche Schiffahrt
betrieben worden. Während gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Scharrel
im Saterlande noch fast jeder Einwohner ein, auch zwei Boote besaß,
waren dort ein Jahrhundert später kaum noch ein halbes Dutzend vor-
handen, die dann bei den Ziegeleien oder durch Fahren von Rasenerz
(Erott) Beschäftigung fanden. Man unterschied im Saterlande Mutten,
Boote und Punten. Die flachbödigen, vorn und hinten spitzgebauten
Muttschiffe hatten eine Länge von 40—50 Fuß und auf VZ Länge,
vom Vordersteven an gerechnet, eine größte Breite von 8—12 Fuß, einen
Tiefgang von 1—1,5 in, während ihre Tragfähigkeit 5 bis 10 Last Schwer-
gur u 40 Ztr. oder 1—2 Tagewerke Torf a 10000 Soden betrug. Anderer
Bauart waren die Punten; diese flachbödigen, etwa 70—80 Fuß lan-
gen, vorn etwa 20 Fuß breiten Schiffe liefen hinten spitz zu und waren,
vorn etwas schräg auflaufend, stark abgestumpft. Sie hatten eine Trag-
fähigkeit von etwa 20 Last Schwergut oder 6—8 Tagewerk Torf und
eigneten sich wegen des geringen Tiefganges von 0,5—Im außerordent-
lich zum Massentransport von Gütern bei seichtem Wasserstand. Die

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