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Die Kunde — N.F.10.1959

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Heft 1-2
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Bath, Friedrich Carl: Die Jahrestagung 1959 des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Lübeck
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Scholand, Anton: Studienfahrt des Niedersächsischen Landesvereins vom 6.-27. Mai in die Bretagne
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https://doi.org/10.11588/diglit.71587#0184

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geben war und nur durch eine sehr lange Brücke mit dem festen Lande in
Verbindung stand. Das ist die Insel Olsborg, die südlich von der heutigen
Stadt in der Bucht liegt und in ihrem nördlichen Teil eine starke slawische
Kulturschicht und auch Uferbefestigungen aufweist.
Nach dem Zeugnis der gefundenen Keramik war diese Insel am stärksten
im 11. und 12. Jahrhundert besiedelt. Nachdem die slawische Anlage durch die
Holsten bereits 1139 zerstört und durch diese später wieder aufgebaut war,
verlegten die Herzöge ihre Burg 1172 auf das feste Land, und zwar auf den
heutigen Schloßberg, wo fortan als Statthalter des Herzogs zeitweilig der
Overbode der Holsten residierte. —
Am Schluß bleibt mir noch die angenehme Pflicht, allen denen, die zum
guten Gelingen der besonders schönen Tagung beigetragen haben, sei es als
Veranstalter, Planer, Exkursionsleiter, Redner oder auch — nicht zuletzt —
als Gastgeber, im Namen aller Teilnehmer den herzlichsten Dank auszuspre-
chen! Darüber hinaus gilt mein persönlicher Dank den Kollegen, die mir ihre
Konzepte zugänglich machten oder sonstige persönliche Auskünfte erteilten
und dadurch die Abfassung dieses Berichtes erleichterten, der den Teilnehmern
zur Erinnerung und denjenigen Urgeschichtsfreunden und Kollegen, die nicht
teilnehmen konnten, zur kurzen Orientierung dienen möchte.

Studienfahrt des Niedersächsischen Landesvereins
vom 6.—27. Mai in die Bretagne
Von A. Scholand
Mit 1 Tafel
Die Fahrt war durch Dr. Asmus mustergültig vorbereitet. Ihr Ablauf ging
auf der großen Strecke (rund 3700 km) immer pünktlich und programmgemäß
vonstatten. Für die umfangreiche und vielfältige Arbeit vor und während
der Reise sei ihm auch an dieser Stelle herzlich gedankt.
Am 16. Mai in der Frühe ging es auf der Autobahn gen Westen. Kurz
hinter der alten Kaiserkrönungsstadt Aachen, deren Ursprung schon in das
erste Jahrhundert nach Chr. Geb. zurückgeht, passierten wir die deutsch-
belgische Grenze und durchfuhren den ehemaligen deutschen Kreis Eupen.
Bei Lüttich erreichten wir das von Höhenzügen begleitete und von Industrie-
werken erfüllte Maastal. Abends trafen wir in Namur ein.
17. Mai: In den Morgenstunden wurden die großen Industriegebiete um
Charleroi und Valenciennes passiert. Allmählich verringerte sich die Zahl der
Fabrikschornsteine, und bald waren wir in der fruchtbaren Ebene der Picar-
die. Die Namen Cambrai, Bapaume, Arras und viele andere ließen Erinnerun-
gen an den ersten Weltkrieg wachwerden, und die vielen Soldatenfriedhöfe,
die immer wieder in der Landschaft auftauchten, gaben Zeugnis von harten
Kämpfen, die hier stattgefunden haben. Alsbald erreichten wir die alte
Hauptstadt der Picardie, Amiens, in der wir beim Betrachten der Marien-
kathedrale schöpferische Glanzleistungen gotischer Baukunst bewundern

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