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Die Kunde — N.F.10.1959

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Heft 3-4
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Bauer, A.: Ein Fund der Römischen Kaiserzeit aus Holzhausen bei Osnabrück
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Bath, Friedrich Carl: Neue Wohnsiedlung schließt ein Hügelgrab ein
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https://doi.org/10.11588/diglit.71587#0329

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das zerstörte rauhwandige Gefäß könnte in diese Zeitstufe gehören, denn auf
dem Hasefriedhof wurde ein Rauhtopf gefunden. Es ist möglich, daß es sich
auch bei diesen beiden Gefäßen bereits um eine Nachbestattung in einem noch
älteren Grabhügel handelt.
Literatur: Knoke, Osnabr. Mitteilg. Bd. 42/1919 u. Bd. 45/1922. v. Uslar, „Zur spät-
kaiserzeitlichen Drehscheibenkeramik", Germania 19/1935, S. 249—256. Mainzer Zeit-
schrift Nr. 26/1931, S. 108. Henkel, „Die römischen Fingerringe der Rheinlande", Ber-
lin 1913. H. Schoppa, „Ein merkwürdiger Schatzfund von Beelen/Krs. Warendorf",
Westfalen, 21. Jahrgang 1936 Heft 7. Bauer, Osnabr. Mitteilg. Bd. 64/1950. Bauer, „Die
Funde der Römischen Kaiserzeit im Stadt- u. Landkreis Osnabrück", Osnabr. Mitteilg.
Bd. 68/1959.

Neue Wohnsiedlung schließt ein Hügelgrab ein
Von Friedrich Carl Bath
Mit 1 Abbildung
Ein eindrucksvolles Beispiel vorbildlicher Einstellung zu den Fragen der
Bodendenkmalpflege gab jetzt der Luftkurort Bevensen im Kreise Uelzen.
Dort wird ostwärts von der Ilmenau am Rande der Stadt, und zwar an der
Dahlenburger Straße nördlich vom Schützenhaus, ein Kiefernhochwaldgelände
(„Am Fuhrenkamp") als letzter Teil einer vor Jahren begonnenen Wohnsied-
lung erschlossen. Die Aufbauplanung liegt in den Händen des Architekten
BDA Sch1ockermann in Uelzen.
Schon in den vergangenen Jahren meiner Tätigkeit als Bodendenkmal-
pfleger des Kreises war mir die gute Zusammenarbeit mit der Bevenser Stadt-
verwaltung eine Quelle der Freude, zumal man eingesehen hatte, daß die
urgeschichtlichen Besonderheiten der näheren Umgebung bei richtiger Pflege
sehr wohl geeignet sind, einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr zu
bilden. Man denke z. B. an das bekannte Hügelgäberfeld in der Klein
Bünstorfer Heide, das zu den landschaftlich schönsten in Norddeutschland ge-
hört, besonders seitdem es im vergangenen Jahre zum großen Teil abgeholzt
und somit wieder zu einer offenen Heidelandschaft umgestaltet ist.
So kam es, daß Stadtdirektor Wagenknecht mich im Herbst des ver-
gangenen Jahres anrief und sich erkundigte, ob der runde Hügel in dem be-
sagten „Fuhrenkamp" urgeschichtlich eine Bedeutung habe und — wenn ja —
was dann dort geschehen könne. Bei einer Besichtigung an Ort und Stelle, an
der auch der Stadtplaner, Architekt Sch1ockermann, teilnahm, konnte
ich darauf hinweisen, daß der betreffende Hügel (Nr.6 nach dem Aufnahme-
plan der urgeschichtlichen Landesaufnahme) mit seinen 22 m Durchmesser
eines der ansehnlichsten und besterhaltenen (vermutlich bronzezeitlichen)
Hügelgräber in der dortigen Gegend ist. Es würde einen schmerzlichen Verlust
darstellen, wenn er der neuen Siedlung weichen müsse! Und gerade das,
nämlich ihn einzuebnen, schien zunächst unvermeidlich, weil die Straße „Am
Fuhrenkamp" ihn bei geradem Verlauf, wie sie zunächst geplant war, genau
überschnitten hätte. Aber da fand Architekt Sch1ockermann eine groß-
zügige Lösung, indem er vorschlug, die Straße in einem leichten Bogen nörd-

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