Bericht über die Jahrestagung der Verbände
für Altertumsforschung
vom 12.-16. Juni 1972 in Wiesbaden
Von
Elisabeth Schlicht
Zur gemeinsamen Tagung der beiden Verbände hatten sich annähernd
300 Teilnehmer angemeldet. Sie kamen nicht nur aus allen Gebieten der
Bundesrepublik, sondern auch aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien,
Frankreich, der Schweiz, Österreich und Rumänien. Das Städtische Museum
in Wiesbaden war das Vortrags- und Diskussionsforum. Es wurde im Jahre
1822, also vor gerade 150 Jahren, offiziell als Altertumssammlung des Nassaui-
schen Landes begründet. Wiesbaden war zum dritten Mal Tagungsort. 1902
kam man hier zusammen und ebenso 1927 durch die Initiative des Museums-
direktors und langjährigen Vorsitzenden des West- und Süddeutschen Ver-
bandes Dr. F. Kutsch. Dr. K. Böhner würdigte in seiner Begrüßung die Ver-
dienste seines am 30. 4. 1972 verstorbenen Vorgängers und gedachte auch
der Toten des vergangenen Jahres: Dr. Laur-Belart, Basel; Prof. Dr. G. Neu-
mann, Jena, und Oberkustos Dr. Walter Nowothnig, Hannover.
Die Vertreterversammlung am 12. Juni wurde für beide Verbände gemein-
sam veranstaltet. Nach den üblichen Punkten der Tagesordnung: Begrüßung,
Geschäftsbericht und Entlastung des Vorstandes, ist für den Nordwestdeut-
scben Verband beschlossen, 1973 in Berlin zu tagen. Hauptthema beider Ver-
bände war die Wahl des Fachausschusses für Berufsfragen. Für jede Sektion
wurden je zwei Vertreter aus den Arbeitsbereichen der Denkmalpflege, der
Museen und der Universitäten gewählt.
Beim geselligen Beisammensein im Kurhaus Wiesbaden am Abend des
12. Juni wurde die starke Beteiligung spürbar. Es war praktisch unmöglich,
alle Bekannten in der großen Runde zu begrüßen. Da die meisten Teilnehmer
nicht jedes Treffen miterleben können, und die gemeinsamen Tagungen im
olympischen Turnus stattfinden, tauchen immer viele neue Gesichter auf.
Namen sind aus der Literatur geläufig, zu denen die Gesichter fehlen; zu
irgendwie bekannten Gesichtern ist der Name nicht present. Darum mein
Vorschlag: Ein Kärtchen mit Namen an den Rockaufschlag, wie es bei Geo-
logen u. a. auf Tagungen üblich ist. Es wird vielen den Austausch zwischen
den Vorträgen und auf den Exkursionen erleichtern.
Vorträge
Wegen der großen Zahl der angemeldeten Vorträge wurde es erforderlich,
sie in 3 Sektionen zu gliedern: 1. Vorgeschichte, 2. Römerzeit, 3. Frühmittel-
alter, die gleichzeitig in drei Sälen des Museums tagten. In mehr als 50 Vor-
trägen wurde eine interessante Vielfalt an Themen geboten, die die Auswahl
schwer machte. Die bunte Palette zeigte Ergebnisse aus neuesten Grabungen,
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für Altertumsforschung
vom 12.-16. Juni 1972 in Wiesbaden
Von
Elisabeth Schlicht
Zur gemeinsamen Tagung der beiden Verbände hatten sich annähernd
300 Teilnehmer angemeldet. Sie kamen nicht nur aus allen Gebieten der
Bundesrepublik, sondern auch aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien,
Frankreich, der Schweiz, Österreich und Rumänien. Das Städtische Museum
in Wiesbaden war das Vortrags- und Diskussionsforum. Es wurde im Jahre
1822, also vor gerade 150 Jahren, offiziell als Altertumssammlung des Nassaui-
schen Landes begründet. Wiesbaden war zum dritten Mal Tagungsort. 1902
kam man hier zusammen und ebenso 1927 durch die Initiative des Museums-
direktors und langjährigen Vorsitzenden des West- und Süddeutschen Ver-
bandes Dr. F. Kutsch. Dr. K. Böhner würdigte in seiner Begrüßung die Ver-
dienste seines am 30. 4. 1972 verstorbenen Vorgängers und gedachte auch
der Toten des vergangenen Jahres: Dr. Laur-Belart, Basel; Prof. Dr. G. Neu-
mann, Jena, und Oberkustos Dr. Walter Nowothnig, Hannover.
Die Vertreterversammlung am 12. Juni wurde für beide Verbände gemein-
sam veranstaltet. Nach den üblichen Punkten der Tagesordnung: Begrüßung,
Geschäftsbericht und Entlastung des Vorstandes, ist für den Nordwestdeut-
scben Verband beschlossen, 1973 in Berlin zu tagen. Hauptthema beider Ver-
bände war die Wahl des Fachausschusses für Berufsfragen. Für jede Sektion
wurden je zwei Vertreter aus den Arbeitsbereichen der Denkmalpflege, der
Museen und der Universitäten gewählt.
Beim geselligen Beisammensein im Kurhaus Wiesbaden am Abend des
12. Juni wurde die starke Beteiligung spürbar. Es war praktisch unmöglich,
alle Bekannten in der großen Runde zu begrüßen. Da die meisten Teilnehmer
nicht jedes Treffen miterleben können, und die gemeinsamen Tagungen im
olympischen Turnus stattfinden, tauchen immer viele neue Gesichter auf.
Namen sind aus der Literatur geläufig, zu denen die Gesichter fehlen; zu
irgendwie bekannten Gesichtern ist der Name nicht present. Darum mein
Vorschlag: Ein Kärtchen mit Namen an den Rockaufschlag, wie es bei Geo-
logen u. a. auf Tagungen üblich ist. Es wird vielen den Austausch zwischen
den Vorträgen und auf den Exkursionen erleichtern.
Vorträge
Wegen der großen Zahl der angemeldeten Vorträge wurde es erforderlich,
sie in 3 Sektionen zu gliedern: 1. Vorgeschichte, 2. Römerzeit, 3. Frühmittel-
alter, die gleichzeitig in drei Sälen des Museums tagten. In mehr als 50 Vor-
trägen wurde eine interessante Vielfalt an Themen geboten, die die Auswahl
schwer machte. Die bunte Palette zeigte Ergebnisse aus neuesten Grabungen,
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