Im August 1863 wurde der Sarg Nr. I (Blatt 6) (entspricht Abb. 5, 1) an der Südostseite
der Kirche, der nicht weit davon gelegene Sargdeckel im Frühjahr 1864 aufgefunden
und ausgegraben. Die Innenwände des Sarges zeigen eine ziemlich kunstlose Bearbei-
tung, die Ecken des Sarges sind durch Säulchen verstärkt. Das Relief des Sargdeckels,
welches in seiner Zusammenstellung auf einen Würdenträger der Kirche hinweist, hat
im Allgemeinen eine symetrische Zeichnung, auffallend ist die Abweichung der
Abschlußlinie an dem gabelförmigen Teil des Kreuzstabes in der Mitte des Reliefs;
im Sarge befanden sich zwei Schädel und einige Knochenüberreste.
Im Juli 1865 wurde der Sarg Nr. II (Blatt 7) (entspricht Abb. 5, 2) ebenfalls an der Süd-
ostseite der Kirche ausgegraben, obgleich eine Seitenwand zertrümmert ist, zeigen die
inneren Wandflächen eine feinere Bearbeitung, am Kopf und Fußende in den Flächen
das eingemeißelte Relief eines Monogramms Christi, ein Kreuz mit oben auslaufenden
Palmenzweigen, die Seitenwände einfache Kreuze. Der Sargdeckel war nicht aufzu-
finden, der Inhalt des Sarges unwesentlich.
Am 21. August 1867 wurde an der Ostseite der Sarg Nr. III (Blatt 8) (entspricht Abb. 5,3.4)
aufgefunden. Der auf dem Sarg befindliche Sargdeckel zeigt eine reiche Sculptur des
Reliefs, welches außer romanischen Bogenformen, zum Teil die Zeichnung von Sarg
No. I wiedergiebt. Die Innenseiten des zertrümmerten Sarges zeigen abweichend
von den übrigen gefundenen Särgen reichere Ornamente; die Grundierung ist bogen-
förmig gemeißelt, die Ecken des Sarges sind durch Säulchen verstärkt, von denen aus-
gehend romanische Bögen die Seitenwände zieren, während auf der Innenseite der
Kopfplatte das Kreuz mit ausgehenden Bogenformen sich wieder vorfindet. Der Sarg
enthielt ein ziemlich vollständiges Scelett und 5 einzelne größere und kleinere Schädel.
Am 12. September 1867 wurde auf der Nordseite der Kirche der Sarg Nr. IV (Blatt 9)
(entspricht Abb. 6, 1. 2) aufgefunden. Der Sargdeckel hat eine ähnliche Zeichnung des
Reliefs wie Sarg I und III; auf den Innenwänden des Sarges sind abwechselnd Kreuze
und Palmenzweige gemeißelt und sind die Ecken durch Ecksäulchen verstärkt. Der Sarg
enthielt außer vielen Knochenüberresten 4 Schädel, darunter einen weiblichen Schädel.
Am 17. September 1867 wurde der Sarg Nr. V (Blatt 10) (entspricht Abb. 6, 3) aus-
gegraben, der größte der gefundenen Särge mit unzerstörtem Sargdeckel, auf dem das
sehr undeutliche Relief eines großen Baumes sich vorfand; die glatt bearbeiteten
inneren Wandungen des gut erhaltenen Sarges zeigen abwechselnd Kreuze und
geschlossene Palmenzweige. Der Sarg, welcher anscheinend nicht erbrochen und durch-
wühlt war, enthielt ein großes Scelett, sowie eine gut erhaltene Gürtelschnalle von
Bronce. An demselben Tage wurden auch auf dem Fußboden der Kirche 2 Münzen auf-
gefunden und zwar wie folgt: Eine Silbermünze, sogenannter Flindrich aus der Zeit Edo
Wiemkens von 1468 bis 1511 (vergleiche Merzdorf, Jeverländische Münzen, Seite 29
Nr. 14). Eine Kupfermünze, sogenanntes Oertjen von 1498, ebenfalls aus der Zeit Edo
Wiemkens (vergleiche Merzdorf, Jeverländische Münzen, Seite 31 Nr. 18).
Am 18. September 1867 wurde neben dem vorigen Sarge der bedeutend kleinere Sarg
Nr. VI (Blatt II) (entspricht Abb. 6, 4) mit nur halbem Sargdeckel gefunden und aus-
gegraben. Der Sargdeckel hatte kein Relief, die Innenwandungen des mit Säulchen in
den Ecken versehenen Sarges sind mit Kreuzen und Palmenzweigen verziert. Der
Sarg enthielt 7 Schädel, Holzkohle und Scherben von Aschenkrügen.
Eine genaue Untersuchung des Begräbnisplatzes um die alte Kirche durch ausgeführte
Erdbohrungen an vielen Stellen, hatte zu keinem weiteren Resultat geführt.
Die in der Zusammenstellung aufgeführten wertvollen Särge, einige Bruchstücke von
Aschenkrügen, zahlreiche Glasscherben der Fenster, die beiden Münzen, die Gürtel-
schnalle von Bronce sowie einige kleinere Broncefragmente, sind nach Einstellung
der Ausgrabungen dem Großherzoglichen Museum zu Oldenburg übergeben worden,
wo dieselben in einem besonderen Raum des Erdgeschosses aufgestellt und aus-
gelegt sind, um der Nachwelt erhalten zu bleiben.
gez. H. Schacko Marine-Werkmeister 6. 9. 1885
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der Kirche, der nicht weit davon gelegene Sargdeckel im Frühjahr 1864 aufgefunden
und ausgegraben. Die Innenwände des Sarges zeigen eine ziemlich kunstlose Bearbei-
tung, die Ecken des Sarges sind durch Säulchen verstärkt. Das Relief des Sargdeckels,
welches in seiner Zusammenstellung auf einen Würdenträger der Kirche hinweist, hat
im Allgemeinen eine symetrische Zeichnung, auffallend ist die Abweichung der
Abschlußlinie an dem gabelförmigen Teil des Kreuzstabes in der Mitte des Reliefs;
im Sarge befanden sich zwei Schädel und einige Knochenüberreste.
Im Juli 1865 wurde der Sarg Nr. II (Blatt 7) (entspricht Abb. 5, 2) ebenfalls an der Süd-
ostseite der Kirche ausgegraben, obgleich eine Seitenwand zertrümmert ist, zeigen die
inneren Wandflächen eine feinere Bearbeitung, am Kopf und Fußende in den Flächen
das eingemeißelte Relief eines Monogramms Christi, ein Kreuz mit oben auslaufenden
Palmenzweigen, die Seitenwände einfache Kreuze. Der Sargdeckel war nicht aufzu-
finden, der Inhalt des Sarges unwesentlich.
Am 21. August 1867 wurde an der Ostseite der Sarg Nr. III (Blatt 8) (entspricht Abb. 5,3.4)
aufgefunden. Der auf dem Sarg befindliche Sargdeckel zeigt eine reiche Sculptur des
Reliefs, welches außer romanischen Bogenformen, zum Teil die Zeichnung von Sarg
No. I wiedergiebt. Die Innenseiten des zertrümmerten Sarges zeigen abweichend
von den übrigen gefundenen Särgen reichere Ornamente; die Grundierung ist bogen-
förmig gemeißelt, die Ecken des Sarges sind durch Säulchen verstärkt, von denen aus-
gehend romanische Bögen die Seitenwände zieren, während auf der Innenseite der
Kopfplatte das Kreuz mit ausgehenden Bogenformen sich wieder vorfindet. Der Sarg
enthielt ein ziemlich vollständiges Scelett und 5 einzelne größere und kleinere Schädel.
Am 12. September 1867 wurde auf der Nordseite der Kirche der Sarg Nr. IV (Blatt 9)
(entspricht Abb. 6, 1. 2) aufgefunden. Der Sargdeckel hat eine ähnliche Zeichnung des
Reliefs wie Sarg I und III; auf den Innenwänden des Sarges sind abwechselnd Kreuze
und Palmenzweige gemeißelt und sind die Ecken durch Ecksäulchen verstärkt. Der Sarg
enthielt außer vielen Knochenüberresten 4 Schädel, darunter einen weiblichen Schädel.
Am 17. September 1867 wurde der Sarg Nr. V (Blatt 10) (entspricht Abb. 6, 3) aus-
gegraben, der größte der gefundenen Särge mit unzerstörtem Sargdeckel, auf dem das
sehr undeutliche Relief eines großen Baumes sich vorfand; die glatt bearbeiteten
inneren Wandungen des gut erhaltenen Sarges zeigen abwechselnd Kreuze und
geschlossene Palmenzweige. Der Sarg, welcher anscheinend nicht erbrochen und durch-
wühlt war, enthielt ein großes Scelett, sowie eine gut erhaltene Gürtelschnalle von
Bronce. An demselben Tage wurden auch auf dem Fußboden der Kirche 2 Münzen auf-
gefunden und zwar wie folgt: Eine Silbermünze, sogenannter Flindrich aus der Zeit Edo
Wiemkens von 1468 bis 1511 (vergleiche Merzdorf, Jeverländische Münzen, Seite 29
Nr. 14). Eine Kupfermünze, sogenanntes Oertjen von 1498, ebenfalls aus der Zeit Edo
Wiemkens (vergleiche Merzdorf, Jeverländische Münzen, Seite 31 Nr. 18).
Am 18. September 1867 wurde neben dem vorigen Sarge der bedeutend kleinere Sarg
Nr. VI (Blatt II) (entspricht Abb. 6, 4) mit nur halbem Sargdeckel gefunden und aus-
gegraben. Der Sargdeckel hatte kein Relief, die Innenwandungen des mit Säulchen in
den Ecken versehenen Sarges sind mit Kreuzen und Palmenzweigen verziert. Der
Sarg enthielt 7 Schädel, Holzkohle und Scherben von Aschenkrügen.
Eine genaue Untersuchung des Begräbnisplatzes um die alte Kirche durch ausgeführte
Erdbohrungen an vielen Stellen, hatte zu keinem weiteren Resultat geführt.
Die in der Zusammenstellung aufgeführten wertvollen Särge, einige Bruchstücke von
Aschenkrügen, zahlreiche Glasscherben der Fenster, die beiden Münzen, die Gürtel-
schnalle von Bronce sowie einige kleinere Broncefragmente, sind nach Einstellung
der Ausgrabungen dem Großherzoglichen Museum zu Oldenburg übergeben worden,
wo dieselben in einem besonderen Raum des Erdgeschosses aufgestellt und aus-
gelegt sind, um der Nachwelt erhalten zu bleiben.
gez. H. Schacko Marine-Werkmeister 6. 9. 1885
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