und stellen deshalb, der Innern Harmonie ckmangeind.
hinter nicht wenigen antiken Jugendgestalten beträchtlich
zurück; auch war der Guß Nicht überall gelungen und an
manchen Stelle» ist nachgeholftn.
Wiedas BildNro. 21 zur Benennung eines Apollo
Musagetes kommt, ist schwer zu begreifen. Seine
tunica fibulata, von der rechten Schulter herabgesunken
und noch am Arme haftend, zeigt deutlich genug auf
eine Frau und namentlich auf ein Musenbild. Derglei-
chen Benennungen sollten in Berlin wenigstens einen
Katalog nicht verunzieren, und so ist auch bei Nro. zz
an einen Apollo nicht zu denken bei einer Figur, die
den Palmenzweig in der linken Hand und den Lorbeer-
zweig in der rechten hat, zumal der Köcher am Stamme
neu und der Kopf aufgesetzt ist.
Von den zahlreichen als Musen hergcstellten und
bezeichneten Frauenbildern sind mehrere von großer Schön-
heit, z. B. die Polyhpmnia, Nro. 47; doch ist eine
strengere Sichtung wie in den andern Gattungen, so auch
hierin nvthig, um Willkührlichkeit der Namen zu entfer-
nen. So ist z. B. nicht klar, weßhalb Nro. 85 als Muse
eine lesende Frau bezeichnet wird, die ihre Ellbogen auf
die Schenkel stützt, an der noch dazu Kopf, Arme und
Rolle neu sind, und warum Nro. 86, ein weiblicher Kopf
mit dem griechischen Kredemnon denselben Namen trägt.
Die Hecmaphroditengruppe (der Hermaphrodit
wird durch einen Faun von vorne angegriffen) hat in
Wendung der Glieder und freier Behandlung viel Ver-
dienstliches, und so ist auch Nro. 1 j 1 der Hermaphro-
dit, welcher früher in Besitz des Grafen Caplus war,
mit dem zusammengeschlagenen Tuche auf dem Kopfe,
ein Werk von vortrefflicher Arbeit und Erhaltung.
Von den Porträtstatuen erwähnen wir die kolossale
sitzende Gestalt des Trajan, doch ist nicht deutlich, wa-
rum der Katalog ihn Trajan als Jupiter bezeichnet,
da auf diesen Gott eine Andeutung durchaus nicht ge-
funden wird. Die Vorderarme an ihm sind neu.
Unter den Büsten ist die Juno Nro. 55, kolossal,
von großer Schönheit, ein, jedes Lobes würdiges Origi-
nal, auch sind mehrere schöne Kopfe des Antinvns, so
wie andere von unbekannten männlichen und weiblichen
Gestalten, die nur zu leicht mit bestimmtem Namen be-
legt worden, als Klptie, Nivbide, Muse, Ama-
zone und dergleichen, von beträchilichem Werthe.
Au wünschen bleibt, daß man über diese höchst schätz-
bare Sammlung bald einen vollständigen, mit Genauig-
keit bezeichnenden und mit Gründlichkeit erklärenden Ka-
talog von der Hand eines bewahrten Archäologen erbal- ;
ten möge, damit die Wissenschaft, welcher abgesehen von
der artistischen Betrachtung und Nachahmung der Vor-
rath solcher Sammlungen zur Erläuterung und Benutzung
anheim fallt, bald in den Besitz eines sichern und ihren
Forderungen entsprechenden Inventars komme. Berlin
darf in dieser Hinsicht hinter andern Städten um so we-
niger Zurückbleiben, da es an ausgezeichneten Männern
in diesem Fache keinen Mange! hat, und es sowohl sei-
nem sehr gebildeten Publikum als auch der großmüthigen
Gesinnung seines Monarchen die nöthige Vorkehrung
schuldig ist, daß das Werk, welches die hier vereinigten
Schätze genau darstcllen und nutzbar machen soll, nicht
hinter ihrem Werthe, hinter der Erwartung eines unter-
richteten Publikums und hinter der Absicht des großmü-
thigen Stifters zurückbleibe.
(Oie Fortsetzung folg!.)
Kunst-Verein für die Rheinlands und
Westphalen.
Der Knust-Verein für die Rheinlande und Westpha-
len eröffnet seine Kunstausstellung am 24. April d. I.
und mit derselben wird die Generalversammlung für
1850 so wie die Verloosung der für 1850 erworbenen
Kunstwerke verbunden se»n, und am 20. resp. 21. Mai
d. I. statt finden.
Der Unterzeichnete Secretär des Vereins ladet die
Künstler, welche geneigt sind, bei dieser Ausstellung zi,
concnrriren, ein, ihre Werke unter seiner Adresse, jedoch
so zeitig einzusenden, daß sie spätestens am 10. April d.
I. hier eintreffen, mit der Bitte: ihn, wenn nicht frü-
her, doch wenigstens gleichzeitig, von ihrer Absicht und
dem Preiße der verkäuflichen Werke zu unterrichten, weil
der Verein aus dieser Ausstellung seine Erwerbungen zu
vermehren beabsichtigt.
Düsseldorf, am 1. Januar 1851.
Fa l I e n st e i n.
Kunst- und Industrie-Verein für düs
G r 0 ß h c r z 0 g t h u m Baden.
Besondere Beweggründe haben den Vorstand des
Kunst- uüd Industrie-Vereins für das Großherzogthum
Baden veranlaßt, zu beschließen, daß die öffentliche Aus-
stellung von Werken der Kunst und Erzeugnissen des Ge-
werbfleißes, welche nach §.10 der Statuten im Monat
Mai 1851 statt haben sollte, auf das Jahr 1852 ver-
schoben werde.
Karlsruhe, den 6. Januar 1831.
Das Sekretariat.
Vau er.
hinter nicht wenigen antiken Jugendgestalten beträchtlich
zurück; auch war der Guß Nicht überall gelungen und an
manchen Stelle» ist nachgeholftn.
Wiedas BildNro. 21 zur Benennung eines Apollo
Musagetes kommt, ist schwer zu begreifen. Seine
tunica fibulata, von der rechten Schulter herabgesunken
und noch am Arme haftend, zeigt deutlich genug auf
eine Frau und namentlich auf ein Musenbild. Derglei-
chen Benennungen sollten in Berlin wenigstens einen
Katalog nicht verunzieren, und so ist auch bei Nro. zz
an einen Apollo nicht zu denken bei einer Figur, die
den Palmenzweig in der linken Hand und den Lorbeer-
zweig in der rechten hat, zumal der Köcher am Stamme
neu und der Kopf aufgesetzt ist.
Von den zahlreichen als Musen hergcstellten und
bezeichneten Frauenbildern sind mehrere von großer Schön-
heit, z. B. die Polyhpmnia, Nro. 47; doch ist eine
strengere Sichtung wie in den andern Gattungen, so auch
hierin nvthig, um Willkührlichkeit der Namen zu entfer-
nen. So ist z. B. nicht klar, weßhalb Nro. 85 als Muse
eine lesende Frau bezeichnet wird, die ihre Ellbogen auf
die Schenkel stützt, an der noch dazu Kopf, Arme und
Rolle neu sind, und warum Nro. 86, ein weiblicher Kopf
mit dem griechischen Kredemnon denselben Namen trägt.
Die Hecmaphroditengruppe (der Hermaphrodit
wird durch einen Faun von vorne angegriffen) hat in
Wendung der Glieder und freier Behandlung viel Ver-
dienstliches, und so ist auch Nro. 1 j 1 der Hermaphro-
dit, welcher früher in Besitz des Grafen Caplus war,
mit dem zusammengeschlagenen Tuche auf dem Kopfe,
ein Werk von vortrefflicher Arbeit und Erhaltung.
Von den Porträtstatuen erwähnen wir die kolossale
sitzende Gestalt des Trajan, doch ist nicht deutlich, wa-
rum der Katalog ihn Trajan als Jupiter bezeichnet,
da auf diesen Gott eine Andeutung durchaus nicht ge-
funden wird. Die Vorderarme an ihm sind neu.
Unter den Büsten ist die Juno Nro. 55, kolossal,
von großer Schönheit, ein, jedes Lobes würdiges Origi-
nal, auch sind mehrere schöne Kopfe des Antinvns, so
wie andere von unbekannten männlichen und weiblichen
Gestalten, die nur zu leicht mit bestimmtem Namen be-
legt worden, als Klptie, Nivbide, Muse, Ama-
zone und dergleichen, von beträchilichem Werthe.
Au wünschen bleibt, daß man über diese höchst schätz-
bare Sammlung bald einen vollständigen, mit Genauig-
keit bezeichnenden und mit Gründlichkeit erklärenden Ka-
talog von der Hand eines bewahrten Archäologen erbal- ;
ten möge, damit die Wissenschaft, welcher abgesehen von
der artistischen Betrachtung und Nachahmung der Vor-
rath solcher Sammlungen zur Erläuterung und Benutzung
anheim fallt, bald in den Besitz eines sichern und ihren
Forderungen entsprechenden Inventars komme. Berlin
darf in dieser Hinsicht hinter andern Städten um so we-
niger Zurückbleiben, da es an ausgezeichneten Männern
in diesem Fache keinen Mange! hat, und es sowohl sei-
nem sehr gebildeten Publikum als auch der großmüthigen
Gesinnung seines Monarchen die nöthige Vorkehrung
schuldig ist, daß das Werk, welches die hier vereinigten
Schätze genau darstcllen und nutzbar machen soll, nicht
hinter ihrem Werthe, hinter der Erwartung eines unter-
richteten Publikums und hinter der Absicht des großmü-
thigen Stifters zurückbleibe.
(Oie Fortsetzung folg!.)
Kunst-Verein für die Rheinlands und
Westphalen.
Der Knust-Verein für die Rheinlande und Westpha-
len eröffnet seine Kunstausstellung am 24. April d. I.
und mit derselben wird die Generalversammlung für
1850 so wie die Verloosung der für 1850 erworbenen
Kunstwerke verbunden se»n, und am 20. resp. 21. Mai
d. I. statt finden.
Der Unterzeichnete Secretär des Vereins ladet die
Künstler, welche geneigt sind, bei dieser Ausstellung zi,
concnrriren, ein, ihre Werke unter seiner Adresse, jedoch
so zeitig einzusenden, daß sie spätestens am 10. April d.
I. hier eintreffen, mit der Bitte: ihn, wenn nicht frü-
her, doch wenigstens gleichzeitig, von ihrer Absicht und
dem Preiße der verkäuflichen Werke zu unterrichten, weil
der Verein aus dieser Ausstellung seine Erwerbungen zu
vermehren beabsichtigt.
Düsseldorf, am 1. Januar 1851.
Fa l I e n st e i n.
Kunst- und Industrie-Verein für düs
G r 0 ß h c r z 0 g t h u m Baden.
Besondere Beweggründe haben den Vorstand des
Kunst- uüd Industrie-Vereins für das Großherzogthum
Baden veranlaßt, zu beschließen, daß die öffentliche Aus-
stellung von Werken der Kunst und Erzeugnissen des Ge-
werbfleißes, welche nach §.10 der Statuten im Monat
Mai 1851 statt haben sollte, auf das Jahr 1852 ver-
schoben werde.
Karlsruhe, den 6. Januar 1831.
Das Sekretariat.
Vau er.