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i 40.

K U n s t b

Donnerstag, den 20, Mai 1841.

Anpferwerke.

Sammlung von Denkmälern der Architektur, Sculp- !
tur und Malerei vom 4ten bis zum I6tcu Jahr- !
hundert. In 3335 Abbildungen auf 328 Kupfer-j
tafeln. Gesammelt und zusammengestellt durch
I. B. L. G. Serour d'Agincourt, nebst
erläuternden Texten. Nevidirt von A. Ferd.
von Quast. Und später erscheinenden Ergän-
zungsheften, zunächst für die Architektur von A.
F. von Quast, Hofbaurath Stüber und meh-
reren Mitgliedern des Architektenvereins. Berlin,
Enslin'sche Buchhandlung.

■ Das große Werk von d'Agincourt ist Allen be-
kannt, die sich mit der Geschichte der Kunst im christ-
lichen Zeitalter beschäftigt haben. Trotz der mehrfachen
Mängel, an denen dasselbe zu leiden hat, ist es doch —
bei der überaus großen Anzahl bildlicher Darstellungen,
die es enthält, — zu einer fast unentbehrlichen Grund-
lage für die bezüglichen Studien geworden; auch im
weiteren Fortschritt sieht man sich sehr häufig geuöthigt,
auf dies Werk zurückzukehren. Es ist eben so reich an
Ucbersichten, wie cs in vielen Einzelheiten als die ein-
zige leicht zugängliche Quelle betrachtet werden muß;
bei einer namhaften Anzahl von Gegenständen ist es in
der That bereits die einzig brauchbare Quelle für kunst-
historische Forschungen geworden, indem die Original-
werke (wie z. B. die interessanten Darstellungen der
ehemaligen Bronzethüren von St. Paul bei Oiom) seit
der durch d'Agincourt veranstalteten Aufnahme unter-
gegangen sind. Von besonderer Wichtigkeit ist das Werk
für einige der interessantesten Forschungen, die gegen-
wärtig im Gebiet der mittelalterlichen Kunstgeschichte
angeregt sind, namentlich in Bezug auf die Geschichte
der Miniaturmalerei des Mittelalters, für die in diesem

Augenblick (nach dem Vorgänge des Baron Rumohr)
durch den Grafen de Bastard, durch Waagen u. A. so
Bedeutendes geleistet ist und noch geleistet wird. Hier
bieten d'Agiucourt's zahlreiche Nachbildungen von Mi-
niaturen willkommene Anknüpfungspunkte; und wie sich
diese besonders auf die Werke römischer Bibliotheken
beziehen, so finden sie wiederum in den neuen Mitthei-
lungen, welche die „Beschreibung der Stadt Rom"
darüber gibt, auf erfreuliche Weise eine noch weitere,
dem heutigen Stande der Wissenschaft angemessene Wür-
digung.

Unter dem obige» Titel ist kürzlich eine deutsche
Ausgabe des d'Agincourt'schen Werkes erschienen, welche
dasselbe ebenso bei uns zum Gemeingute macht, wie es
von Franzosen und Italienern bereits der ihnen eigenen
kunsthistorischcn Literatur zugezählt wird. Die deutsche
Ausgabe hat die Platte» der italienischen benutzt. Ein-
zelne von diesen Platten sind allerdings nicht ganz fehler-
frei. Wenn bereits die französischen Originalplattcn nicht
immer (und namentlich nicht bei den Abbildungen von
kleinem Maßstabe) mit genügender Schärfe auf die Ei-
genthümlichkeiten der darzustellenden Gegenstände cin-
gehen, wenn Manches bei ihnen zu unbestimmt und zu
undeutlich wiedergegeben ist, so ist cs sehr natürlich,
daß solche Mängel in Nachstichen hier und da noch
etwas mehr hervortraten. Gleichwohl sind diese Mängel,
was den nächsten und vorzüglichsten Zweck des Werkes
anbetrifft, nicht besonders erheblich; das Werk soll vor-
zugsweise zur Uebersicht dienen, cs soll die Haupt-
unterschiede in den Stufen des Verfalles und des Ent-
wickelungsganges der Kunst, die verschiedenen Weisen
der Composition u. dgl., in ihren bedeutsamsten Umrissen
zur Anschauung bringen, und dazu vorerst reichen auch
die Nachstiche hin. Doch nicht alle Blätter sind Nach-
stiche. Im Gegentheil enthalten manche der italienischen
Platten wesentliche Berichtigungen und zeichnen sich vor
denen der französischen Originalausgabe vortheilhaft aus.
So sind z. B. in der letzteren die Darstellungen aus den
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