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https://doi.org/10.11588/diglit.3203#0297
K ii n s t b
ö t i
Donnerstag, den 26. August 1811.
Ans -em Münchner Aunst- nn-Aünstlerlcben.
VI.
(Schluß.)
Der wundersame König.
Ein wundersamer König
Durchzicin das deutsche Land,
Sein Name wird von Allen
Mil Ehrfurcht nur genannt.
Es ist ein wundersamer
Hownord'scher Göttersvhn,
Der hat nicht Land und Leute,
Noch einen goldncn Thron.
Doch neigen sich die Völker
Vor seiner Hoheit Macht;
Wo er erscheint, erblühen
Die Kr',nste über Nacht.
Von de» Hrymthussen Einer,
Durch Pmcrs Blut genährt.
Hat er der Eiswelt Kälte
Den Rüden zugckchrr.
Schneeweiß im Glanz der Locken,
Von innrer Gluth erregt.
Hat er gen Muspcl südwärts
Den mächtigen Schritt bewegt.
Dort aus den Gölterhände»
Ging eine Well hervor
Von hehren Lichtgebildc»,
So schön, wie nie zuvor.
Dieß sind die Unterthancn
Des mächligtn Königs dort.
Die sendet er aus Süden
Nach Ost und West und Nord.
In Erz und Stein gebildet.
Unsterblich wie der Gott,
Stelm sic da festgegründct
Nach seinem Machtgcbot.
Ei» Dionys-Osiris,
Vom Himmel l'crgesandt.
Durchzieht er triumphirend
Also das weite Land.
Und dieser wundersame
König, dcß Reich die Welt,
Hat sich, o hört cs, Freunde,
Heut auch zu uns gesellt.
Wir huldigen ihm gerne
Mit Liebe, Lieb und Glas,
Und opfern ihm in Strömen
Begeisternd heil'ges Naß.
Der König ist Thorwalbse»!
Sein Name ewig klingt!
Drum ruft cS laut: Er lebe!
Daß cs zuin Himmel dringt!
U » d o l p h Marggrass.
Mit der regsten Thcilnahme besuchte Thvrwaldsen
nicht nur die alten und neuen Knnstdenkmäler unserer
Stadt, sondern mit besonderer Vorliebe trat er in die
Ateliers der Künstler, jüngerer wie älterer, und erfreute
sich an dem ununterbrochenen und steigenden Leben der
Kunst auf jene Weise, die wir längst an ihm kennen,
und die einen Jeden, selbst den Geringsten, ihm nahe
bringt. Die Künstler ihrerseits hatten auch nichts ver-
säumt, einen Festtag zu bereiten, dessen Andenken neben
denen von Mainz und Stuttgart nicht erbleichen sollte.
Wer in München war, wird die Bicrkellcr, diese vor-
trefflichen Anstalten, kennen, von deren Umfang der
Name des einen schon („Bicrfcstung") einen Begriff
ö t i
Donnerstag, den 26. August 1811.
Ans -em Münchner Aunst- nn-Aünstlerlcben.
VI.
(Schluß.)
Der wundersame König.
Ein wundersamer König
Durchzicin das deutsche Land,
Sein Name wird von Allen
Mil Ehrfurcht nur genannt.
Es ist ein wundersamer
Hownord'scher Göttersvhn,
Der hat nicht Land und Leute,
Noch einen goldncn Thron.
Doch neigen sich die Völker
Vor seiner Hoheit Macht;
Wo er erscheint, erblühen
Die Kr',nste über Nacht.
Von de» Hrymthussen Einer,
Durch Pmcrs Blut genährt.
Hat er der Eiswelt Kälte
Den Rüden zugckchrr.
Schneeweiß im Glanz der Locken,
Von innrer Gluth erregt.
Hat er gen Muspcl südwärts
Den mächtigen Schritt bewegt.
Dort aus den Gölterhände»
Ging eine Well hervor
Von hehren Lichtgebildc»,
So schön, wie nie zuvor.
Dieß sind die Unterthancn
Des mächligtn Königs dort.
Die sendet er aus Süden
Nach Ost und West und Nord.
In Erz und Stein gebildet.
Unsterblich wie der Gott,
Stelm sic da festgegründct
Nach seinem Machtgcbot.
Ei» Dionys-Osiris,
Vom Himmel l'crgesandt.
Durchzieht er triumphirend
Also das weite Land.
Und dieser wundersame
König, dcß Reich die Welt,
Hat sich, o hört cs, Freunde,
Heut auch zu uns gesellt.
Wir huldigen ihm gerne
Mit Liebe, Lieb und Glas,
Und opfern ihm in Strömen
Begeisternd heil'ges Naß.
Der König ist Thorwalbse»!
Sein Name ewig klingt!
Drum ruft cS laut: Er lebe!
Daß cs zuin Himmel dringt!
U » d o l p h Marggrass.
Mit der regsten Thcilnahme besuchte Thvrwaldsen
nicht nur die alten und neuen Knnstdenkmäler unserer
Stadt, sondern mit besonderer Vorliebe trat er in die
Ateliers der Künstler, jüngerer wie älterer, und erfreute
sich an dem ununterbrochenen und steigenden Leben der
Kunst auf jene Weise, die wir längst an ihm kennen,
und die einen Jeden, selbst den Geringsten, ihm nahe
bringt. Die Künstler ihrerseits hatten auch nichts ver-
säumt, einen Festtag zu bereiten, dessen Andenken neben
denen von Mainz und Stuttgart nicht erbleichen sollte.
Wer in München war, wird die Bicrkellcr, diese vor-
trefflichen Anstalten, kennen, von deren Umfang der
Name des einen schon („Bicrfcstung") einen Begriff