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33G

Regiekosten waren 2,245 fl. 11 kr. C. - M. Somit ergab sich
ein Uebcrschuß von 2051 fl. C.-M.

Salzburg. Hier ist ein neuer Kunstverein unter dem
Protektorate des Cardinal-Erzbischofs, Fürsten von Schwar-
zenberg, eröffnet worden, in dessen Ausstellung sich bereits
über fünfzig Gemälde namhafter Meister, zumal aus Mün-
chen und Wien, befinden.

Icrlin. Am 5. August hielt in der numismatischen Ge-
sellschaft Prof. v. PietraSjcwski aus St. Petersburg einen
Vortrag über die Geschichte der muhamedanischen Münze». Zn
Anfang des erste» Jahrhunderts der Hegira bediente» sich die
Araber, namentlich der Kalif Amru und sein Feldherr Kaleo,
der in Syrien übliche» byzantinischen Gepräge, welchen sie
die Namen der Münzstätten in arabische» Charakteren bei-
fügten. Erst Kalif Abdul Mclik führte den neuen Typus
ein, welcher ohne Bilder nur in zierlichen Charakteren
wiedcrgcgebcne arabische Umschriften zeigt. Diese Gepräge
erhielten sich in ihrer Sauberkeit und Zierlichkeit bis zur
Zeit deä Einfalls der Mongolen. Auch nach Spanien und
Afrika verbreitete sich dieser Geschmack, namentlich gehören
die Münzen der Fatimidcn. sowohl die metallene» wie die
gläsernen Münzmarkc», zu den schönsten orientalischen Ge-
prägen. — Ganz verschieden hingegen sind die Münzen der
Dynastiecn, welche sich nach dem Untergänge der Abaffiden
in Anatolien und Syrien gebildet hatten. Diese enthalten
Darstellungen tlieils menschlicher, theils fabelhafter Figuren,
von denen erstere oft griechischen Münzen entlehnt sind.
Unter den Mameluken nahm die Schönheit der Gepräge
allmälig ab, obgleich die Sultane Beybans, Kalaun und
Mnyamed versuchte», de» schönen Typus wicdcrherzuflcllen.
Anch die cirkassischen Mameluken stehen bedeutend hinter den
schönen Gepräge» der älteren Dynasticen zurück. Endlich
gab Herr v. P. eine ausführliche Erklärung der schönen und
sehr seltenen, mit arabischer Schrift versehenen Goldmünze
des Königs Alfons von Spanien, welche er, sowie anch eine
grobe Anzahl anderer orientalischer Münzen, aus seiner
reichen Sammlung in Originalen vorlegte. — Herr Troyon
zeigte und erklärte eine Reihe peruanischer Münzen aus der
Zeit der spanischen Herrschaft wie der Republik, und setzte
auseinander, dag vor der Invasion der Spanier die alten
Peruaner keine Münzen besessen hätten Er knüpfte daran
ausführliche Betrachtungen über die Ausbeute der, nament-
lich von Herrn von Tschudi, geöffnete» Gräber, ans den
Zeiten der Inkas, und zeigte mehrere, solchen entnommene
Thongcfäsic von verschiedenen Formen, sowie Fragmente von
Webereien.

Halle. Am 5. August hielt der thüringisch-sächsische
Verein für Erforschung des vaterländischen Alterthums eine
General-Versammlung. Regierungsbaurath Ritter ans
Merseburg sprach über die i»> romanischen Styl erbaute
schöne Kirche zu Steinbach bei Bibra; Pastor Otte aus
Frdhde» über Glockeninschrifren in der Weiscufeller Ephorie;
Professor Dr. Fricdländer über zwei i»i Besitze des Ver-
eins befindliche, auf der Sachsenburg gefundene merowingische
Goldmünzen nach einer Erklärung des Dr. K ü h»e in Ber-
lin; Professor Wiggert aus Magdeburg über die Thier-
gcstalten der Ernestinischen Kapelle dcS Magdeburger Doms;
Apotheker Schumann ans Golßen über mehrere von ihm
in der Lausitz aufgefundene Altcrlhünier. — Vorgelegt wur-
den die neuesten Erwerbungen für das Musenm des thü-
ringisch-sächsischen Vereins und die schöne Samnilung von
Altertliümern des verstorbenen Hauptmanns Krug v. Nidda
zu Gatterstedt, welche durch testamentarische Bestimniuiig des

Erblassers an den Vercin übergegangcn ist. Desgleichen die
in diesen Tagen bei Baasdorf unweit Cölhcn gefundenen
prächtigen und vortrefflich erhaltenen Bronzesachen, welche
des ältestr cgieren d c u Hcrzv g s z u A n h a lt- C ö the n
Hoheit einzuscnden die Gnade hatte.

Köln. Auch i. I. ts/,2 fand, wie die nunmehr er-
folgte Veröffentlichung seiner Verhandlungen ausweist, der
hiesige Kunstvcrcin die loyalste Unterstützung durch die Ver-
waltung der kölnischen Dampfschifffahrtsgescllschaft, welche
ihm für alle Her- und Rücksendungen von Kuiiflgegenständcn
unbeschränkte Portofreibeit gewährte, und durch die städtische
Behörde, die dem Verein de» Saal Gürzenich zu seiner
Ausstellung „»entgeltlich überließ. Für die Dauer der Aus-
stellung wurde» 22,589 Karte», gelöst, und von Private»
25 Kunstwerke für die Sliuime von i»öo Rthlr. s Sgr. 5 Pf.
angekauft, während der Verein selbst etwa -4 für de» Be-
trag von 8208 Rthlr». erstand. Beim Schluß der Actien-
liste zählte der Verein 201g Actionäre mit einem Einlage-
Capital von 9595 Rthlr». Nach der Nechnungsablage für
i8/>2 beträgt die Einnahme 18,599 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf., die
Ausgabe 15,018 Rthlr. 5 Sgr. io Pf., und es blieb somit
noch ein Uebcrschuß von 55 8 i Rthlr. 9 Pf., worunter 5voo Rthlr.
reutbar angelegte Gelder begriffen sind.

Bei mir ist erschienen und durch jede Kunsthand-
lung zu beziehen:

Sakontala,

nach dem Originalgemälde von Niodel in Rom in der
Sammlung des Freiherrn von Lotzbeck in Weyhern in
Kupfer gestochen von Friede. Wagner.

Höhe 15 Zoll, Breite 9% Zoll. Druck von Fclsing in
Darmstadt.

Abdruck mit der Schrift weiß Papier fl. 7., chinesisch
Papier fl. 10. 30 kr.

Nürnberg, im September 18/, 4.

Iol). Lld. Stein.

In Unterzeichnetem sind erschienen und durch alle
Buchhandlungen zu beziehen:

WZ« vZ«L' «SsiS&Feszeitei»,

eine Folge ländlicher Darstellungen,

componirl und grösstentheils in Basrelief aus-
geführt als Fries in dem königlichen württem-
bergischen Landhaus Rosenstein,

Conrad IVcltfireclit.

70 Blätter in 4 Heften.

Groß Fol. Rthlr. 13. 8 Gr. oder fl. 22.
Inhalt:

I. Frühling: 12 Blätter. II. Somnier: i« Blätter.
III. Herbst: 2 4 Blätter. IV. Winter: 16 Blätter.
Stuttgart und Tübingen.

A G. Cotta'scher Derlag.

Unter Mitwirkung von Dr. Ernst Förster in München und Dr. Franz Kuglcr in Berlin, und unter Verantwortlichkeit

der I. G. Cotta'scheu Buchhandlung.
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