KLEINE MITTEILUNGEN
hat aber auch für die technische Seite der
Bibliotheken zu sorgen und hatte daher
eine Sammlung von Mustereinrichtungen
ausgestellt, die so vortrefflich waren, dass
es sehr zu wünschen wäre, diese ganze
Sammlung einmal in Berlin zur Ausstellung
zu bringen. Besonders die Zettelkataloge
für Volksbibliotheken waren mit einem
Raffinement ausgenutzt, das sie besondere
lobens- und nachahmenswert macht. In-
teressant war namentlich eine Einrichtung,
die es ermöglicht, Zettelkataloge vor dem
Verderben durch vieles Durchblättern zu
schützen. Der Kasten war mit einer Glas-
platte versehen, während an einer Kette,
die mittelst einer Kurbel in Bewegung
gesetzt wird, bewegliche Blechplatten be-
festigt waren, in die die Zettel mit den
Büchertiteln gesteckt weiden. Auf diese
Weise war es möglich, den ganzen Katalog
zu sehen und zu lesen, ohne ihn zu be-
rühren. Dem deutschen Buchbindergeweibe
fehlen freilich die Besteller, denn bei uns
hat niemand das Geld für künstlerisch
ausgestattete Bucheinbände und die Zahl
derjenigen Bibliophilen, die auf eine ge-
diegen ausgestattete Bibliothek Veit legen,
sind an den Fingern herzuzählen.
Stuttgart. Am 23. Oktober d. Jg.
fand im großen Saale der Bürgergesell-
schaft die Jahresversammlung des Kunst-
gewerbevereins statt. Der Verein zählt 535
Mitglieder. Der Neueintritt von Mitgliedern
(13) hat nicht völlig gleichen Schritt mit
dem Verluste durch Tod, Wegzug u. b. w.
(30) gehalten. Zum artistischen Vorstand
wurde nach dem Ableben von Dir. Dr.
v. Leins Fabrikant Paul Stobt gewählt.
dessen Stellvertreter Baurat Wi igle wurde.
Aulirr den Mitgliedern sind laut FTaBgffl-
bericht 2580 Nichtmitglieder in die stän-
dige Ausstellung zahlend eingetreten. Die
Weihnachtsausstellung von 1892 konnte
am 22. Dezember eröffnet werden. Die
geplante und in Vorbereitung begriffene
Lotterie hat für den laufenden Etat ein
vorgesehenes Defizit von 1860 M. verur-
sacht. Der Etat des Berichtsjahres 1. April
1892/!).'! ergiebt ein Defizit von wenig über
400 M. Der Verein hat über ein Ver-
mögen von etwas über 70000 M. zu ver-
fügen. Bei der Ausscliusseigüiizungswahl
erhielten die meisten (30—10) Stimmen:
Bauraf Dolmetsch, Fabrikant A. Feucht,
pr«8. v. Paupp, Prof Gießler, Prof. Högg,
Prof. Kolb, Prof. Dr. Lemcke, Geh. Kom-
merzienrat v. Pflaum, Fabrikant Max See-
ger, KommerzienratA Btotz, Baurat Weigle,
Kommerzienrat W. Wirth. Im Anschluss
an die Generalversammlung sprach Dr.
Jessen, der Bibliothekar des königl. Kunst-
gewerbemuseums in Berlin, über Walter
( laue, dessen Arbeiten seit längerer Zeit
im Lokal des Vereins, Königsbau, in ziem-
licher Vollständigkeit ausgestellt waren.
hat aber auch für die technische Seite der
Bibliotheken zu sorgen und hatte daher
eine Sammlung von Mustereinrichtungen
ausgestellt, die so vortrefflich waren, dass
es sehr zu wünschen wäre, diese ganze
Sammlung einmal in Berlin zur Ausstellung
zu bringen. Besonders die Zettelkataloge
für Volksbibliotheken waren mit einem
Raffinement ausgenutzt, das sie besondere
lobens- und nachahmenswert macht. In-
teressant war namentlich eine Einrichtung,
die es ermöglicht, Zettelkataloge vor dem
Verderben durch vieles Durchblättern zu
schützen. Der Kasten war mit einer Glas-
platte versehen, während an einer Kette,
die mittelst einer Kurbel in Bewegung
gesetzt wird, bewegliche Blechplatten be-
festigt waren, in die die Zettel mit den
Büchertiteln gesteckt weiden. Auf diese
Weise war es möglich, den ganzen Katalog
zu sehen und zu lesen, ohne ihn zu be-
rühren. Dem deutschen Buchbindergeweibe
fehlen freilich die Besteller, denn bei uns
hat niemand das Geld für künstlerisch
ausgestattete Bucheinbände und die Zahl
derjenigen Bibliophilen, die auf eine ge-
diegen ausgestattete Bibliothek Veit legen,
sind an den Fingern herzuzählen.
Stuttgart. Am 23. Oktober d. Jg.
fand im großen Saale der Bürgergesell-
schaft die Jahresversammlung des Kunst-
gewerbevereins statt. Der Verein zählt 535
Mitglieder. Der Neueintritt von Mitgliedern
(13) hat nicht völlig gleichen Schritt mit
dem Verluste durch Tod, Wegzug u. b. w.
(30) gehalten. Zum artistischen Vorstand
wurde nach dem Ableben von Dir. Dr.
v. Leins Fabrikant Paul Stobt gewählt.
dessen Stellvertreter Baurat Wi igle wurde.
Aulirr den Mitgliedern sind laut FTaBgffl-
bericht 2580 Nichtmitglieder in die stän-
dige Ausstellung zahlend eingetreten. Die
Weihnachtsausstellung von 1892 konnte
am 22. Dezember eröffnet werden. Die
geplante und in Vorbereitung begriffene
Lotterie hat für den laufenden Etat ein
vorgesehenes Defizit von 1860 M. verur-
sacht. Der Etat des Berichtsjahres 1. April
1892/!).'! ergiebt ein Defizit von wenig über
400 M. Der Verein hat über ein Ver-
mögen von etwas über 70000 M. zu ver-
fügen. Bei der Ausscliusseigüiizungswahl
erhielten die meisten (30—10) Stimmen:
Bauraf Dolmetsch, Fabrikant A. Feucht,
pr«8. v. Paupp, Prof Gießler, Prof. Högg,
Prof. Kolb, Prof. Dr. Lemcke, Geh. Kom-
merzienrat v. Pflaum, Fabrikant Max See-
ger, KommerzienratA Btotz, Baurat Weigle,
Kommerzienrat W. Wirth. Im Anschluss
an die Generalversammlung sprach Dr.
Jessen, der Bibliothekar des königl. Kunst-
gewerbemuseums in Berlin, über Walter
( laue, dessen Arbeiten seit längerer Zeit
im Lokal des Vereins, Königsbau, in ziem-
licher Vollständigkeit ausgestellt waren.