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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Das badische Kunstgewerbe in Chicago
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0065

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Aus dem Werke: Heiden, Motive

von Artur

riiniim. Leipzig.

DAS BADISCHE KUNSTGEWERBE IN CHICAGO.



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IE bei der deutsch-nationa-
len Kunstge Werbeausstellung

in München 1888 das ba-
dische Kunstgewerbe eine
im Verhältnis zur Größe des
Landes hervorragende Stel-
lung einnahm, so hat das-
selbe auch durch sein letz-
tes Auftreten bei der Weltausstellung in Chicago
diesen ehrenvollen Platz aufs neue behauptet. Überall
zeigte sich unter zielbewusster, tüchtiger Führung
em ernstes Vorwärtsstreben und eine Richtung, die
trei von jeder Schablonenarbeit auf gesunder Grund-
lage beruhend ihre eigenen selbständigen Wege geht.
Schule und Praxis haben sich in Baden seit Jahren
zu fruchtbarem Zusammenwirken vereinigt und damit
auch so schöne Ergebnisse erzielt. Das badische
Kunstgewerbe weist in Chicago 112 Aussteller auf.
öind viele derselben auch nur mit einzelnen Arbei-
ten vertreten, so ist das Gesamte, was Baden zur
Anschauung brachte, doch ein für das kleine Land sehr
überraschendes Resultat. Vorherrschend sind hierbei
die Gebiete der Silberschmiedekunst, die Bijouterie-
'abrikation, Möbel- und Holzschnitzarbeiten, Schwarz-
wälder Uhren und Glasgemälde, die alle der Haupt-
sache nach in geschlossenen Kollektivgruppen ver-
einigt und zum Teil in den schönsten Plätzen der
deutschen Abteilung im Industriepalaste unter-
gebracht werden konnten. Dazu kommen noch
Stickereien. Kirchenparamente, Bucheinbände und
sonstige Lederarbeiten, künstliche Blumen, Tapeten,
Elfenbeinschnitzereien, Lithographieeu, Majoliken,
"'"uzen und Kunsisclnniedearbeiten. Genide im
KW>rtgeweri>eblail K. F. V. H i

letzteren Gebiete hat Baden mit den prächtigen
schmiedeeisernen Gittern des Ehrenhofes rühm-
lichen Anteil an der Dekoration desselben, nicht
minder auch durch die schönen Gobelinmalereien,
die innerhalb der Seitenhallen, sowie in den Nischen
des Pavillons angebracht sind. Für die Beteiligung
des badischen Kunstgewerbes hatte, wie seiner Zeit
in München, so auch jetzt wieder der Direktor
der Karlsruher Kunstgewerbeschule Prof. Qöia die
bewährte Führung. Nebst der Organisation dieser
Beteiligung leitete er persönlich in Chicago nach
den von ihm entworfenen Plänen die Anordnung
und Aufstellung der badischen Gruppen. Überdies
hatte die Karlsruher Kunstgewerbeschule seitens des
deutscheu Reichskonnnissars die ehrenvolle Einla-
duns erhalten, als einzige Schule den deutschen
kunstgewerblichen Unterricht zu repräsentiren. Un-
sere Illustrationen bringen einige Darstellungen der
badischen Gruppen, wie sie auf Grund der von dem
Ausstellungsarchitekten Herrn Hoffacker gegebenen
Pläne verteilt werden konnten. Dieselben stimmen
der Hauptsache nach mit der wirklichen Anordnung
überein, wenn auch an Ort und Stelle manche
Änderung vorgenommen werden musste. Der erste
Pavillon rechts vom Haupteingange enthielt die
Kunstwerke, welche von dem großherzoglichen
Hofe zur Verfügung gestellt wurden. Es sind dies
vorwiegend Silberarbeiten und Ehrengeschenke, die
meist aus besonderen festlichen Anlässen entstan-
den sind.

Unter den Silberarbeiten sind in erster Reihe
die prachtvollen Tafelaufsätze zu erwähnen, welche
die badischen Städte dem erbgroßherzoglichen Paare

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