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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0087

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KLEINE MITTEILUNGEN.

kulturhistorische Altertümer verbunden sein. Die hierfür
bestehende Gruppe hat eine außerordentlich rege Thätigkeit
entfaltet und u. a. aussichtsreiche Verhandlungen mit dem
Verbände der westlich der Elbe existirenden Kunstvereine
angeknüpft, um eine mit der Industrieausstellung organisch
zu verbindende Kunstausstellung ins Leben zu rufen, welche
den Ausstellungsbesuchern während einer Dauer von sechs
Wochen 900 Gemälde in drei zeitlich aufeinanderfolgenden
Abteilungen vor Augen führen soll. Alsdann wird auch ein
nach echten Thüringerwaldtypen konstruirtes thüringisches
Bauernhaus errichtet werden, welches in erster Reihe eine
originelle Gaststube enthält, und an das sich Nebengebäude,
Scheune u. s. w. anschließen sollen. Zur inneren Ausschmük-
kung dieses Hauses mit Thüringer Volkstrachten und ethno-
graphischem, der nächsten Heimat entnommenem Material
hat sich der Thüringer Waldverein in hochherziger Weise
bereit erklärt. Hier wird auch Raum vorhanden sein, um
die geschichtliche Entwickelung einzelner Thüringer Gewerbe
zu veranschaulichen. In Aussicht genommen sind hierfür
die Weberei, die Keramik, die Entwickelung der Werkzeuge
und Waffen, vielleicht auch die Glasindustrie, und zwar von
der vorgeschichtlichen Zeit beginnend bis zum heutigen
modernen Zeitabschnitt. Es würden z. B. in der Geschichte
der Weberei die charakteristischen Formen der Webe-
gewichte, die Spinnwirtel, Webestühle, vor allem aber die
Gewebe selbst in den verschiedenen Trachten und Gewän-
dern vorgeführt werden. Die Keramik würde mit den alten
Thongefäßen (Urnen) der vorgeschichtlichen Zeit in ihren
eigenartigen Formen und Verzierungen beginnen, und bis
zu den formvollendeten Erzeugnissen der heutigen Thüringer
Keramik sich erstrecken. Die historische Darstellung der
Waffen und Werkzeuge endlich würde mit den einfachen
Feuersteinsplittern der Taubacher Funde anheben und sich
fortsetzen durch die Steinzeit, Bronzezeit und die Jahrhun-
derte des Mittelalters bis zu der hochentwickelten thürin-
gischen Waffenindustrie'unserer Tage.

WETTBEWERBUNG.

Der Verband keramischer Qewerke tri Deutschland ver-
öffentlicht in der Beilage zu Nr. 4S des „Sprechsaals" ein
Preisausschreiben für keramische Entwürfe 1S94. Die Auf-
gabe lautet: Einzureichen ist der in Wasserfarben ausge-
führte, in natürlicher Größe gehaltene Entwurf für ein Kaffee-
und Theegeschirr, in Porzellan oder Steingut herzustellen.
Das Geschirr soll bestehen aus Kaffee- und Theekanne, Rahm-

kihmchen, großer Milchkanne, Katfee- und Theetasse, Zucker-
dose und Zuckerschale, Kuchenplatte oder großem Kuchen-
teller, Teller, Spülkumpen. Die Gefäße sollen im Rokoko-
stile der Regentschaft, oder Louis XV., oder Louis XVI. ge-
halten sein. Die Dekoration soll bestehen aus plastischen,
reliefiiten Ornamenten, welche farbig stafßrt werden können,
und aus Malereien. Für Prämiirung steht die Summe von
M. 350. —- zur Verfügung. Die Verteilung derselben auf
die drei besten Arbeiten bleibt der Kommission vorbehalten.
— Die Zeichnungen sind bis zum 31. Mai 1894 an Professor
Alex. Schmidt in Coburg postfrei — und mit der Bezeich-
nung — „VII. Preisbewerbung" — einzusenden. Die ge-
naueren Bestimmungen sind von der Redaktion des „Sprech-
saal" in Koburg kostenfrei zu beziehen.

ZEITSCHRIFTEN.

Bayerische Gewerbezeitung. 1893. Nr. 22 u. 23.

Hie Heimat des orientalischen Knüpfteppichs. Von Dr. Kiegl.
Das römisch -germanische Centralmuseum in Mainz. — Die Be-
deutung geweihlicher Fachschulen. Von Prof. C. Th. Pohlig.

Buchgewerbeblatt. 1898/94. Heft 4—G.

Die Schneidemaschinen. Von P. Sturm. — Deutsches Kunst-
druckpapier. — Winke für die Papierprüfung in der Praxis.
Von W. Herzherg. — Der Leipziger Buchhandel 1892. Von Dr.
0. v. Hase.
Mitteilungen des k. k. österreichischen Museums für
Kunst und Industrie. 1S93. Dezember.
Die Weihnachtsausstellung im k. k. österreichischen Museum.
Von J. v. Falke. — Polnische Wasserzeichen von B. Bucher.
— Üher das Phantastische und Satirische in der kirchlichen Kunst.
Von Prof. Dr. W. A. Neumann. (Schluss )

Sprechsaal. 1893. Nr. 47 52.

Der neue Siemens-Kegenerativofen mit vollkommener Gewinnung
der Ahhitze und Kückverwandlung der Kohlensaure der Abgase
in Brenngas und der alte Siemens-Regeuerativol'en mit gleich-
zeitiger \orwürmung, sowohl der Verbrennungsluft als auch der
Generatorgase. — Magnetapparate zur Massereiniguug für Por-
zellan- und Steingutfabriken, sowie für Schlämmereien. —
Die Keramik auf der Kolumhischen Weltausstellung. (Fortsetzung
und Schluss.) — Schutz der Warenzeichen — Deutsche und rhei-
nische Arbeitsweise des Fensterglases. —Die Ausfuhr von keram.
und Glaswareu aus England m den Jahren 1888 bis 18!)2. —
Nachdruck von Patentanmeldungen. — Barytpor/.ellan. — Die
österreichische Arbeiterkrankenversicherung. — Die Patentfähig-
keit bestimmter Eigenschaften eines bekannten Stoffes zu einem
besonderen Zwecke. — Lohustreitigkeiten vor dem Gewerbe-
gericht
Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins. 1893.
Heft 11/12.
Kunstgewerbliches von der Weltausstellung iu Chicago. Von
L. Gmelin. (Fortsetzung.) — Die historische Abteilung der
Tiroler Landesausstellung von 18D3. Von Prof. Dr. Sempe|r
(Schluss)

Zeitschrift für Innendekoration. 1893. Heft 12.

Das Kunstgewerbe im Alltagsleben. Von Dr. Th. Volbehr. —
Von der Weltausstellung in Chicago. Von 11 Schliepmann.
V. Die Gobelins. Von H. Bothmer. — Die Verwertung der
Volkskunst in der Innendekoration. Von K. Mielke. — Das
Makart-BoiKiuet. Voll F. Hörnig. — Berliner Kunststickerei.
Von L. Dam war dt. — Die Stofftapete in Sens.

Silberne Schnalle; entworfen und ausgeführt vom Hofjuweliei
X. Trüünkk in Heidelberg. (Chicago.)

Herausgeber: Arthur Pabst in Köln. — Für die Redaktion verantwortlich: Artur Seemann in Leipzig.

Druck von Aityust Pries in Leipzig.
 
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