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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0104

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KLEINE MITTEILUNGEN.

gehabt. Es erhielten: 1. Preis: Professor N. Gysis, Mün-
chen, Motto: „Accord", 2. Preis: Maler Max Länger, Karls-
ruhe, Motto: „Frau Musica"; 3. Preis: Maler Carl Schwillt,
Dresden, Motto: „Hundert Jahre Arbeit-'; 4. Preis: Carl
Adam, Kunsthandwerkerschule, Straßburg i. E., Motto:
„Darnach sich einer schickt, Darnach es ihm glückt."

Zn unseren Bibiern: Wir bringen in dieser Nummer
eine Anzahl älterer und moderner Schmiedearbeiten im An-
schluss an den Artikel über bemaltes Schmiedeeisen. Das
Gitter an der Karl Tauchnitzbrücke in Leipzig S. S4 ist von
dem Architekten P. Scliustcr entworfen und von dem Schlosser-
meister II. Kayser ausgeführt; die Brücke führt von der Alt-
stadt nach dem neuerschlossenen Westteile Leipzigs, in
dem die großen Monumentalbauten Leipzigs, das neue Ge-
wandhaus, das Konservatorium der Musik, die Kunstakademie,
die Universitätsbibliothek in den letzten Jahren entstanden
sind, und in dem das Reichsgericht seiner Vollendung ent-
gegengeht; dementsprechend musste auch der Brücke ein
monumentaler Charakter gewahrt werden; es ist dies dem
Architekten in vollem Maße gelungen. Das Gitterthor auf
S. 85, aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums in Leipzig,
stammt von dem ehemaligen Johannisfriedhof; es ist vom
Architekten M. Bischof aufgenommen. Im Museum befinden
sich noch mehrere Gitter, über welche im 2. Jahrgang der
alten Folge des Kunstgewerbeblattes S. 91 in einem Artikel
von Professor Wustmann ausführlich berichtet wird. —
Das schmiedeeiserne Grabkreuz S. 89 aus Kaltem ist ca.
3 m hoch, vollständig vergoldet; an dem Original be-
findet sich an der Spitze, angebracht die Figur des Heilands
aus Blech geschnitten, wahrscheinlich eine neuere Zu-
that. Der steinerne Sockel ist rechteckig. — Das Bügel-
eisen auf S. 92 befindet sich im Besitze des Herrn Dir.
H. Karnauth in Bozen; der Kern und der senkrechte Stän-
der sind aus Schmiedeeisen, die Handhabe aus Holz, die
gravirte Montirung aus Messing. Größte Länge des Körpers
16,8 cm, Breite 7,6 cm. — Das Truhenschloss auf S. 93 ist
deutsche Arbeit in St. Michael (Eggau); dasselbe ist jetzt
im Besitze der k. k. Fachschule in Swietnicki in Galizien.
Der Kasten des Schlosses ist durchbrochen, so dass der
Mechanismus wenigstens teilweise ersichtlich ist. Das Mate-
rial ist blankes Eisen, nur die Rosetten an den Achsen der
Federn sind von Kupfer. Größte Länge 34, größte Breite
22 cm. Auf S. 95 befindet sich ein Kredenzschrank, von
II. Käel.enlinff in Hamburg entworfen und von /?. Säßen/i/rh

ebenda in Nussbauni ausgeführt. Er war in der letzten
Weihnachtsausstellung des Kunstgewerbevereins in Hamburg
ausgestellt und erregte durch seine praktische Einteilung und
bequeme Einfachheit überall gerechtes Interesse. Von der
Ankaufskommission wurde er auch sofort zur Verlosung an-
gekauft.

BERICHTIGUNG.

In seiner „Erwiderung" (im Kunstgewerboblatt der Zeit-
schrift für bildende Kunst, Dezember 1893) sagt Herr Martin
Kimbel: „Die Stuhlniann'sche Methode ist in der Hamburger
Schule abgethan, und wenn sich das System noch hier und
da erhalten hat, so beweist das nichts für ihre Güte." Diese
Äußerung bedarf der Berichtigung. In der von mir geleite-
ten Gewerbeschule (denn um diese handelt es sich, wenn
ich Herrn Kimbel recht verstehe) und den damit verbundenen
Filialen bildet die sogen. Stuhlniann'sche Methode des Frei-
handzeichnens neben dem Zirkelzeichnen und der Projek-
tionslehre nach wie vor die Grundlage des Fachzeichnens.
Über 40 Lehrer unterrichten an jener Schule nach der ge-
nannten Methode im Freihandzeichnen nach Holzkörpern.
An unserer Schule ist die Methode also nicht abgethan.
Ferner ist die „Stuhlmann'scho Methode" seit 188? obliga-
torisch für die preußischen Volksschulen mit drei oder mehr
aufsteigenden Klassen (siehe die von Minister v. Gossler
unterzeichnete „Anweisung für die Erteilung des Zeichen-
unterrichts" vom 20. Mai 1887, welche abgedruckt ist in des
Unterzeichneten Leitfaden für den Zeichenunterricht), ferner
in den Hamburger Volksschulen, sowie in Schweden. Die
Methode hat sich somit auch nicht nur hier und da erhalten.
DU. A. STUIILMÄNN,
Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule
zu Hamburg.

ZEITSCHRIFTEN.

Buchgewerbeblatt. 1893/94. Heft 7 u. 8.

Die Beleuchtung in Druckereien. — Die Anwendung von Linien-
tönen in der Chromolithographie. — Der Centralverein für das
gesamte Buchgewerbe und dessen Ziele. — Die Photographie und
verschiedenartige photomechanische Pressendruckverfahren auf
derWorlds Columbian Exposition in Chicago. Von G. Scamoni.

Sprechsaal. 1894. Nr. 1, 2 u. 8.

Die dekorative Kunst und das Naturstudium. Von Dr. P. F. Kr eil.
— Das Glas auf der kolumbischen Weltausstellung. — Fabrika-
tion des Wasserglases. Von M. v. Heiboldt. — Zur Feuer-
festigkeitsbestimmung von Thonen. — Die Beiträge für die Iu-
validitäts- und Altersversicherung. Von R. Krause. — Tech-
nische Verwendung des Wasserglases. Von M. v. Heiboldt.

Zeitschrift für Innendekoration. 1894. Heft 1.

Zum Geleit für 1894. Von 11. Götz. — Das Kunstgewerbe und
die Künstler. Von Dr. Th. Volbehr. — Zur Geschichte der
Innendekoration bezw. der Möbel. Von 0. Waldau. — Die Mit-
wirkung des Architekten bei der Innendekoration. Von 11.
Schliepmann. — Der Dekorateur. Von Prof. F. Luthmffr.



Herausgeber: Artkur Pah.it in Köln. — Für die Redaktion verantwortlich:

Druck von August Pries in Leipzig.

Artur Seemann in Leipzig
 
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