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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0179

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KLEINE MITTEILUNGEN.

Widmung er verlas. Überrascht, erfreut und ergriffen dankte
der I. Vorsitzende. Von der überreichten Erztafel, die von
Ferd. Moser, dem Direktor der Kunstgewerbeschule entworfen,
vom Hofgraveur H. Held ausgeführt worden, wird die Juli-
nummer des Kunstgewerbeblattes eine Abbildung bringen.
Der nächste Redner war der Oberbürgermeister, Geheimrat
Bötticher. Sein Hoch galt dem Vorstande des Kunstgewerbe-
vereins. Ihm folgte der frühere I. Vorsitzende, Medizinal-
Assessor Dr. Hartmann, um in gebundener Rede, der Ver-
gangenheit und der Gegenwart gedenkend, auf die Zukunft
zu toasten; diesem der eine der beiden Vertreter, die der
Hallesche Kunstgewerbeverein entsandt hatte, v. Brauchitz,
der auf die guten Beziehungen der Kunstgewerbevereine
trank. Zwischen verschiedenen anderen Rednern ergriff der
Landeshauptmann Graf Wintzingerode nochmals das Wort,
um auf die Frauen und Jungfrauen sein Glas zu leeren. Als
der offizielle Teil zu später Stunde geschlossen wurde, er-
hielt der Humor sein Recht und hielt noch lange, bis in die
Frühstunden hinein, einen großen Teil der Festgenossen zu-
sammen.

PREISAUSSCHREIBEN.

Der allgemeine deutsche Sprachverein wünscht eine
künstlerisch ausgestattete Wahlspruchtafel, welche geeignet
ist, durch Druck vervielfältigt, in den Versammlungssälen
der Zweigvereine oder auch in der Öffentlichkeit den Haupt-
grundsatz des Vereins vor Augen zu stellen. Der Grundsatz
lautet: „Kein Fremdwort für das, was deutsch gut aus-
gedrückt werden kann" und muss so klar und in solcher
Größe dargestellt sein, dass er auch in einiger Entfernung
lesbar bleibt. Außerdem hat die Bezeichnung „Allgemeiner
deutscher Sprachverein" auf der Tafel Platz zu finden, und
es ist ein leerer Raum zu lassen, auf dem in etwa 25 Druck-
worten über die Beitrittsbedingungen bei den einzelnen Zweig-
vereinen Aufklärung gegeben werden kann. Es werden
Skizzen in beliebiger Größe verlangt, über deren Umarbei-
tung für das Vervielfältigungsverfahren der Ausschuss sich
vorbehält, mit dem Sieger im Wettbewerbe weitere Verein-
barung zu treffen. Die Bildgröße der Vervielfältigung soll
etwa 40 zu 50 cm betragen. Die Darstellungsart ist frei
gegeben, die Wahl von mehr als zwei Farben jedoch aus-
geschlossen. Die Entwürfe sind spätestens bis zum 1. August
d. J. mittags 12 Uhr bei dem Schatzmeister Verlagsbuch-
hündler Eberhard Ernst, Berlin W., Wilhelmstraße 90, unter
Kennwort nebst beigefügtem verschlossenen Briefumschlage,
der den Namen des Urhebers enthält, einzureichen. Für
den dem besten Entwürfe zu erteilenden Preis von 500 M.
ist der Verfasser verpflichtet, auch die Zeichnung für die
Vervielfältigung in der erforderlichen Größe herzustellen.
Außerdem behält sich der Ausschuss vor, fernere Arbeiten
zum Preise von je 100 M. anzukaufen.

ZU DEN BILDERN.

Die geätzte Steintafel auf Seite 164/5 ist wieder ein hüb-
sches Beispiel von ornamentaler Schrift. Wir möchten auch
hierzu das im Kunstgewerbeblatt 1S93, Seite 127, über „Schrift"
Gesagte aufrecht erhalten und zur Beachtung empfehlen.

Die Amberger Tafel ist 30 Jahre älter, als die im J. 1893
Seite 124/125 abgebildete Schrifttafel aus der Rochuskapelle
in Nürnberg und zeigt einen strengeren Charakter in den
kleinen Buchstaben. Die Initialen bieten, wie bei allen alten
ornamentalen Schriften, eine anregende Mannigfaltigkeit der
Linienführung. Von Interesse dürfte auch das umkränzte
Wappen der Stadt Amberg als Vorbild für Hochätzung sein.
Größe der Tafel: 06 cm hoch, 47 cm breit. w. W.

In trefflicher Reproduktion aus der lithographischen
Anstalt von J. G. Fritzsche in Leipzig bringen wir den Ent-
wurf zu einer Hauschronik von E. Härring in Berlin, die
bei der Monatskonkurrenz des Vereins für deutsches Kunst-
gewerbe in Berlin im April 1892 mit dem zweiten Preise
ausgezeichnet wurde; das Urteil bezeichnete den Entwurf
als „hervorragend wegen origineller Zusammenstellung der
Beschläge unter sehr gelungener Benutzung eines Flecht-
motivs und wegen maßvoller Verwendung des Zierats über-
haupt".

BERICHTIGUNGEN.

In H. 8 haben sich einige Irrtümer eingeschlichen, die
wir in folgendem berichtigen: Das Gitterthor auf Seite 144
ist vom Architekten Herrn Rockstroh in Berlin für den
Neubau des Dienstgebäudes für das Reichsversicherungsamt
in Berlin entworfen und von Ed. Puls ausgeführt. — Der
Leuchtkörper für elektrisches Licht auf Seite 145 ist von
dem Bildhauer Max. Levi, z. Z. in Rom im Jahre 1890 ent-
worfen und von P. Stotz in Stuttgart ausgeführt worden. —
Der Preis des auf Seite 151 abgebildeten Prunkschranks ist
nicht, wie auf Seite 152 angegeben, 5000 M., sondern nur
3000 M., was wir auf Wunsch des Künstlers, Herrn Fr.
X. Weinzierl in München, noch nachträglich berichtigen.

ZEITSCHRIFTEN.
Bayerische Gewerbezeitung. 1894. Nr. 8/9.

Die maikgräflicke Porzellanfabrik Bruckberg bei Ansbach.
(Schluss.) Von Dr. J. Meyer. — Bayerns bedeutendste Iudustrie-
und Kunstanstalten : Die mathematisch-mechanische Werkstätte
von Albert Ott in Kempten.

Buchgewerboblatt. 1894. Heft 15/16.

Benton's Maschine zum Schneiden oder Oraviren von Schrift-
stempeln. — Ostermessfachausstellung des Mitteldeutschen Papier-
vereins zu Leipzig. — Neuerungen an Tiegeldruckpressen. Von
C. Müll er-Leipzig. — The Printers International Specimen Ex-
change. XIV. Band 1893. — Die Hauptversammlung des Börsen-
yereins der deutscheu Buchhändler zu Leipzig. Kantate 1893. —
Über Rotationsmaschinen. — Die Glührokrzündung bei Gas- und
Petroleummotoren. — Reklameschriften.

Mitteilungen des k. k. ÜsterreicMsclien Museums für
Kunst und Industrie. 1894. ..Heft 5.

Wiener Kongressausstellung im Österreichischen Museum. —
Das Rankenornament. Von A. Riegl. — Eine Preisausschreibung
der Union centrale.

Snrcchsaal. 1894. Heft 18-20.

Die Rechnungsergebnisse der Krankenversicherung in Österreich
im Jahre 1892. — Der russische Vertragstarif. — Steinguttbon.
— Zur Geschichte der Schwarzwälder Glasindustrie. — Über
Flussblau auf Steingut. Von Dr. M. Heim. — Vorrichtungen
zum Schleifen der MatSbänder auf Becherglas. — Neue Erwer-
bungen des kgl. Kunstgewerbemuseums in Berlin. — Die Heimat
der Gehilfen und Arbeiter. — Zur Konstruktion der Brennöfen
mit riickschlagender Flamme. Von G. Steinbrecht. — Emails
für Metall. — Noch einige Bemerkungen über das Calciumplumbat.

Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins. 1894.
Heft 5.

In Vergessenheit geratene keramische Spezialitäten. Von Dr.
J. Stockbauer. — Des Handwerks gute alte Zeit. Ein Bild aus
der Kulturgeschickte. Von II. Glücksmann.

Herausgeber: Arthur Pahst in Köln. — Für die Redaktion verantwortlich: Artur Seemann in Leipzig.

Druck von August Pries in Leipzig.
 
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