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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0196

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184

KLEINE MITTEILUNGEN.

den 3. Preis Bildhauer Ketzer mit dem Architekten Pfann;
sämtlich von München.

SCHULEN UND MUSEEN.

Berlin. Im Königlichen Kunstgewerbemuseum sind
zahlreiche Neuerwerbungen ausgestellt. Die erheblichste
Gruppe ist eine Schenkung des Herrn von Schröder an die
Königlichen Museen, an welcher das Kunstgewerbemuseum,
die Gemäldegalerie und das Antiquarium beteiligt sind. Die
Schenkung umfasst Gemälde, Möbel, griechische und römische
Antiken, Majoliken, Gläser, Metallwaren, Stoffe, Stickereien
und Handzeichnungen, eine Sammlung, die vorzugsweise in
Italien zusammengebracht ist. Dieselbe ist jetzt vor ihrer
Verteilung im Zusammenhang aufgestellt. Von den Gemäl-
den sind einige in vorhandene, reichgeschnitzte Rahmen
eingepasst. Ein Teil der Sammlung ist zur Abgabe an an-
dere Museen bestimmt. Ferner ist ausgestellt: Die Kopie
der Transfiguration von Raffacl, welche S. Kgl. H. Prinz
Georg als Geschenk für eine hiesige Kirche in Rom von
einem jungen neapolitaner Künstler Girolamo Palumbo hat
malen lassen. Die Kopie ist in voller Größe des Originals
und ein sehr gelungenes Werk. Die Ausstellung der Neu-
erwerbungen des Museums ist um wichtige und wertvolle
Stücke vermehrt, hierunter Porzellane deutscher, französi-
scher und italienischer Herkunft, u. a. eine Schüssel des
Porzellans, welches die Medici im XVI. Jahrhundert in Flo-
renz anfertigen Hellen, französische Möbel und Schnitzereien
des achtzehnten Jahrhunderts, eine Majolikaschüssel von
Faenza, mit herrlichem blau-weißen Ornament, Eisen und
Lederarbeiten. Diese Ausstellung füllt die Hälfte des großen
Lichthofes. In der anderen Hälfte des Lichthofes ist einst-
weilen noch der größte und wertvollste Teil der amerikani-
schen Ankäufe belassen, ebenso die Beleuchtungskörper in
der vorderen Galerie.

ZU DEN BILDERN.

Das Original der diesem Hefte beigegebenen Zeichnung
des Herrn Rieh. Dorschfeldt, die Hinterglasmalerei einer
Rottenhammer'schen Madonna auf der Mondsichel, befindet
sich in dem kürzlich eröffneten städtischen Museum zu
Magdeburg. Es ist durch Herrn Geheimrat Dr. W. Bode,
dessen liebenswürdigem Interesse das Museum einen großen
Teil seiner Schätze dankt, vor etwa Jahresfrist in England
erworben worden. Die zierlichen Arabesken der Umrah-
mung, das Gewand der Madonna und die Mondsichel sind
durch Radirung in dem auf die Rückseite des Glases auf-
geklebten Goldblatt und durch Hinterlegung einer purpurn
gefärbten Zinnfolie entstanden und zwar derartig, dass die
Arabesken und die Schatten rot erscheinen, alles andere

aber in lichtem Gold leuchtet. Gemalt sind die Fleisch-
teile, die Haare und ferner die weißen, von rotem Bande
gehaltenen Windeln des Kindes, ferner der Lufthintergrund
und die Wolken und zwar in ziemlich breiter Manier, wäh-
rend Köpfe und Hände in der bekannten überaus gewissen-
haften Weise behandelt sind. Die Größe des Bildes beträgt
29,5 zu 23,5 cm. Über alles Technische und Historische der
Hinterglasmalerei hat Herr Direktor Luthmer schon wieder-
holt im Kunstgewerbeblatt so ausführlich berichtet, dass es
genügen wird, auf jene Ausführungen zu verweisen. — Über
die Erztafel auf Seite 182 ist bereits in Heft 9 auf Seite 1G(J
berichtet worden; sie ist das Ehrengeschenk des Kunst-
gewerbevereins in Magdeburg an seinen langjährigen Vor-
sitzenden, Herrn Stadtrat Duvigneau, zur Feier des 25jäh-
rigen Bestehens des Vereins. — Der Spitzenfächer auf bei-
liegendem Sonderblatt, gemalt von Ed. Moreau, gehört zu
dem Werke über die Karlsruher Fächerausstellung (Verlag
von Gerlach & Schenk in Wien), über die im IV. Bande
der Neuen Folge, S. 10 und 11, ausführlich berichtet wor-
den ist. — Der Segel-Regatta-Wanderpreis auf beiliegendem
Sonderblatt, gestiftet von Sr. Majestät dem Kaiser und König
Wilhelm IL, ist entworfen und ausgeführt vom Ciseleur G.
Li ml in Berlin und gehörte zu den im deutschen Ehrenhoib
der Weltausstellung in Chicago aufgestellten Ehrengeschenken.

ZEITSCHRIFTEN.
Bayerische Gewerbezeitung. 1894. Nr. 10—12.

Die Handwerkerbewegung in alter Zeit. — Die Goldschmiede
der deutschen Renaissance. Von Dr. P. J. Ree.

Buchgewerbcblatt. 1894. Heft 17/18.

Mainz und seine Drucker bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

— Volontärluirse an der Papierprül'ungsanstalt in Charlotten-
burg. — (J. W. Allers und sein neuestes Werk „Unser Bismarck".

— Verfahren zur Herstellung photographieähnlicher Bilder durch
Druck. — Die Ausstellung in Antwerpen. Von P. Adam. — Die
Harmonie der Farben. — Apparat zum Aufziehen der Leder-
bezüge auf Druckereiwalzen. — Über die Verwendbarkeit der
fetten Linie beim Inserater.jatz.

Mitteilungen des k. k. Österreichischen Museunis für
Kunst und Industrie. 1894. Heft 6.

Die Ausstellungsllut. — Das Rankenornament von A. Riegl.
(Schluss.)

Sprechsaal. 1894. Heft 21—25.

Zur Konstruktion der Brennöfen mit rückschlagender Flamme.
Von G. Steinbrecht. (Fortsetz, und Schluss.) — Die Dekori-
rung des emaillirten Eisenbleches. — Verband keramischer Ge-
werbe in Deutschland. — Zur Messung hoher Temperaturen. —
Die Verhandlungen über die Sonntagsruhe "in den keramischen
Fabriken. — Gesetz zum Schutz der Warenbezeichnungen. Vom
12. Mai 181)4. — Die Leipziger Messen und die keramische Branche.
- Der neue Warenbezeicknungssehutz. Von R. Krause. —
Emailfarben für Glasdekor. — Englische Aktiengesellschaft deut-
scher Glashütten. — Zum Bau eines Ofens mit rückschlagender
Flamme. — Die Massemühle. — Die Reehnungsergebnisse der
Unfallversicherung der Arbeiter in Österreich im Jahre 1892.

Zeitschrift des Bayerischen Kunstgeiverbevereius. 1894.
Heft 0.

Kunstgewerbliches aus Dalmatien. Von H. E. v. Berlepscb.

— Des Handwerks gute alte Zeit. Ein Bild aus der Kultur-
geschichte. Von H. G lücksmann. (Schluss.) — Kupferplastik.

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Herausgeber: Arthur Pabst in Köln. — Für die Redaktion verantwortlich: Artur Seemann in Leipzig.

Druck von August Pries in Leipzig,
 
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