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KLEINE MITTEILUNGEN.
Bowle.
Ausgeführt von der Gorham Company in Providence E. I.
liclies Unternehmen zu begrüßen, da nicht alle Museen in
der Lage sind, eine derartige Sammlung anzulegen: und
auch nicht alle haben die Zeichen der Zeit erkannt, um in
dem wunderbaren Naturempfinden der japanischen Kunst
neue Anregung für unser in den alten Formen ornamentaler
Kunst erstarrtes Kunsthandwerk neues Leben zuzuführen.
Der Verfasser giebt viele eingehende Erklärungen der
Darstellungen, was für viele von Interesse sein wird, denen
die japanische Kunst aus dem trefflichen Werk von Brinck-
mann oder dem Prachtwerk von Gonse nicht näher bekannt
ist. Auch die Mitteilungen über die Verwendung der Scha-
blonen und der Hinweis auf die praktische Ausnutzung für
unsere moderne Industrie dürften von Wert sein. Hier finden
Dekorationsmaler, Kattundrucker, Tapetenfabrikanten, Sticker
etc. ein reiches Material zur Anregung und direkter Verwen-
dung. Die Fülle der Motive ist fast unerschöpflich und der
frische Zug, der durch alle geht, lässt hier eine uner-
schöpfliche Quelle des Studiums fließen. Das Buch ist bei
F. A. Brockhaus in Leipzig erschienen und kostet M. G.—.
Einer beschränkten Anzahl Exemplare ist eine Original-
schablone beigegeben. So sei dies originelle Büchlein allen
Freunden japanischer Kunst warm empfohlen: sicherlich
wird jedermann, der nur sucht, reiche Anregung finden.
SCHULEN UND MUSEEN.
Prag. Das kunstgewerbliche Museum der Handels-
und Gewerbekammer hat kürzlich seinen Bericht über das
Verwaltungsjahr 1893 veröffentlicht, aus dem sich ergiebt,
dass die Sammlungen sich um 2G0 Nummern vermehrt
haben; davon wurden 3S geschenkt, der Rest, 222, gekauft,
für den Gesamtbetrag von 11014 Gulden 8 Kr. Es hat
1S93 eine Spezialausstellung von modernen Glaswaren fran-
zösischen und englischen Ursprungs und von orientalischen
Fliesen, chinesischen Cberfanggläsern. und Holzarbeiten aus
österreichischen Fachschulen stattgefunden. Sie wurde von
8535 Personen besucht. Die Besucherzahl des Museums
Bideg ohne die der Spezialausstellung auf 40050 Personen.
Die Bibliothek hat Bereicherung durch Geschenke (besonders
Buchausstattung und Ornamentstiche) erfahren und für Neu-
erwerbungen 2757 fl. aufgewendet. Sie umfasst nun 1623
Werke in Ulli Bänden; die Vorbildersammlung ist von
17(i0<) auf 19000 Blatt gestiegen. Vorträge wurden sechs
gehalten, davon drei in böhmischer Sprache. Die Finmr.-
qucllcn des Museums sind durch einen Zuwachs von 5000 fl.
durch die böhmische Sparkasse und durch ca. 1000 fl. Ein-
nahmen aus der Museumspublikation (Auswahl von kunst-
gewerblichen Gegenständen der retrospektiven Ausstellung,
100 lichtdrucktafeln in Folio) verstärkt worden. Der Er-
folg der Publikation wird wohl neue Veröffentlichungen
hervorrufen. Der Baufonds für ein neues Gebäude belief
sich Ende 1893 auf 20319 fl. 98 Kr. Die Frage der Be-
schaffung neuer Lokalitäten hat Anfang 1894 ihre Erledi-
gung dadurch gefunden, dass der Landtag 300000 fl. zum
Bau eines neuen Hauses bewilligte. Der Rechnungsabschluss
des Museums ergiebt außer dein Kassenrest von 4355 fl.
10 Kr. eine Einnahme von 27182 fl. 35 Kr. Ein ausführ-
licheres Verzeichnis der Schenkungen und Ankäufe, einige
statistische Tabellen über den Besuch der Sammlungen und
der Bibliothek beschließen den Bericht.
Brunn. Das Mähriscitc Gcwcrbcmuscum erstattete un-
längst seinen Jahresbericht über das Verwaltungsjahr 1893,
aus dem sich folgendes ergiebt: Die Sammlungen waren
von 21244 Personen besucht, die Bibliothek von 2309, die
Vorlesungen von 2 998 Personen. Die Abnahme, die sich
gegen früher gezeigt hat, ist auf den Ausfall größerer Spe-
cialausstellungen zurückzuführen; zum Teil auch auf die Ein-
stellung des Heizens der Räume während des Winters; auch
war das Museum schon einen Monat früher geschlossen. Es
sind 14 Vorträge gehalten worden. Die Sammlungen er-
fuhren durch Ankäufe und Schenkungen Vermehrung, erstere
betrugen ca. 400 fl. ö. W., letztere gegen 800 fl. Der Ge-
samtwert der Kunstgegenstände betrug Ende 1893 98 429 fl.
98 kr. An einzelnen Ausstellungen fanden statt: eine
von orientalischen Teppichen, mit Unterstützung des Han-
delsmuseums in Wien, eine von kunstgewerblichen Metall-
arbeiten des Orients, ebenfalls vom Handelsmuseum be-
stritten, und eine von mährischen Volksstickereien. Die
geplante und hauptsächlich von dem mährischen Gewerbe-
verein betriebene, permanente Ausstellung verkäuflicher,
mährischer Erzeugnisse kunstgewerblicher Art ist wegen zu
~±mi
Silbernes Tablett.
Ausgeführt von der Gorham Company in Providenoe lt. l.
KLEINE MITTEILUNGEN.
Bowle.
Ausgeführt von der Gorham Company in Providence E. I.
liclies Unternehmen zu begrüßen, da nicht alle Museen in
der Lage sind, eine derartige Sammlung anzulegen: und
auch nicht alle haben die Zeichen der Zeit erkannt, um in
dem wunderbaren Naturempfinden der japanischen Kunst
neue Anregung für unser in den alten Formen ornamentaler
Kunst erstarrtes Kunsthandwerk neues Leben zuzuführen.
Der Verfasser giebt viele eingehende Erklärungen der
Darstellungen, was für viele von Interesse sein wird, denen
die japanische Kunst aus dem trefflichen Werk von Brinck-
mann oder dem Prachtwerk von Gonse nicht näher bekannt
ist. Auch die Mitteilungen über die Verwendung der Scha-
blonen und der Hinweis auf die praktische Ausnutzung für
unsere moderne Industrie dürften von Wert sein. Hier finden
Dekorationsmaler, Kattundrucker, Tapetenfabrikanten, Sticker
etc. ein reiches Material zur Anregung und direkter Verwen-
dung. Die Fülle der Motive ist fast unerschöpflich und der
frische Zug, der durch alle geht, lässt hier eine uner-
schöpfliche Quelle des Studiums fließen. Das Buch ist bei
F. A. Brockhaus in Leipzig erschienen und kostet M. G.—.
Einer beschränkten Anzahl Exemplare ist eine Original-
schablone beigegeben. So sei dies originelle Büchlein allen
Freunden japanischer Kunst warm empfohlen: sicherlich
wird jedermann, der nur sucht, reiche Anregung finden.
SCHULEN UND MUSEEN.
Prag. Das kunstgewerbliche Museum der Handels-
und Gewerbekammer hat kürzlich seinen Bericht über das
Verwaltungsjahr 1893 veröffentlicht, aus dem sich ergiebt,
dass die Sammlungen sich um 2G0 Nummern vermehrt
haben; davon wurden 3S geschenkt, der Rest, 222, gekauft,
für den Gesamtbetrag von 11014 Gulden 8 Kr. Es hat
1S93 eine Spezialausstellung von modernen Glaswaren fran-
zösischen und englischen Ursprungs und von orientalischen
Fliesen, chinesischen Cberfanggläsern. und Holzarbeiten aus
österreichischen Fachschulen stattgefunden. Sie wurde von
8535 Personen besucht. Die Besucherzahl des Museums
Bideg ohne die der Spezialausstellung auf 40050 Personen.
Die Bibliothek hat Bereicherung durch Geschenke (besonders
Buchausstattung und Ornamentstiche) erfahren und für Neu-
erwerbungen 2757 fl. aufgewendet. Sie umfasst nun 1623
Werke in Ulli Bänden; die Vorbildersammlung ist von
17(i0<) auf 19000 Blatt gestiegen. Vorträge wurden sechs
gehalten, davon drei in böhmischer Sprache. Die Finmr.-
qucllcn des Museums sind durch einen Zuwachs von 5000 fl.
durch die böhmische Sparkasse und durch ca. 1000 fl. Ein-
nahmen aus der Museumspublikation (Auswahl von kunst-
gewerblichen Gegenständen der retrospektiven Ausstellung,
100 lichtdrucktafeln in Folio) verstärkt worden. Der Er-
folg der Publikation wird wohl neue Veröffentlichungen
hervorrufen. Der Baufonds für ein neues Gebäude belief
sich Ende 1893 auf 20319 fl. 98 Kr. Die Frage der Be-
schaffung neuer Lokalitäten hat Anfang 1894 ihre Erledi-
gung dadurch gefunden, dass der Landtag 300000 fl. zum
Bau eines neuen Hauses bewilligte. Der Rechnungsabschluss
des Museums ergiebt außer dein Kassenrest von 4355 fl.
10 Kr. eine Einnahme von 27182 fl. 35 Kr. Ein ausführ-
licheres Verzeichnis der Schenkungen und Ankäufe, einige
statistische Tabellen über den Besuch der Sammlungen und
der Bibliothek beschließen den Bericht.
Brunn. Das Mähriscitc Gcwcrbcmuscum erstattete un-
längst seinen Jahresbericht über das Verwaltungsjahr 1893,
aus dem sich folgendes ergiebt: Die Sammlungen waren
von 21244 Personen besucht, die Bibliothek von 2309, die
Vorlesungen von 2 998 Personen. Die Abnahme, die sich
gegen früher gezeigt hat, ist auf den Ausfall größerer Spe-
cialausstellungen zurückzuführen; zum Teil auch auf die Ein-
stellung des Heizens der Räume während des Winters; auch
war das Museum schon einen Monat früher geschlossen. Es
sind 14 Vorträge gehalten worden. Die Sammlungen er-
fuhren durch Ankäufe und Schenkungen Vermehrung, erstere
betrugen ca. 400 fl. ö. W., letztere gegen 800 fl. Der Ge-
samtwert der Kunstgegenstände betrug Ende 1893 98 429 fl.
98 kr. An einzelnen Ausstellungen fanden statt: eine
von orientalischen Teppichen, mit Unterstützung des Han-
delsmuseums in Wien, eine von kunstgewerblichen Metall-
arbeiten des Orients, ebenfalls vom Handelsmuseum be-
stritten, und eine von mährischen Volksstickereien. Die
geplante und hauptsächlich von dem mährischen Gewerbe-
verein betriebene, permanente Ausstellung verkäuflicher,
mährischer Erzeugnisse kunstgewerblicher Art ist wegen zu
~±mi
Silbernes Tablett.
Ausgeführt von der Gorham Company in Providenoe lt. l.