Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

DOI Artikel:
Kleine Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0220

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KLEINE MITTEILUNGEN.

205

lauer Beteiligung erst in kleinem Umfange verwirklicht.
Doch ist die Kommission bemüht gewesen, die Angelegen-
heit zu fördern; der Erfolg wird bei den lebhaften Be-
mühungen für die gute Sache sich wohl bald zeigen. Die
Bibliothek hat sich durch Kaufund Schenkung 1158 fl. 73 kr.
vermehrt; ihr Wert beziffert sich jetzt auf 21213 (1. 45 kr. Die
Wünsche inbetreff der Benutzung des mit dem Museum ver-
bundenen kunstgewerblichen Ateliers (billigere Tarife, rasche
Lieferfrist) fanden nach Thunlichkeit Entgegenkommen; die
Tarife wurden auf die Hälfte ermäßigt. Das Atelier sah im
ganzen 1G8 Zeichnungen entstehen, und es wurde daselbst
noch verschiedentlich sachkundiger Bat erteilt. Im Jahre
1893 wurden gegen
das Vorjahr mancher-
lei Ersparnisse ge-
macht und die Hilfs-
mittel des Museums
sind durch zum Teil
erhöhte Subventionen
gestärkt worden. An
Stelle des früheren,
nach Wien an die
Technische Hochschu-
leberufenen Direktors,
Prof. Awj. Prohop trat
Architekt Julius Lci-
sching. Interimistisch
leitete nach der Ab-
berufung des seitheri-
gen Direktors der
Kustos Carl Schirek
die Angelegenheiten
des Museums.

AUSSTELLUNGEN.

Leipzig. Für die

Fachausstellung zur
Jubiläumsfeier des350-
jährigenBestehens der
Leipziger Buchbinder-
innung, welche vom
8. bis 12. August un-
ter dem Protektorat
des Königs von Sach-
sen stattfindet und die
alle Erzeugnisse der
Buchbinderei und der
ihr verwandten Ge-
werbe, sowie alle für
dieselben zu verwen-
denden Maschinen,

Werkzeuge. Rohstoffe und Materialien umfassen wird, werden
sämtliche Räume des Krystallpalastes einschließlich der Al-
berthalle in Anspruch genommen werden. Höchst interessant
verspricht die Gruppe zu werden, welche die Arbeiten des Ge-
werbes aus älterer und neuerer Zeit enthält. Sie soll ein
Zusammenfluss feinster Werke sein. Durch die dankens-
werte Vermittelung der dem Ehrenkomitee angehörigen
Herren Professor zur Straßen und Conrad Burger, Kustos
am Buchgewerbemuseum in Leipzig, haben bereits zahl-
reiche deutsche Bibliotheken und Museen die Beschickung
der Ausstellung mit seltenen und wertvollen Stücken ihres
Besitzes an gediegenen Einbänden bereitwilligst zugesagt:
so die Universitätsbibliothek in Königsberg (Silberbände und
Königsberger Arbeiten), das städtische Kunstgewerbemuseum

Nautilus.
Ausgeführt von der Goibam Company in PrOTidenoe It. 1.

in Köln, die königl. Bibliothek in Dresden, die königl. Biblio-
thek in Berlin, die Universitätsbibliothek in Leipzig, das Kunst-
gewerbemuseum in Dresden, die Landesbibliothek zu Kassel,
das Bayerische Gewerbemuseum inNürnberg, Hess & Co., Mün-
chen (Buchbinderarbeiten aus dem 13. bis 18. Jahrhundert),
die Universitätsbibliothek in Halle, das Buchgewerbemuseum
und das Kunstgewerbemuseum zu Leipzig. Dazu trat neuer-
dings die bereitwillige Überlassung eines in den Händen
des herzoglichen Museums zu Gotha befindlichen kostbaren
Besitzes an venetianischen Bänden (von drei Lederfiligran-
bänden, einem Grolierband, einem gepressten venetianischen
Lederband, Prachtbänden aus dem IC. und 17. Jahrhundert

und Meisterstücken
der Gothaer Buchbin-
derinnung) , welcher
allein einen Wert von
70000 M. repräsentirt.
Eine Berliner Firma
bringt mehrere Ko-
pieen interessanter

Merkwürdigkeiten,
beispielsweise den er-
sten Adler des neuen
Reiches, der bei der
Kaiserproklamation in
Versailles benutzt, auf
Veranlassung des da-
maligen Kronprinzen
Friedrich Wilhelm, des
Kaisers Friedrich, vom
Grafen Harrach ge-
zeichnet worden war.
Ebenso stehen von
Seiten der deutschen
Buchbinderinnungen
der Ausstellung viele
anziehende Gegen-
stände in Aussicht,
nicht minder von ein-
zelnen Werkstätten
un d bedeutenden Meis-
tern. Eine alte Buch-
binderwerkstatt aus
dem IG. Jahrhundert
soll ferner den Ver-
gleich zwischen einst
und jetzt erläutern
helfen.

(Leipz. Tagebl.)

VEREINE.

Das Berliner Stadtwappen und eine etwaige Änderung
desselben im Hinblick auf Berlins jetzige Stellung als Reichs-
bauptstadt ist in letzter Zeit mehrfach Gegenstand öffent-
licher Besprechung gewesen. Auch die Festschrift, welche
der Verein Herold zur Feier seines 25 jährigen Bestehens
herauszugeben beabsichtigt, wird eine längere Abhandlung
über das Wappen unserer Stadt bringen, unter Beifügung
einer Buntdrucktafel mit Professor Hildebrandt's Entwürfen
für eine etwaige Umgestaltung desselben.
 
Annotationen