FESTGABE ZUM REGIERUNGSJUBILÄUM S. K. H. DES GROSSHERZOGS VON BADEN. 35
Kunst. Die deutsche
Kunst erinnerte sich wie-
der ihrer einstigen Unab-
hängigkeit und ihrer ehe-
maligen Bedeutung. Da-
zu kam, dass jetzt zahl-
reiche Aufgaben an sie
herantraten, für welche
man im Auslande keine
Vorbilder holen konnte
oder wollte. Die Sieges-
denkmäler, sollten sie ei-
nen wahrhaften Ausdruck
der unvergleichlichen Er-
folge deutscher Waffen-
thaten darstellen, konnten
ihre Wurzeln nur im Bo-
den nationalen Kunstem-
pfindens haben. Für die
zahlreichen Kriegerdenk-
mäler, bei deren Her-
stellung Städte und Land-
schaften mit einander
wetteiferten, hat man die
Muster nicht bei den
Franzosen gesucht, auch
nicht die Idealgestalten
des klassischen Zeitalters
noch einmal mehr kopirt,
sondern es ist der deut-
sche Krieger, wie er leibt
und lebt, als Modell ge-
standen. Dem deutschen
Schlachtbild wurde auf
dem blutgetränkten fran-
zösischen Kriegsschau-
platze erst das Leben ein-
gehaucht. Der Architek-
tur war es vergönnt, seit
den siebziger Jahren nicht
wenige deutsche Städte
m ein neues Gewand zu
kleiden. Aber am rüh-
rigsten und erfolgreich-
sten zeigte sich das deut-
sche Kunstgewerbe. Es
nat „Unserer Väter Wer-
ke" wieder an das Tages-
licht gezogen, vergessene
und verlernte Techniken
aufs neue erfunden und
Kunst. Die deutsche
Kunst erinnerte sich wie-
der ihrer einstigen Unab-
hängigkeit und ihrer ehe-
maligen Bedeutung. Da-
zu kam, dass jetzt zahl-
reiche Aufgaben an sie
herantraten, für welche
man im Auslande keine
Vorbilder holen konnte
oder wollte. Die Sieges-
denkmäler, sollten sie ei-
nen wahrhaften Ausdruck
der unvergleichlichen Er-
folge deutscher Waffen-
thaten darstellen, konnten
ihre Wurzeln nur im Bo-
den nationalen Kunstem-
pfindens haben. Für die
zahlreichen Kriegerdenk-
mäler, bei deren Her-
stellung Städte und Land-
schaften mit einander
wetteiferten, hat man die
Muster nicht bei den
Franzosen gesucht, auch
nicht die Idealgestalten
des klassischen Zeitalters
noch einmal mehr kopirt,
sondern es ist der deut-
sche Krieger, wie er leibt
und lebt, als Modell ge-
standen. Dem deutschen
Schlachtbild wurde auf
dem blutgetränkten fran-
zösischen Kriegsschau-
platze erst das Leben ein-
gehaucht. Der Architek-
tur war es vergönnt, seit
den siebziger Jahren nicht
wenige deutsche Städte
m ein neues Gewand zu
kleiden. Aber am rüh-
rigsten und erfolgreich-
sten zeigte sich das deut-
sche Kunstgewerbe. Es
nat „Unserer Väter Wer-
ke" wieder an das Tages-
licht gezogen, vergessene
und verlernte Techniken
aufs neue erfunden und