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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

DOI Artikel:
Buss, Georg: Das Haus des deutschen Reichstages, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0096

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DAS HAUS DES DEUTSCHEN REICHSTAGES.

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Einheit zu verbinden und weiter auch einer Metallkon-
struktion eine monumentale Wirkung zu gehen: hier
ist es erreicht. Das ist einer der hervorragendsten
neuen Zügen am Bau, ein bahnbrechender Zug, eine That,
die um so vollwichtiger ist, als sie unter scharfer und
klarer Berücksichtigung des Zweckes vollbracht ist, denn
unzweideutig giebt sich der Kuppelaufbau in Eisen und
Glas als Oberlicht, als der Lichtspender für den großen
Sitzungssaal zu erkennen. Wenn das Gold hinzuge-
nommen wurde, um die kräftigen eisernen Sparren und
die feineren Sprossen der Walmkuppel, sowie die reiz-
voll erdachte Laterne zu decken, so liegt für diesen

Schmuck die Berechtigung einerseits in der Thatsache,
dass mit dem Golde vom Standpunkte der Ästhetik und
Ideenassoziation aus die Steigerung der höchsten Pracht
und der Monumentalität verbunden ist, machten doch
auch in dieser Auffassung die Alten bei ihrer Monumen-
talplastik, sowohl bei der in chryselephantiner Technik
als bei der in Erz, vom Golde ausgedehnten Gebrauch,
und andrerseits erwies sich die Vergoldung als not-
wendig, um zum Vorteile einer klaren Gliederung die
eisernen Sparren und Sprossen scharf von den zwischen
ihnen eingefügten, dunkel erscheinenden Glasscheiben
abzusetzen.

Adleraufsatz zu beiden Seiten des Giebels der Seitenfronten. Modellirt von Professor 0. Lessing, Berlin.
 
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