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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

DOI Artikel:
Buss, Georg: Das Haus des deutschen Reichstages, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0133

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DAS HAUS DES DEUTSCHEN KEICHSTAGES.

Dach und seinem reichen plastischen Schmuck — ein
prächtiges, Behagen ausströmendes Kunstwerk, zu dem
die Modelle und die Antragearbeit von Prof. Widemann
herrühren, sowie die geplanten Freskomalereien in den
Lünetten der vier Hauptwände über Kamin, Thür und
jedem der beiden Fenster.

Trotz des verhältnismäßig geringen farbigen Auf-
wandes, der in der Hauptsache nur aus dem hellen Braun
des' Eichenholzes und dem Weiß der Wölbung besteht,
ist die Gesamtwirkung eine warme; sie lässt auch ge-
nügend erkennen, dass diese Stätte einer edlen Gesellig-
keit nach kerniger deutscher Art gewidmet ist.

Noch besonders rühmenswert ist in beiden Sälen

die technische Ausführung der Vertäfelung, der Thüren,
der Fenster, wie auch des Büffets; sie rührt von Pössen-
baeher-Miinchen her und bildet unstreitig eine der vor-
züglichsten unter allen den hervorragenden Leistungen,
die aus den Werkstätten dieser bewährten Firma her-
vorgegangen sind.

Den beiden Erfrischungsräumen entsprechen an dem
nördlichen Flügel der großen Wandelhalle räumlich
außer einem Zimmer für die Post der Lesesaal für die
Tagesliteratur, sowie in dem Nord-West-Turm der Schreib-
saal. Es waltet ein anderes Element in diesen Bäumen;
mehr das Gedämpfte, Weiche und Luxuriöse ist betont,
wie wenn den Ansprüchen selbst der verwöhntesten

Ostwand des .Sitzungssaales im Keichstagsgebäude. (Xacb der Werkzeielmurig 1:26.)
 
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