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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 6.1895

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Ruepprecht, Christian: Das Kunsthandwerk
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https://doi.org/10.11588/diglit.4566#0237

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DAS KUNSTHANDWERK.

211



Ich unterlasse es,
die verschiedenen Zwi-
schenstufen der wei-
teren Entwicklung
eingehender darzu-
stellen, wie auf den
schönen Renaissauce-
stil die kräftigeren,
aber nicht selten auch
schwerfälligen For-
men des Barock fol-
gen mussten, wie,
nachdem die meisten
Städte von ihrer frü-
heren Höhe herabgesun-
ken, unter dem Einflüsse.
der von dem französi-
schen Geschmacke be-
herrschten Höfe das
zierliche Rokoko sich
überall einschmeichelte,
welches im allgemeinen
auch weniger für einfache
bürgerliche Verhältnisse
geeignet war. Der poli-
tischen Ohnmacht, wie wir
sie vor allem in Deutsch-
land in dieser Zeit finden,
war eben nach und nach
die auf dem kulturellen und
dabei gewiss nicht im ge-
ringsten Grade die auf dem
kunstgewerblichen Gebiete
gefolgt. Derartige Wirkungen
machen sich nicht sofort, aber
um so nachhaltiger fühlbar.
Im Zeitalter der französi-
schen Revolution und der
Herrschaft Napoleons 1., noch
mehr in den darauffolgen-
den Jahrzehnten schien das
Kunsthandwerk, und zwar

zunächst wiederum in
Deutschland, vielfach fast
gänzlich ausgestorben zu
sein. Erst nachdem wir eigent-
lich in allen Zweigen der
Kultur unsere Wiedergeburt,
nachdem wir, zu einem mäch-
tigen Reiche geeint, unsere
volle politische Selbständig-









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