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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 7.1896

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Zur Wiener Dekorationsmalerei, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4885#0011
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ZUR WIENER DEKORATIONSMALEREI.

in seine Werke alle möglichen geistigen Beziehungen
hineinzugeheimnissen, dem Wiener Stil und Charakter
jedoch zu fremd war, um Nachahmung zu finden. An-
selm Feuerbach endlich hat aus bekannten Gründen leider

zur Zeit seines hiesigen Wirkens den ihm gebührenden
Einfluss hätte gewinnen können. Und das ist tief zu
beklagen, denn die Kunst unserer Tage würde noch weit
Bedeutenderes geleistet haben, wäre sie seinen Spuren

Deckengemälde (Privatbesitz) von C. .T. Peyfuss.
Aus dem Werke: Figurata Kompositionen Wiener Künstler. (Verlag von Anton Scbroll & Co., Wien.)

zu kurz in Wien gewirkt und ist von neidischen Bivalen,
die seine Größe ahnten und daher verkleinerten, wie
vor allem von der unverständigen Menge, durch deren
Geschrei stets auch Besonnene eingeschüchtert zu
werden pflegen, zu arg misshandelt worden, als dass er

aufmerksamer gefolgt. Feuerbach hat ja doch als Erster
die deutsche Historienmalerei auf das Studium der Natur
gewiesen und er hat es verstanden, die ewigen Gesetze
der Kunst, welche Antike und Kenaissance in ihren größ-
ten Meisterwerken offenbarten, in einer unserem modernen
 
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