KLEINE MITTEILUNGEN.
75
MUSEEN.
-u- Prag. Nach dem Bericht des Curatorhims des Kunst-
gewerblichen Museums der Handels- und Gewerbekammer ist
das bedeutendste Ereignis für das Museum im Jahre 1894 die
gewährte Landessubvention von 300000 fl. zum Zweck der
Errichtung eines neuen Museumsgebäudes. Die Thätigkeit
des Museums hat sich auf ihren bisherigen Wirkungskreis
beschränken müssen. Bedeutend vermehrt wurde die Samm-
lung, sodass der ganze Zuwachs, 532 Nummern, die Durch-
schnittszahl der letzten Jahre weit überragt. Die größte
Vermehrung weisen die Abteilungen der Bucheinbände,
der Glas-, Metall- und Holzarbeiten auf. Die geplante
Vermehrung von Gegenständen größerer Dimensionen gab
dem Verwaltungskomitee Anlass, die Miete eines zweck-
mäßigen Magazins ins Auge zu fassen, da im Rudolfinum
kein Raum zur Hinterlegung größerer Objekte vorhanden
ist. In gleicher Weise hat auch die Bibliothek im Jahre
1894 eine wesentliche Vermehrung erfahren, besonders der
Ornamentstichsammlung und der Sammlung für innere Buch-
ausstattung kam ein bedeutendes Geschenk von Seiten des
Herrn Adalbert Ritter von Lanna zu; die Bibliothek zählt
3818 Bände, die Vorbildersammlung 21105 Blätter; für die
erstere wird im Jahre 1895 ein gedruckter Katalog erscheinen.
In den zwei ersten Monaten des Jahres 1894 sind wie früher
öffentliche Vorlesungen veranstaltet worden, welche in dem
kleinen Konzertsaale des Rudolfinum bei freiem Eintritt statt
fanden. In den ordentlichen Einnahmen des Jahres 1894 ist
im Vergleich mit den vorhergehenden Jahren keine Verän-
derung eingetreten, indem die ständigen jährlichen Subven-
tionen des Reiches, des Landes, der Handelskammer und der
Stadt Prag sich in früherer Höhe hielten. An außerordent-
lichen Einnahmen ist besonders wieder der Beitrag der böh-
mischen Sparkasse mit 5000 fl. zu nennen. Der Rechnungs-
abschluss zeigt eine Einnahme von 33410,36 fl. gegen eine
Ausgabe von 29623,41 fl.
WETTBEWERBE.
-u- Berlin. In der Konkurrenz, des Vereins für Deut-
sches Kunstgewerbe um Entwürfe für Thür- und Fensterbe-
schlagsgarnituren, welche auf Veranlassung der Firma O. li.
Speck ausgeschrieben war, haben in der I. Gruppe erhalten:
den 1. Preis (400 M.) Architekt Alfred Grenander, den 2. Preis
(250 M.) Arthur Peschel, den 3. Preis (150 M.) Architekt
William Müller. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht:
Architekt Conrad Hörisch, Zeichner Karl Winterhalter und
Zeichner AVilhelm Schwedler. Die Entwürfe der I. Gruppe
gelangen in der Vereinssitzung am 22. Januar d. J. zur
Ausstellung, für die H. Gruppe wird ein neuer Wettbewerb
ausgeschrieben werden. Der Einlicferungstermin derselben
wird noch bekannt gegeben.
Der Schutzverein der Papierindustrie erlässt ein Preis-
ausschreiben zu einem Ehrendiplom für Beamte und Arbeiter
der Papierindustrie. Ausgeworfen ist ein Preis von 500 M.
und es sind die Entwürfe bis 1. Mai 1896 an den Vor-
sitzenden des Schutzvereins der Papierindustrie, Herrn Kom-
merzienrat Max Krause, Berlin S.W., Beuthstraße 7, einzu-
senden. Über die weiteren Bedingungen sagt das Preisaus-
schreiben folgendes: Die Bewerber belieben ihre Arbeit mit
einem Motto zu versehen, sowie einen verschlossenen Um-
schlag beizugeben, welcher außen dasselbe Motto trägt und
innen Namen und Wohnung des Künstlers angiebt. Bei der
Zeichnung ist zu beachten, dass die Herstellung des Diploms
in Farbendruck bis zu zwölf Farben, in Größe von ungefähr
36 cm Breite und 48 cm Höhe beabsichtigt wird. Das Diplom
inuss einen freien Raum von etwa 12 Cm Breite und 20 cm
Entwurf zu einem Jagdmesser von August Ulaser, München.
10*
75
MUSEEN.
-u- Prag. Nach dem Bericht des Curatorhims des Kunst-
gewerblichen Museums der Handels- und Gewerbekammer ist
das bedeutendste Ereignis für das Museum im Jahre 1894 die
gewährte Landessubvention von 300000 fl. zum Zweck der
Errichtung eines neuen Museumsgebäudes. Die Thätigkeit
des Museums hat sich auf ihren bisherigen Wirkungskreis
beschränken müssen. Bedeutend vermehrt wurde die Samm-
lung, sodass der ganze Zuwachs, 532 Nummern, die Durch-
schnittszahl der letzten Jahre weit überragt. Die größte
Vermehrung weisen die Abteilungen der Bucheinbände,
der Glas-, Metall- und Holzarbeiten auf. Die geplante
Vermehrung von Gegenständen größerer Dimensionen gab
dem Verwaltungskomitee Anlass, die Miete eines zweck-
mäßigen Magazins ins Auge zu fassen, da im Rudolfinum
kein Raum zur Hinterlegung größerer Objekte vorhanden
ist. In gleicher Weise hat auch die Bibliothek im Jahre
1894 eine wesentliche Vermehrung erfahren, besonders der
Ornamentstichsammlung und der Sammlung für innere Buch-
ausstattung kam ein bedeutendes Geschenk von Seiten des
Herrn Adalbert Ritter von Lanna zu; die Bibliothek zählt
3818 Bände, die Vorbildersammlung 21105 Blätter; für die
erstere wird im Jahre 1895 ein gedruckter Katalog erscheinen.
In den zwei ersten Monaten des Jahres 1894 sind wie früher
öffentliche Vorlesungen veranstaltet worden, welche in dem
kleinen Konzertsaale des Rudolfinum bei freiem Eintritt statt
fanden. In den ordentlichen Einnahmen des Jahres 1894 ist
im Vergleich mit den vorhergehenden Jahren keine Verän-
derung eingetreten, indem die ständigen jährlichen Subven-
tionen des Reiches, des Landes, der Handelskammer und der
Stadt Prag sich in früherer Höhe hielten. An außerordent-
lichen Einnahmen ist besonders wieder der Beitrag der böh-
mischen Sparkasse mit 5000 fl. zu nennen. Der Rechnungs-
abschluss zeigt eine Einnahme von 33410,36 fl. gegen eine
Ausgabe von 29623,41 fl.
WETTBEWERBE.
-u- Berlin. In der Konkurrenz, des Vereins für Deut-
sches Kunstgewerbe um Entwürfe für Thür- und Fensterbe-
schlagsgarnituren, welche auf Veranlassung der Firma O. li.
Speck ausgeschrieben war, haben in der I. Gruppe erhalten:
den 1. Preis (400 M.) Architekt Alfred Grenander, den 2. Preis
(250 M.) Arthur Peschel, den 3. Preis (150 M.) Architekt
William Müller. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht:
Architekt Conrad Hörisch, Zeichner Karl Winterhalter und
Zeichner AVilhelm Schwedler. Die Entwürfe der I. Gruppe
gelangen in der Vereinssitzung am 22. Januar d. J. zur
Ausstellung, für die H. Gruppe wird ein neuer Wettbewerb
ausgeschrieben werden. Der Einlicferungstermin derselben
wird noch bekannt gegeben.
Der Schutzverein der Papierindustrie erlässt ein Preis-
ausschreiben zu einem Ehrendiplom für Beamte und Arbeiter
der Papierindustrie. Ausgeworfen ist ein Preis von 500 M.
und es sind die Entwürfe bis 1. Mai 1896 an den Vor-
sitzenden des Schutzvereins der Papierindustrie, Herrn Kom-
merzienrat Max Krause, Berlin S.W., Beuthstraße 7, einzu-
senden. Über die weiteren Bedingungen sagt das Preisaus-
schreiben folgendes: Die Bewerber belieben ihre Arbeit mit
einem Motto zu versehen, sowie einen verschlossenen Um-
schlag beizugeben, welcher außen dasselbe Motto trägt und
innen Namen und Wohnung des Künstlers angiebt. Bei der
Zeichnung ist zu beachten, dass die Herstellung des Diploms
in Farbendruck bis zu zwölf Farben, in Größe von ungefähr
36 cm Breite und 48 cm Höhe beabsichtigt wird. Das Diplom
inuss einen freien Raum von etwa 12 Cm Breite und 20 cm
Entwurf zu einem Jagdmesser von August Ulaser, München.
10*