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KLEINE MITTEILUNGEN.
Romanisches Initial,
aus Sohoppmeyer, Sehriftvorla
Entwürfe und Gemälde Wal-
ter Crane's, die Maschinen-
Kunststickereien der Firma
G. Neidlinger, die vom Han-
delsmuseum eingesendete
Sammlung englischer Möbel
und französischer Tapeten,
und im Herbst die Grab-
schmuck-Ausstellung, an
der sich zahlreiche In- und
Ausländer beteiligten. Die
„Permanente Ausstellung
mährischer kunstgewerb-
licher Erzeugnisse" hat auch
in dem Berichtsjahre den
gehofften Aufschwung nicht
genommen. Die Lage des
Museums ist für ihre Zwecke keine günstige. Die Direktion,
die durch die Einrichtung der technischen Abteilung keinen
freien Raum mehr verfügbar hatte, sah sich daher veran-
lasst, an die Auflösung der Ausstellung zu denken unter
der Zusicherung, dass sehenswerte moderne Erzeugnisse auch
in Zukunft' stets der öffentlichen Besichtigung zugänglich
gemacht werden können. Die schon im Herbst 1894 ange-
strebte Verbindung mit dem Gewerbestande in der Provinz
wurde durch Vorträge, verbunden mit kleineren Ausstellungen,
energisch in Angriff genommen.
-u- Prag. Nach dem Bericht über das kunstgewerb-
liche Museum der Handels- und Geiverbekammer für das
Jahr 1895 ist die Sammlung um 837 Nummern (6759 Nummern
Ende 1895 gegen 5922 Ende 1894) vermehrt worden. Ebenso
wurde auch die Bibliothek wiederum in ansehnlicher Weise
vermehrt, obwohl die Unzulänglichkeit der Lokalitäten und
der Geldmittel der Ausgestaltung derselben gewisse Schranken
setzen. Im Laufe der beiden ersten Monate des Jahres
fanden wie alljährlich im kleinen Konzertsaal des Rudol-
finums öffentliche Vorlesungen bei freiem Zutritt statt.
Nachdem im Jahre 1894 vom Landtage zur Errichtung eines
Neubaues für das Museum 300 000 fi. bewilligt wurden und
die daran geknüpften Bedingungen erledigt waren, konnte
die Handelskammer zur Erwerbung eines entsprechenden
Bauplatzes schreiten. Die Durchführung des Baues wurde
einem besonderen aus dem
Schöße der Kammer und
des Kuratoriums des Mu-
seums zu wählenden Bau-
komitee anvertraut, welches
schon im Dezember 1895 die
Planskizzen in Beratung
ziehen konnte. In den or-
dentlichen Einnahmen des
Museums ist keine Verän-
derung eingetreten, da die
ständigen jährlichen Sub-
ventionen des Reiches, des
Landes, der Handelskammer
und der Stadt Prag in glei-
cher Höhe wie bisher ge-
währt wurden. Unter den
außerordentlichen Ein-
nahmen ist auch diesmal
der Beitrag der böhmischen
Sparkasse von 5000 fl. zu
verzeichnen, wodurch be-
sonders die Verwendung
^SSSSSSSSESBSSSSSM
Initial, 17. Jahrb.,
aus Schoppmeyer, Schriftvorlagen.
Romanisches Initial, aus Schoppmeyer, Schriftvorlagen.
eines höheren Geldbe-
trages zu Ankaufs-
zwecken möglich ist.
Der Rechnungsabschluss
zeigt in Einnahme und
Ausgabe 30 417,68 fl.
AUSSTELLUNGEN.
Breslau. Kunst-
gewerbeverein. In der
permanenten Ausstel-
lung des Vereins im
hiesigen Provinzialmu-
seum für bildende Kunst
hat zur Zeit die rühm-
lichst bekannte Kunst-
und Verlagsanstalt E. T. Wiskott eine große Anzahl ihrer
Erzeugnisse zur Schau gebracht, wodurch es ermöglicht wird,
in das weitverzweigte und viele Gebiete umfassende Schaffen
dieses großen Institutes einen Einblick zu gewinnen. Dieser
Ausgedchntheit halber erfolgt die Ausstellung in einigen
Abteilungen. In der gegenwärtigen Abteilung sind es die
vervielfältigenden Künste, namentlich Photographie und
Lichtdruck, welche eine Übersicht der Thätigkeit der An-
stalt geben. Unter den ausgeführten Sammelwerken seien
hier genannt: „Aus Studienmappen deutscher Meister", „Unser
Heer" von C. Röchling, „Unsere Marine" und „Spreeathen"
von C. W. Allers, „Das Leben Jesu" von H. Hofmann,
„Skizzenbücher" von F. Flinzer, „Pflanzenzeichnungen" von
J. Stauffacher und vieles andere mehr. Es wird wohl selten
Gelegenheit geboten sein, eine solch stattliche Reihe von
Prachtwerken vereinigt zu sehen, wie es hier der Fall ist.
Eine demnächst folgende zweite Abteilung der Ausstellung
soll die in der Kunstanstalt entworfenen und ausgeführten
Plakate, sowie gewerbliche Vorlagowerke, lithographische
Arbeiten enthalten und überhaupt das eigene künstlerische
Schaffen des Kunstinstitutes zur Darstellung bringen.
G. S.
BÜCHERSCHAU.
Karlsruhe. „Das Kreuz v. St. Trudpert, eine ala-
mannische Nielloarbeit aus spätromanischer Zeil" ist der
Titel einer vom Breisgau-
Verein „Schauinsland" her-
ausgegebenen Monographie
von Professor Dr. Marc Ro-
senberg. Seit einer Reihe
von Jahren sind wir ge-
wohnt, von dem berufenen
Vertreter der Geschichte
desKunsthandwerkes an der
Karlsruher technischen
Hochschule mustergiltige
Publikationen über hervor-
ragende Kunstwerke zumal
des badischen Landes zu
empfangen, und diesen
schließt sich die vorliegende
Studie, die über eines der
ältesten und interessantes-
ten jener in klarster und
erschöpfender Weise han-
delt, aufs würdigste an.
S. Trudpert im oberen Mün-
sterthal bei Staufen ist
KLEINE MITTEILUNGEN.
Romanisches Initial,
aus Sohoppmeyer, Sehriftvorla
Entwürfe und Gemälde Wal-
ter Crane's, die Maschinen-
Kunststickereien der Firma
G. Neidlinger, die vom Han-
delsmuseum eingesendete
Sammlung englischer Möbel
und französischer Tapeten,
und im Herbst die Grab-
schmuck-Ausstellung, an
der sich zahlreiche In- und
Ausländer beteiligten. Die
„Permanente Ausstellung
mährischer kunstgewerb-
licher Erzeugnisse" hat auch
in dem Berichtsjahre den
gehofften Aufschwung nicht
genommen. Die Lage des
Museums ist für ihre Zwecke keine günstige. Die Direktion,
die durch die Einrichtung der technischen Abteilung keinen
freien Raum mehr verfügbar hatte, sah sich daher veran-
lasst, an die Auflösung der Ausstellung zu denken unter
der Zusicherung, dass sehenswerte moderne Erzeugnisse auch
in Zukunft' stets der öffentlichen Besichtigung zugänglich
gemacht werden können. Die schon im Herbst 1894 ange-
strebte Verbindung mit dem Gewerbestande in der Provinz
wurde durch Vorträge, verbunden mit kleineren Ausstellungen,
energisch in Angriff genommen.
-u- Prag. Nach dem Bericht über das kunstgewerb-
liche Museum der Handels- und Geiverbekammer für das
Jahr 1895 ist die Sammlung um 837 Nummern (6759 Nummern
Ende 1895 gegen 5922 Ende 1894) vermehrt worden. Ebenso
wurde auch die Bibliothek wiederum in ansehnlicher Weise
vermehrt, obwohl die Unzulänglichkeit der Lokalitäten und
der Geldmittel der Ausgestaltung derselben gewisse Schranken
setzen. Im Laufe der beiden ersten Monate des Jahres
fanden wie alljährlich im kleinen Konzertsaal des Rudol-
finums öffentliche Vorlesungen bei freiem Zutritt statt.
Nachdem im Jahre 1894 vom Landtage zur Errichtung eines
Neubaues für das Museum 300 000 fi. bewilligt wurden und
die daran geknüpften Bedingungen erledigt waren, konnte
die Handelskammer zur Erwerbung eines entsprechenden
Bauplatzes schreiten. Die Durchführung des Baues wurde
einem besonderen aus dem
Schöße der Kammer und
des Kuratoriums des Mu-
seums zu wählenden Bau-
komitee anvertraut, welches
schon im Dezember 1895 die
Planskizzen in Beratung
ziehen konnte. In den or-
dentlichen Einnahmen des
Museums ist keine Verän-
derung eingetreten, da die
ständigen jährlichen Sub-
ventionen des Reiches, des
Landes, der Handelskammer
und der Stadt Prag in glei-
cher Höhe wie bisher ge-
währt wurden. Unter den
außerordentlichen Ein-
nahmen ist auch diesmal
der Beitrag der böhmischen
Sparkasse von 5000 fl. zu
verzeichnen, wodurch be-
sonders die Verwendung
^SSSSSSSSESBSSSSSM
Initial, 17. Jahrb.,
aus Schoppmeyer, Schriftvorlagen.
Romanisches Initial, aus Schoppmeyer, Schriftvorlagen.
eines höheren Geldbe-
trages zu Ankaufs-
zwecken möglich ist.
Der Rechnungsabschluss
zeigt in Einnahme und
Ausgabe 30 417,68 fl.
AUSSTELLUNGEN.
Breslau. Kunst-
gewerbeverein. In der
permanenten Ausstel-
lung des Vereins im
hiesigen Provinzialmu-
seum für bildende Kunst
hat zur Zeit die rühm-
lichst bekannte Kunst-
und Verlagsanstalt E. T. Wiskott eine große Anzahl ihrer
Erzeugnisse zur Schau gebracht, wodurch es ermöglicht wird,
in das weitverzweigte und viele Gebiete umfassende Schaffen
dieses großen Institutes einen Einblick zu gewinnen. Dieser
Ausgedchntheit halber erfolgt die Ausstellung in einigen
Abteilungen. In der gegenwärtigen Abteilung sind es die
vervielfältigenden Künste, namentlich Photographie und
Lichtdruck, welche eine Übersicht der Thätigkeit der An-
stalt geben. Unter den ausgeführten Sammelwerken seien
hier genannt: „Aus Studienmappen deutscher Meister", „Unser
Heer" von C. Röchling, „Unsere Marine" und „Spreeathen"
von C. W. Allers, „Das Leben Jesu" von H. Hofmann,
„Skizzenbücher" von F. Flinzer, „Pflanzenzeichnungen" von
J. Stauffacher und vieles andere mehr. Es wird wohl selten
Gelegenheit geboten sein, eine solch stattliche Reihe von
Prachtwerken vereinigt zu sehen, wie es hier der Fall ist.
Eine demnächst folgende zweite Abteilung der Ausstellung
soll die in der Kunstanstalt entworfenen und ausgeführten
Plakate, sowie gewerbliche Vorlagowerke, lithographische
Arbeiten enthalten und überhaupt das eigene künstlerische
Schaffen des Kunstinstitutes zur Darstellung bringen.
G. S.
BÜCHERSCHAU.
Karlsruhe. „Das Kreuz v. St. Trudpert, eine ala-
mannische Nielloarbeit aus spätromanischer Zeil" ist der
Titel einer vom Breisgau-
Verein „Schauinsland" her-
ausgegebenen Monographie
von Professor Dr. Marc Ro-
senberg. Seit einer Reihe
von Jahren sind wir ge-
wohnt, von dem berufenen
Vertreter der Geschichte
desKunsthandwerkes an der
Karlsruher technischen
Hochschule mustergiltige
Publikationen über hervor-
ragende Kunstwerke zumal
des badischen Landes zu
empfangen, und diesen
schließt sich die vorliegende
Studie, die über eines der
ältesten und interessantes-
ten jener in klarster und
erschöpfender Weise han-
delt, aufs würdigste an.
S. Trudpert im oberen Mün-
sterthal bei Staufen ist