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KLEINE MITTEILUNGEN.
Die diesem Hefte beigegebene Tafel giebt eine Ehren-
tafel wieder, die der Verein für Handlungscommia von 1858
in Hamburg für die im Kriege 1870/71 gefallenen Mitglieder
für sein Geschäftshaus ge-
stiftet hat. Der Entwurf
rührt von Wilhelm Wei-
mar in Hamburg her, die
Ausführung, Guss, Meißel-
ung und Gravirung hat Ch.
Lenz in Nürnberg obge-
legen. Das Kunstwerk ist
am 10. Mai d. J. in Ham-
burg feierlich enthült wor-
den. Die Ausführung der
1,16 m hohen und 0,78 m
breiten bronzenen Tafel
lässt auf den ersten Blick
erkennen, mit welcher Liebe
gleich dem Zeichner auch
der Verfertiger der Platte
sich seiner Aufgabe ent-
ledigt hat. Durch die sau-
bere, sorgfältige Arbeit bei-
der ward denn auch etwas
geschaffen, würdig der edlen
Absicht des Vereins, seinen
für die Ehre des Vaterlandes gefallenen Mitgliedern ein
ehernes, aber auch künstlerisch schönes Denkmal zu setzen,
das die Namen der Tapferen für alle Zeiten der Nachwelt
überliefern und zugleich dem Veroinshause ein würdiger
Schmuck sein wird. Die Platte ist nicht, wie in unseren
Tagen sonst wohl üblich, gegossen, sondern aus dem vollen
Metall gemeißelt und gravirt, eine Technik, wie sie bei den
mittelalterlichen Bronzeplatten, wie Beispiele auf dem St.
Johannesfriedhofe zu Nürnberg und in der Marienkirche in
Lübeck zeigen, stets Anwendung fand.
Ex-Libris-Zeiehnimgen von O. Schwindraxheim. Der
Künstler will statt des so überwiegend in den Ex-Libris-
Zeichnungen auftretenden Wappens, das bisweilen erst eigens
hiezu konstruirt wird, das Motiv der „Lieblingsblume" ein-
führen, sei es der Lieblingsblume an sich, sei es der mit
dem Namen zusammenhängenden, sozusagen „Namenblume",
So zeigt das erste Beispiel die rein naturalistisch gezeichnete
Pflanze: Kapuzinerkresse (Wollebend), das zweite Beispiel
eine Umrahmung aus Pflanzenmotiven Schneeglöckchen
(Keim).
ZEITSCHRIFTEN.
Bayerische Gewerbe-Zeitung. 1896. Nr. 11.
Wanderungen durch die II. Bayerische Landesausstellung. "Von
Dr. B. Keicke. — Die Kunst in der Spielwarenindustrie. Von Dr.
J. Stoekbauer.
Journal für Buchdruekerkunst. 1896. Nr. 25.
Zur Jubelfeier der Erfindung der Lithographie. Von 0. Schlotke.
— Die Erfindung der Lithographie und ihre Entdeckung. Von
0. Schlotke. — Internationaler graphischer Musteraustausch des
Deutschen Buchdrucker-Vereins. (Forts.)
Zeitschrift des bayerischen Kunstgewerbevereins in
München. 1896. Heft 6.
Die Anfänge der rheinischen Glasindustrie. Von Dr. Anton Kisa.
— Der Einfiuss des Opalescentglases. Von Karl Ule. — Neue
Lichtglasarbeiten. — Modernes Kunstgewerbe in Nancy. 1. Die
Gläser. Von Meier-Gräfe. — Whitefriars-Glas.
Randverzierung aus einem fünfbändigen Missale von 1481. Aus Niedling: Bücherornamentik in Miniaturen.
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Architekt Karl Hoffaeker in Charlottenburg-Berlin.
Druck von August Pries in Leipzig,
KLEINE MITTEILUNGEN.
Die diesem Hefte beigegebene Tafel giebt eine Ehren-
tafel wieder, die der Verein für Handlungscommia von 1858
in Hamburg für die im Kriege 1870/71 gefallenen Mitglieder
für sein Geschäftshaus ge-
stiftet hat. Der Entwurf
rührt von Wilhelm Wei-
mar in Hamburg her, die
Ausführung, Guss, Meißel-
ung und Gravirung hat Ch.
Lenz in Nürnberg obge-
legen. Das Kunstwerk ist
am 10. Mai d. J. in Ham-
burg feierlich enthült wor-
den. Die Ausführung der
1,16 m hohen und 0,78 m
breiten bronzenen Tafel
lässt auf den ersten Blick
erkennen, mit welcher Liebe
gleich dem Zeichner auch
der Verfertiger der Platte
sich seiner Aufgabe ent-
ledigt hat. Durch die sau-
bere, sorgfältige Arbeit bei-
der ward denn auch etwas
geschaffen, würdig der edlen
Absicht des Vereins, seinen
für die Ehre des Vaterlandes gefallenen Mitgliedern ein
ehernes, aber auch künstlerisch schönes Denkmal zu setzen,
das die Namen der Tapferen für alle Zeiten der Nachwelt
überliefern und zugleich dem Veroinshause ein würdiger
Schmuck sein wird. Die Platte ist nicht, wie in unseren
Tagen sonst wohl üblich, gegossen, sondern aus dem vollen
Metall gemeißelt und gravirt, eine Technik, wie sie bei den
mittelalterlichen Bronzeplatten, wie Beispiele auf dem St.
Johannesfriedhofe zu Nürnberg und in der Marienkirche in
Lübeck zeigen, stets Anwendung fand.
Ex-Libris-Zeiehnimgen von O. Schwindraxheim. Der
Künstler will statt des so überwiegend in den Ex-Libris-
Zeichnungen auftretenden Wappens, das bisweilen erst eigens
hiezu konstruirt wird, das Motiv der „Lieblingsblume" ein-
führen, sei es der Lieblingsblume an sich, sei es der mit
dem Namen zusammenhängenden, sozusagen „Namenblume",
So zeigt das erste Beispiel die rein naturalistisch gezeichnete
Pflanze: Kapuzinerkresse (Wollebend), das zweite Beispiel
eine Umrahmung aus Pflanzenmotiven Schneeglöckchen
(Keim).
ZEITSCHRIFTEN.
Bayerische Gewerbe-Zeitung. 1896. Nr. 11.
Wanderungen durch die II. Bayerische Landesausstellung. "Von
Dr. B. Keicke. — Die Kunst in der Spielwarenindustrie. Von Dr.
J. Stoekbauer.
Journal für Buchdruekerkunst. 1896. Nr. 25.
Zur Jubelfeier der Erfindung der Lithographie. Von 0. Schlotke.
— Die Erfindung der Lithographie und ihre Entdeckung. Von
0. Schlotke. — Internationaler graphischer Musteraustausch des
Deutschen Buchdrucker-Vereins. (Forts.)
Zeitschrift des bayerischen Kunstgewerbevereins in
München. 1896. Heft 6.
Die Anfänge der rheinischen Glasindustrie. Von Dr. Anton Kisa.
— Der Einfiuss des Opalescentglases. Von Karl Ule. — Neue
Lichtglasarbeiten. — Modernes Kunstgewerbe in Nancy. 1. Die
Gläser. Von Meier-Gräfe. — Whitefriars-Glas.
Randverzierung aus einem fünfbändigen Missale von 1481. Aus Niedling: Bücherornamentik in Miniaturen.
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Architekt Karl Hoffaeker in Charlottenburg-Berlin.
Druck von August Pries in Leipzig,