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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 22.1911

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4361#0125

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

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und die »Zeitschrift für bildende Kunst« brachte einige
Proben der Schattenschnitte Wolffs mit einigen beschreiben-
den Worten des Künstlers selbst. □
Hans Thoma, »Im Herbste des Lebens«. Gesammelte Er-
innerungsblätter von Hans Thoma. München 1909. Ver-
lag der Süddeutschen Monatshefte.
□ Das Buch enthält eine große Zahl von Aufsätzen auf
den verschiedensten Gebieten, mit denen sich der Künst-
ler in seiner besonderen Kunst oder schriftstellerisch aus-
einandergesetzt hat, und angeschlossen sind einige Reden,
die er als Mitglied der ersten Badischen Ständekammer
und als Akademiedirektor gehalten hat. Überall empfindet
man die herzliche Innigkeit, mit der Thoma jedes seiner
Themata zu erfassen strebte, und allein dieses Streben muß
das Buch lieb und sympathisch machen, selbst dann, wenn
man sich nicht verhehlen kann, daß manches vom Autor
nicht genügend ausgeschöpft oder gar einem unrichtigen
Schlüsse zugeführt worden ist. Diese Bedenken verschwin-
den aber neben dem Genuß, aus jeder Zeile den Thoma,
so wie er jetzt ist, zu erkennen. Allen seinen Freunden
sei dies Buch sehr empfohlen, es wird sie veranlassen,
ihre Verehrung für den Meister aufs Neue zu vertiefen
und zu befestigen. □
Die photographische Kunst im Jahre 1910. Ein Jahr-
buch für künstlerische Photographien. Herausgegeben
von F. Matthies-Masuren. 9. Jahrgang. Halle a. S. Ver-
lag von Wilhelm Knapp.
□ Der vorliegende Jahrgang enthält eine Einleitung des
Herausgebers, in der unter anderen gesagt wird, man wolle
die Vorstellung der Ebenbürtigkeit der Photographie den
anderen Künsten gegenüber endgültig fallen lassen, da
dies mit der Förderung der Photographien nichts zu tun
habe und höchstens zu neuen, immer unfruchtbaren Aus-
einandersetzungen reizt, ob mit photographischen Mitteln
überhaupt Kunstwerke geschaffen werden können. Die
Photographen, die es mit der, sagen wir einmal: künstle-
rischen Entwicklung in ihrem Fache ernst meinen, haben
sehr unter der zu großen Zahl ihrer Anhänger und Nach-
folger zu leiden, die mit mißverstandenen Brocken und
Fähnchen sich vorm Publikum aufblähen und ihm ganz
falsche Vorstellungen eingepropft haben. Der Band ent-
hält folgende Aufsätze: W. Warstatt, »Der photographierende
Künstler und der Zufall«, Martin Wackernagel, »Über
photographische Porträtkunst«, Conrad Laar, »Bemerkungen
über künstlerische Photographien«, Karl von Schintling,
»Das Licht- und Schattenproblem in der Schwarz-Weiß-
Kunst« und von Ernst Schur, »Wege und Ziele der photo-
graphischen Kunst«. Die Hauptsache bilden, wie immer
die Abbildungen, unter denen uns die Porträtstudien das
meiste Lob zu verdienen scheinen. In der landschaftlichen
Photographie scheinen doch noch viel Photographen
zwischen dekorativen und malerischen Ideen hin und her
zu schwanken und sich dabei, besonders durch die Wahl
und Ausarbeitung des perspektivischen Hintergrundes den
erstrebten Eindruck zu verderben, doch befinden sich einige
Aufnahmen darunter, die erkennen lassen, daß die Ver-
fasser von einem bestimmten räumlichen Naturerfassen
ausgegangen sind. Die große Reichhaltigkeit in der Vor-
führung verschiedener Probleme macht den Band geeignet
als Studienmaterial für angehende Photographen. Man
kann mit größter Genugtuung konstatieren, daß es ein so-
genanntes Schema F bei einigermaßen denkenden Photo-
graphen nicht mehr gibt; aber peinlich ist oft ein ästhe-
tisch bedenkliches Spielen mit Lichteffekten, deren Quellen
dem Beschauer nicht erkenntlich sind und deshalb logisch
unverständlich bleiben müssen. □

Anton Mayer, »Die Spiegelreflexkamera«, ihr Wesen und
ihre Konstruktion, nebst Ratschlägen für die Auswahl
und praktische Verwendung, sowie tabellarische Über-
sicht und Liste der Patente und Gebrauchsmuster. Mit
48 in den Text gedruckten Abbildungen. Halle a. S.,
1910. Verlag von Wilhelm Knapp.
d Die Reflexkamera ist in Deutschland schon im Jahre
1889 eingeführt worden, hat sich aber noch nicht recht
einbürgern können. Die vorliegende Schrift möchte ihr
nun diesen Eingang verschaffen und besonders den Be-
sitzern der Apparate neues Interesse und Verständnis für
sie verschaffen. n
Die Hölzer. Erster Band der im Auftrag des Deutschen
Werkbundes von Dr. Paul Krais herausgegebenen gewerb-
lichen Materialkunde. Stuttgart 1910. Verlag von Felix
Krais. Preis broschiert M. 12.50, in Sackleinen gebunden
M. 14.—.
□ Hiermit ist das lang erwartete Werk, nämlich das Lexikon
der gesamten Materialkunde für Kunsthandwerk und Kunst-
industrie, begonnen worden. An dem ersten Band, der
alles Wissenswerte über die Hölzer, alle Materialien zur
Verarbeitung in Hausbau, Möbeltischlerei, Kunstproduktion
usw. vom Standpunkt des Forstmannes, Botanikers, Statis-
tikers, Händlers, Praktikers, Künstlers usw. enthält, haben
22 Spezialsachverständige mitgearbeitet. Es sind ausführ-
lich die verschiedenen Arten des Holzhandels und der
Forstwirtschaft geschildert, nämlich die Holzausfuhr und
der Einkaufshandel auf dem Fluß- und Landwege, ferner
auf dem Seewege. Dabei sind alle wichtigen Angaben
über die Handelsverhältnisse und die Handelssorten ent-
halten. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit der Ausfuhr
und der ihr zu Grunde liegenden deutschen Holzerzeugung.
Man kann sich in bester Weise über die Holzbearbeitung
und über die allgemeine Holzstatistik orientieren. Beson-
dere Kapitel behandeln die Fehler des Holzes und die
gegebenen Mittel einer sorgfältigen Prüfung. Wichtig für
die kunstgewerblichen Zweige sind die Veredelung und
die Verschönerung des Holzes, die Ersatzprodukte und
Täuschungen, das Tönen, Färben usw. des Holzes und
seine sonstige vielseitige Behandlung. Darauf ist das Holz
im Baugewerbe, in der Möbeltischlerei, in der Drechslerei
und in der Schnitzerei behandelt, und schließlich findet
man das Wichtigste über den inneren Bau des Holzes und
ein ausführliches Literatur- und Patentverzeichnis. In der
Behandlung über den Materialstil schildert Emil Augst den
Einfluß der Schönheitswerte und der Handelsformen der
Hölzer auf die Gestaltung der Erzeugnisse. Soweit not-
wendig, erläutern gute Abbildungen die Texte. Das Buch
wird allen, die in irgend einer Weise mit der Holzgewin-
nung oder Verarbeitung zu tun haben, die besten Dienste
leisten, und wenn die künftigen Bände der Materialkunde,
die das Metall, die Mineralstoffe usw., Farben, Textilstoffe,
Glas behandeln sollen, ebenso gut ausfallen werden, so
ist uns damit eine Sammlung beschert, die eine ganz neue
und entwicklungsfähige Basis für das Fortschreiten und
den Ausbau unserer Kunstindustrie bieten wird. □
Georg Büchner, Die Metallfärbung und deren Ausführung
mit besonderer Berücksichtigung der chemischen Metall-
färbung. 4. verbesserte und vermehrte Auflage von
M. Krayn. Preis M. 7.50.
□ Die neue Auflage dieses bekannten Werkes gestaltet
das Material nach allen Richtungen aus. Die Auswahl der
Methoden ist durch Bemerkungen und Anführung der
typischen Vorschriften erleichtert. Es sind aber nicht nur
die mustergültigen Vorschriften gesammelt, sondern es ist
alles besprochen, was auf die Farben und Möglichkeit der
Farbenveränderung der Metalle Bezug hat. Man wird auch
 
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