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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 22.1911

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4361#0218

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

211

nach Muttern resp. heimwärts
mit dem erhebenden Gefühle,
daß überall nur mit Wasser ge-
kocht wird und jeder mit sich und
seinen Aufgaben am allerbesten
sich rein persönlich auseinander-
setzt. o
□ Immerhin bieten, wenn sich
Kongresse im allgemeinen auch
etwas überlebt haben, auch solche
Tagungen noch oft mancherlei
Anregungen, und ganz ohne sol-
che sind auch die deutschen Ge-
werbeschul-Männer und -Frauen
nicht von Eisenach geschieden.
In der gemeinsamen Hauptver-
sammlung gab Dr. Ing. Klopfer,
Direktor der Großherzoglichen
Baugewerkschule in Weimar,
einen Überblick über das ge-
werbliche Unterrichtswesen im
Großherzogtum Sachsen-Weimar-
Eisenach, der darin wurzelte, daß
jetzt an dessen weiteren Ausbau
herangetreten würde, und daß,
wenn auch im großen ganzen
manche Übereinstimmung in den
allgemeinen Gesichtspunkten mit
dem deutschen gewerblichen
Unterrichtswesen bestehe, doch
wiederum auch Abweichungen
aus lokalen Gründen Rechnung
getragen werden müßten. Viel
Anregung bot der zweite Redner,
Marinepfarrer a. D.Weicker, Vor-
stand der Jugendpflege-Abteilung
der Zentralstelle für Volkswohl-
fahrt, aus Berlin, mit seinem
Vortrage über »Jugendpflege an
gewerblichen Schulen«. Redner
erwies sich als Kenner und Freund
der Jugend; seine Ausführungen
berührten die Hörer dadurch be-
sonders sympathisch, daß er mehr
als Erzieher und Bildner der Ju-
gend, denn als Seelsorger sprach.
Nur ganz vorsichtig streifte er
das religiöse Moment, unterstrich
dagegen diePersönlichkeitspflege,
Lebensfreude, ethische Festigung,
Körperpflege, Sport, Spiel und
Vaterlandsliebe besonders kräftig,
um so in unserer gewerblichen
Jugend auch den tüchtigen Staats-
bürger heranreifen zu lassen.
Redner wies Mittel und Wege
zur Erreichung dieses Zieles in der
Gründung von Jugendvereinen.
Da zu beiden Vorträgen durch
reichen Beifall volle Überein-
stimmung bekundet wurde, trug
man kein Verlangen nach Aus-
sprache. □
□ Hiernach fanden dann die
Gruppensitzungen getrennt statt,
in welchen die besonderen Fach-
vorträgegehalten wurden. Für uns
dürften die der Gruppe »Kunst-


Chicago, Plan für das »Herz der Stadt« mit dreifacher Forenanlage. Der Typus einer modernen
Metropole. Ohne Romantik, nur dem Bedürfnis gehorchend. Übersichtlich, geradlinig. Keine
krummen Straßen. Und doch starke Raumwirkungen. Unten der neue Yachthafen, eingerahmt
von den Vergnügungspiers, darüber das Forum der Künste und Wissenschaften und die nach dem
Forum der Verwaltung führende große Ost-West-Achse (Kongreßstraße). In der Mitte zwischen
beiden großen Foren das kleinere Forum des Handels.
 
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