WANDERAUSSTELLUNG IN BADEN
OK
oO
Oben: Alfred Kusche, Karlsruhe
Bemalte Körbchen. Ausführung
durch Hch. Weinschenk-Karlsruhe
Unten: Kar) Hoffacker-Karlsruhe
Ettlinger und Durlacher Tor in
Karlsruhe. Ausführg. in Intarsien
durch Heinr. Maybach-Karlsruhe
fertigten vortrefflichen Bildintarsien aus, Bildhauer Feist
dekorative Tierfiguren in Bronze, ferner Statuetten und
Wandteller, Professor Schreyögg Majolikabüsten. Dazu
kommen viele kunstgewerbliche Textilarbeiten, Sticke-
reien von Frl. Frentzen, Frl. Bär, Frl. Römhild, Leder-
arbeiten von Frl. Hesse. Bei aller Mannigfaltigkeit in
bezug auf Erfindung und künstlerische Durchbildung
zeigten diese Gegenstände durchweg jene schlichte
Sachlichkeit und Gediegenheit, wie sie dem deutschen
Kunstgewerbe heutigentags als Leitstern dient. Es
darf hier wohl darauf hingewiesen werden, daß fast
alle auf dem Gebiete des neueren Kunstgewerbes in
Baden tätigen Künstler aus der Kunstgewerbeschule
in Karlsruhe hervorgegangen sind, welche den Über-
gang vom ornamentalen und dekorativen Stil der
früheren Jahrzehnte im Kunstgewerbe zu dem jetzt
vorherrschenden konstruktiven Stil ohne Sprünge, aber
zielbewußt und sicher gefunden hat. □
□ Ergänzend traten in einzelnen Städten Vorträge
über die Entwicklung und das Wesen des modernen
Kunstgewerbes hinzu, welche der zweite Vorsitzende
des Vereins, Herr Architekt Vittali, in sehr dankens-
werter Weise unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder
gehalten hat. Dabei wurden insbesondere jene Ge-
biete eingehender behandelt, welche in der Wander-
ausstellung selbst nicht zur Geltung kommen konnten,
die Raumkunst und die Möbelgestaltung. □
□ Die Wanderausstellung war ein erster Versuch,
unternommen zu dem Zwecke, die neuesten Bestre-
bungen des Kunstgewerbes zu fördern und seine
Vorzüge weitern Kreisen vor Augen zu führen. Die
daran geknüpften Erwartungen haben sich im großen
und ganzen auch erfüllt. Dafür spricht nicht nur der
gute Besuch an den einzelnen Ausstellungsorten, sondern
auch der Umstand, daß vielfach der Wunsch geäußert
wurde, solche Ausstellungen von Zeit zu Zeit zu
wiederholen. Ein erfreuliches Zeichen von dem neuer-
dings wieder erwachenden besseren Geschmack darf
aber besonders auch darin erblickt werden, daß viele der
ausgestellten Gegenstände ihren Käufer gefunden haben.
M.
OK
oO
Oben: Alfred Kusche, Karlsruhe
Bemalte Körbchen. Ausführung
durch Hch. Weinschenk-Karlsruhe
Unten: Kar) Hoffacker-Karlsruhe
Ettlinger und Durlacher Tor in
Karlsruhe. Ausführg. in Intarsien
durch Heinr. Maybach-Karlsruhe
fertigten vortrefflichen Bildintarsien aus, Bildhauer Feist
dekorative Tierfiguren in Bronze, ferner Statuetten und
Wandteller, Professor Schreyögg Majolikabüsten. Dazu
kommen viele kunstgewerbliche Textilarbeiten, Sticke-
reien von Frl. Frentzen, Frl. Bär, Frl. Römhild, Leder-
arbeiten von Frl. Hesse. Bei aller Mannigfaltigkeit in
bezug auf Erfindung und künstlerische Durchbildung
zeigten diese Gegenstände durchweg jene schlichte
Sachlichkeit und Gediegenheit, wie sie dem deutschen
Kunstgewerbe heutigentags als Leitstern dient. Es
darf hier wohl darauf hingewiesen werden, daß fast
alle auf dem Gebiete des neueren Kunstgewerbes in
Baden tätigen Künstler aus der Kunstgewerbeschule
in Karlsruhe hervorgegangen sind, welche den Über-
gang vom ornamentalen und dekorativen Stil der
früheren Jahrzehnte im Kunstgewerbe zu dem jetzt
vorherrschenden konstruktiven Stil ohne Sprünge, aber
zielbewußt und sicher gefunden hat. □
□ Ergänzend traten in einzelnen Städten Vorträge
über die Entwicklung und das Wesen des modernen
Kunstgewerbes hinzu, welche der zweite Vorsitzende
des Vereins, Herr Architekt Vittali, in sehr dankens-
werter Weise unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder
gehalten hat. Dabei wurden insbesondere jene Ge-
biete eingehender behandelt, welche in der Wander-
ausstellung selbst nicht zur Geltung kommen konnten,
die Raumkunst und die Möbelgestaltung. □
□ Die Wanderausstellung war ein erster Versuch,
unternommen zu dem Zwecke, die neuesten Bestre-
bungen des Kunstgewerbes zu fördern und seine
Vorzüge weitern Kreisen vor Augen zu führen. Die
daran geknüpften Erwartungen haben sich im großen
und ganzen auch erfüllt. Dafür spricht nicht nur der
gute Besuch an den einzelnen Ausstellungsorten, sondern
auch der Umstand, daß vielfach der Wunsch geäußert
wurde, solche Ausstellungen von Zeit zu Zeit zu
wiederholen. Ein erfreuliches Zeichen von dem neuer-
dings wieder erwachenden besseren Geschmack darf
aber besonders auch darin erblickt werden, daß viele der
ausgestellten Gegenstände ihren Käufer gefunden haben.
M.