Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 24.1913

DOI Artikel:
Westheim, Paul: Schrift und Schule
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4432#0130

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SCHRIFT UND SCHULE
123

jf***j"s

/ I

\

vnv




öSpe$iaß^fd)äft für 6m
«^inff-u.^dcftert-
Qlntemdjt'
/Öv

RI

WALLRAF RICHARTZ M U S E UM
JUBllÄUMS
ÄUSSIEL1UNÖEN

: SEEGERSCHE LEI BL SAMMLUNG
$AÄU6°JUBIEXUMSGESCHENKE
REIN: KUNST UNSERER ZEIT IN
CÖCKER PR1WBESITZ- KUPFERSTICH KABINETT
GRAPHIKCÖLNER KÜNSTLER

Oben links: Signet, Fach-
schule für Stahlwaren.
Paul Woenne, Solingen
Oben rechts: Plakat Dürer-
Haus. Ludwig Sütterlin, Berlin
Links unten: PlakatJubiläums-
Ausstellung. Prof. F. H. Ehmcke,
Düsseldorf

Stellen, die, nebenbei bemerkt, zur Förderung solcher
Reformen die nochmalige Vorführung der Schrift-
ausstellung in Berlin, wenn nicht veranlaßten, so doch
wesentlich unterstützten, ist auch kein Geheimnis. Es
wäre aber leichtfertig, den Schulmännern schon heute
sagen zu wollen, der oder jener Weg ist der richtige.
Für einen verantwortungsbewußten Menschen ist es
in dem gegenwärtigen Augenblick sogar unmöglich,
das eine oder andere der nicht allzu zahlreich aus-
gestellten Experimente als das Empfehlenswertere
herauszugreifen. Klar ist in diesem Augenblick eigent-
lich nur das zu erstrebende Ziel; Aufgabe der Schul-
männer und pädagogisch veranlagter Schriftkünstler
bleibt es, die für die Schule gangbaren Wege aus-
findig zu machen. □
□ In gewissem Sinne vorgearbeitet wäre, so könnte
man meinen, durch den in den Kunstgewerbe- und

Flandwerkerschulen erteilten Schriftunterricht. Wenn
man sich die ausgezeichneten Resultate vor Augen
hält, die von Larisch, Ehmcke, Sütterlin, Wieynk und
vielen anderen da erzielt worden sind, dann ist man
sehr geneigt, die tatsächlich vorhandenen Schwierig-
keiten zu unterschätzen. Mit Unrecht, denn der Weg
der Kunstgewerbeschule, die mehr oder weniger Be-
rufsschreiber auszubilden hat, und der allgemeinen
Schulen, die die Schriftübungen nur als einen Teil
eines umfassenderen Bildungsprogrammes auffassen
können, vermögen sich nur in der Hervorkehrung
einiger Grundformen zu berühren. Um nur eins zu
nennen: an einem der Gymnasien wird die dekora-
tive Schrift auf historischer Basis gelehrt. Das heißt,
der Lehrer sucht seine Schüler vertraut zu machen
mit dem Wesen der Unziale, der Gotisch, der Schwa-
bacher usw. und läßt sie nach gewiß sehr eingehenden
19'
 
Annotationen