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Kunstgewerblervereinigung „Schnörkel", Verein
jetziger und ehemaliger Studierender an der
Kunstgewerbeschule zu Frankfurt a. M. Das

abgelaufene Vereinsjahr begann mit der Durch-
führung unseres 25jährigenJubiläumsfestes. Diean-
läßlich desselben herausgegebene Festschrift (Text:
Hch. Jenser, künstlerische Ausstattung: Emil Hölzl),
hat bereits über die Eröffnung; und Beschickung der
„Schnörkel-Ausstellung", die schließlich bis zum
30. April weiter verlängert wurde, berichtet.

Vorträge und Vorlesungen fanden statt: 5. Sept.
1912 Vortrag: Mitglied Chr. Mangold: „Farben".
3. Okt. 1912 Vorlesung: Mitglied F. Feiss: „Der
Unterricht im Zeichnen auf den Schulen". (Auf-
satz von Prof. Rud. Bosselt.) 7. Nov. 1912 Vor-
lesung: Mitglied Hch. Wetzel jr.: „Das Manifest
der Futuristen". 5. Dezember igi2Vortrag: Mitglied
Chr. Mangold: „Der Konto-Korrentverkehr im Ge-
schäftsleben". 13. März 1913 Vorlesung: Mitglied
J. Röhmig: „Volkswirtschaft und Kunst" (von
Fr. Naumann). Außerdem hatten unsere Mitglieder
Gelegenheit, die interessanten Fachvorträge des
„Mitteldeutschen Kunstgewerbevereins" zu hören.

Bei dem großen Festzug am 14. Juli gelegent-
lich des „17. Deutschen Bundes- und Goldenen
Jubiläums-Schießens 1912" wirkte der „Schnörkel"
in stattlicher Zahl bei der von unserem Mitglied,
Herrn Prof. C. Nebel, im historischen Teil ge-
stellten Römergruppe mit.

Eine Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft
des Herrn Professor Bosselt, Magdeburg, wurde

von Mitglied V. Däntzer verfertigt und diejenige
für Herrn Karl Mohr, Isenburg, von Mitglied
W. Gönner ausgeführt.

. Im Vereinsjahre wurden 2 Vereinswettbewerbe
zum Austrag gebracht. Der erste war ausge-
schrieben zur Erlangung geeigneter Entwürfe für
einen neuen Briefkopf. Der 2. Wettbewerb galt
der neuen Mitgliedskarte. Derselbe war nur unter
den derzeitig Studierenden ausgeschrieben und
sehr zahlreich beschickt. Am Schlüsse des Ver-
einsjahres schrieb noch unser Mitglied Leonhard
Niethammer einen Wettbewerb für 6 Reklame-
marken seiner Firma für die Mitglieder des Ver-
eins aus. Hierzu liefen 60 Arbeiten ein. Die
Vereinigung ist im Laufe des Jahres dem „Deut-
schen Buchgewerbeverein" (Leipzig), sowie der
„Freien Volksbühne", dahier, beigetreten, ist da-
gegen aus verschiedenen Korporationen, deren
Wirkungskreis mehr abseits unserer Bestrebungen
liegt, ausgeschieden. Die Veranstaltungen derjeni-
gen Korporationen, welchen wir angeschlossen
sind — „Gesellschaft für ästhetische Kultur",
„Ausschuß für Volksvorlesungen" und „Rhein-
Mainischer Verband für Volksbildung" — wurden
von unseren Mitgliedern eifrig besucht.

Kunstgewerblervereinigung „Schnörkel", Frank-
furt a. M. Unser Mitglied, Herr Kaspar Zennartz,
Architekt, Leiter der Fachklasse für Architektur
an der Kunstgewerbeschule zu Frankfurt a. M.,
erhielt einen Ruf als Direktor an die Kunst-
gewerbe- und Handwerkerschule in Kiel. An
seine Stelle wurde unser Mitglied, Herr Architekt
Karl Völlmy, Darmstadt, als Lehrer an die hie-
sige Fachklasse für Architektur berufen.

Karlsruhe K. G. Z. A. Aktivitas. Am 19. Juli
fand unser letzter Zunftabend, unter Anwesenheit
mehrerer Altmeister und der sämtlichen noch
hier anwesenden aktiven Zünftler statt. Wir
können auf ein gutes Zunftjahr zurückblicken.
Eine Ausstellung der Meister- und Gesellenstücke,
Konkurrenzen und Plakate auf der Zunftstube
legen davon Zeugnis ab. Für gut gelöste Preis-
aufgaben an der hiesigen Kunstgewerbeschule
erhielten Auszeichnungen die Zünftler: W. Heim,
Ziseleur, R. Lang, Zeichenlehrer III, F. Pandel,
Zeichenlehrer II, und A. Schmitt, Maler. Belobi-
gungen erhielten: K. Blum, Maler, Höfel, Bild-
hauer, E. Roth, Bildhauer und F. Schwald, Maler.
Die Arbeit unseres Zünftlers Waldmair, der sich
bei dem Plakatausschreiben der Stadt Ulm beteiligte,
wurde lobend anerkannt und zum Ankauf erbeten.

Zu erwähnen wären auch noch die beiden
Zünftler Köchlin und Schwald, welche die Meister-
prüfung als Maler bestanden haben.

Wir wollen nicht versäumen, hier auch all
denen zu danken, die durch hochherzige Gaben
das Inventar unserer Zunftstube bereicherten,
namentlich den Altmeistern Steuer und Eberbach,
 
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