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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 21,2.1908

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Heft 11 (1. Märzheft 1928)
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Rundschau
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7705#0396
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aber wird, dann kann der „Gesnnd-
brunnen" wirklich mit der Zeit von
allergrößter Bedeutung werden, als
der erste ganz allgemein zugängliche
und von Geschäftsrücksichten jederArt
völlig unabhängige Wegweiser des
Volks zu guten Schriften aller Art.

Wir bitten deshalb alle, die diese
Zeilen lesen, recht herzlich: Wer
aus eigener Erfahrung wirklich
Gutes und Volkstümliches kennt,
der bezeichue es uns. Verfasser, Titel
und womöglich kurze Lharakteri-
sierung des Inhalts, ferner den
Umfang, sowie Verleger und Jahr
dcs Erscheinens und womöglich den
Preis. Adresse: „Gesundbrunnen-
Sache. An den Arbeitsausschuß
des Dürerbundes, Dresden-
Blasewitz."

Was wir verlangen möchten, ist
zunächst eine Abersicht über alle gute
Literatur, erfreuende, erzählende, be-
lehrende. Natürlich sind wir auch
für jeden noch so kleinen und ver-
einzelten Hinweis dankbar. Not-
wendig ist nur, daß wir für unsre
Mitarbeiter an dem Verzeichnis
Material erhalten, das dann von

diesen Mitarbeitern gesichtet, ge-
ordnet und von Fachmännern aber-
mals überprüft werdeu kann.

Vollständig kann ja unser
Verzeichnis allgemeinverständlicher
Werke aus den zahlloseu Sonder-
gebieten der Naturkunde, aus der
Erd- und Völkerkunde und Reise-
literatur, aus den geschichtlichen Ge-
bieten, aus dem öffentlichen Leben
und der Rechtspflege, aus der Ge-
sundheitslehre usw. nicht werden,
auch wenn wir noch so lcbhafte
Hilfe erhalten. Das ist schon des-
halb von vornherein klar, weil die
Literatur an sehr vieleu Stellen
Lücken aufweisen dürfte. Vollstän-
digkeit ist aber auch nicht unser Ziel.
Im Laufe der Iahre eine Auslese
des wirklich Besten und Brauchbar-
sten — das bedeutet schou viel.

Besonders um Natschläge bitten
wir betreffs dcr unübersehbar um-
fänglichen Literatur des „Selbst-
unterrichts". Namentlich hierbei,
aber nicht nur hierbei, sind wir
auch für „Warnungen" dankbar,
für die Kennzeichnung von Minder-
wertigem.

Unsre BUder und Noten

^ nsre Leser erinneru sich des schönen Matterhornbildes von H. B.

Wieland, das wir ihnen vor einiger Zeit (Kw. XIX, () in einem
^^Kupferdrucke vorlegten. Heute köunen wir ihnen ein anderes Werk
desselben Künstlers vervielfältigt mit einem farbigen Steindrucke zeigcn.
Tauwetter. Aber die Alpen ist in Sturmesnächten der Föhn gekommen.
Nun ist's in den Lüften ruhig geworden uud die Sonne scheint wieder,
und alles hier oben ist still. Aber von Len Bäumen tropft's, und in
der weißen Decke sickert's und knistert's und frißt es braungrüne kahle
nasse Flecken. And von den Hängen donnern die Lawiuen und in den
Tälern brausen mit verhundertfachter Wucht die Bäche. Auf alleu Ferneu
liegt das Föhn-Blau.

Iu das Land, wo der Föhn noch Schirokko heißt, führt uns Bergsma
mit seinem Bild, in die Sabiner Berge. Italienische Mädchen bekommen
wir ja auch heute noch genug auf unsern Bildern zu sehu, jahrzehntelang

SZH

Kunstwart XXI, ((
 
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