Händen an Hnften): Trinele! Du kennst mi noch nit! (Stärker) Aber
wenn dn jetz' nit gleich gehst . . . kann sein, dn lernst mi noch kennen!
(Plötzlich heftig) Aasgeier! (Steht kampfbcreit vor Trine.)
Lrine (fährt wie eine Natter auf): Wer ist a Aasgeier? tzannes!
Latzt du dös auf mir sitz'n?
Hannes (abseits stehend, ärgerlich zn Trine): So geh' in die Knchl!
Mena (höhnend): Iehn Iahr' lang ist der Aasgeier untern Grutz'n--
Dach g'hockt . . . mit ein'zog'ne Flügl . . . und hat auf den Fraß paßt!
Aasgeier!
Trine (auf Mena los. FLHrt ihr in das Haar): Wer ist ein Aas--
geier?
Mena (immer grimmig freundlich, streift sich den Pantoffel vom
Fuß): Wart' Trinele! I näh' dir an Hos'nknopf an! (Schlägt mit dem
Pantoffel nach Trine, und drängt als die weitaus Stärkere Lrine gegen
die Lüre rechts) So Trinele! Da ist die Kuchcl! (Hat mit dcr einen
Hand die Türe rechts geöffnet und will nun Trine mit Nachdruck hin-
ausbefördern) 's Kraut brennt an!
Trine (die Augen immer nach Hannes gerichtet, wehrt sich ver-
zweifelt; sich an dcn Türpfosten klammernd): Ieder Mensch hat einmal
im Leb'n sein'n Festtag! I hab' lang g'nug wart'n müss'n . . . jetz'
wird für mi auch amal a Festtagsschüss'l 'deckt . . . (hat sich d-n Griffen
Menas mit letzter Kraftanstrengung entwunden; stürzt auf Hannes zu,
klammert sich an ihn) Hannes!
Hannes (ärgerlich): Was . . . was . . . willst denn cigentlich?
Warum gehst denn nit in die Kuchl?
(Trine legt stumm ihre Arme um seinen Hals und lehnt den Kopf
leise weinend an seine Brust.)
Hannes (nun erst Trine verstehend. Löst ärgerlich ihre Arme von
seinem Hals und schiebt Trine langsam von sich): Was denn nit noch!
Mit deine grau'n Haarbüsch'l! (In tiefer Erregung) Was i will, kannst
mir d u nimmer geben! Trine! Du bist drüber! (Von Trine weg auf
Mena zu. Legt ihr seine Hand auf die Schulter) Mena . . . (Trine starrt
mit weit geöffneten Augen, wie aus den Wolken gefallen auf Hannes
und Mena.)
Mena (rot vor Freude; ein breites Leuchten und Lachen zieht übcr
ihr ganzes Gesicht, als tauchte dcr stattliche Grutzenhof mit allen Ackern
und Wiesen vor ihr auf, dessen Herrin sie nun werden sollte. Stark, in
echtem Lon): Bauer! I? ,Da hast mi! Wie i bin, so bin i! Fehler
g'rad g'nug! Ls ist amal so auf der Wclt. Wo Menschen sein, da
menschelt's! Abcr a g'sunder Knoch'n bin i . . . und aufs Hauswescn
will i dir schau'n, wie keine! (Da Hannes mit der Hand abwehrt, als wäre
ihm das noch nicht genug) Nur so spiegeln muß der ganze Grutz'nhof
. . . grün und gelb soll'n die Leut werd'n vor lauter Neid . . .
Hannes (wehrt mit der Hand immerzu ab, als wäre ihm das noch
lange nicht die Hauptsache. Mächtig heraus): Kinder sollst mir aus-
trag'n! Fruchtbar sollst mir sein! Mein' Art und Bluet soll nit sterb'n!
(Mcna umarmcnd) Weiterleb'n . . . (gurgelnd) Kindcrlen . . . Kon-
radl . . . weiterleb'n . . .
(Lrine, Mund und Augen weit aufgesperrt, abseits stehcnd, lallt «in
paar unvcrständliche Laute vor sich hin. Mutz sich setzen.)
24
Kunstwart XXI, (9
wenn dn jetz' nit gleich gehst . . . kann sein, dn lernst mi noch kennen!
(Plötzlich heftig) Aasgeier! (Steht kampfbcreit vor Trine.)
Lrine (fährt wie eine Natter auf): Wer ist a Aasgeier? tzannes!
Latzt du dös auf mir sitz'n?
Hannes (abseits stehend, ärgerlich zn Trine): So geh' in die Knchl!
Mena (höhnend): Iehn Iahr' lang ist der Aasgeier untern Grutz'n--
Dach g'hockt . . . mit ein'zog'ne Flügl . . . und hat auf den Fraß paßt!
Aasgeier!
Trine (auf Mena los. FLHrt ihr in das Haar): Wer ist ein Aas--
geier?
Mena (immer grimmig freundlich, streift sich den Pantoffel vom
Fuß): Wart' Trinele! I näh' dir an Hos'nknopf an! (Schlägt mit dem
Pantoffel nach Trine, und drängt als die weitaus Stärkere Lrine gegen
die Lüre rechts) So Trinele! Da ist die Kuchcl! (Hat mit dcr einen
Hand die Türe rechts geöffnet und will nun Trine mit Nachdruck hin-
ausbefördern) 's Kraut brennt an!
Trine (die Augen immer nach Hannes gerichtet, wehrt sich ver-
zweifelt; sich an dcn Türpfosten klammernd): Ieder Mensch hat einmal
im Leb'n sein'n Festtag! I hab' lang g'nug wart'n müss'n . . . jetz'
wird für mi auch amal a Festtagsschüss'l 'deckt . . . (hat sich d-n Griffen
Menas mit letzter Kraftanstrengung entwunden; stürzt auf Hannes zu,
klammert sich an ihn) Hannes!
Hannes (ärgerlich): Was . . . was . . . willst denn cigentlich?
Warum gehst denn nit in die Kuchl?
(Trine legt stumm ihre Arme um seinen Hals und lehnt den Kopf
leise weinend an seine Brust.)
Hannes (nun erst Trine verstehend. Löst ärgerlich ihre Arme von
seinem Hals und schiebt Trine langsam von sich): Was denn nit noch!
Mit deine grau'n Haarbüsch'l! (In tiefer Erregung) Was i will, kannst
mir d u nimmer geben! Trine! Du bist drüber! (Von Trine weg auf
Mena zu. Legt ihr seine Hand auf die Schulter) Mena . . . (Trine starrt
mit weit geöffneten Augen, wie aus den Wolken gefallen auf Hannes
und Mena.)
Mena (rot vor Freude; ein breites Leuchten und Lachen zieht übcr
ihr ganzes Gesicht, als tauchte dcr stattliche Grutzenhof mit allen Ackern
und Wiesen vor ihr auf, dessen Herrin sie nun werden sollte. Stark, in
echtem Lon): Bauer! I? ,Da hast mi! Wie i bin, so bin i! Fehler
g'rad g'nug! Ls ist amal so auf der Wclt. Wo Menschen sein, da
menschelt's! Abcr a g'sunder Knoch'n bin i . . . und aufs Hauswescn
will i dir schau'n, wie keine! (Da Hannes mit der Hand abwehrt, als wäre
ihm das noch nicht genug) Nur so spiegeln muß der ganze Grutz'nhof
. . . grün und gelb soll'n die Leut werd'n vor lauter Neid . . .
Hannes (wehrt mit der Hand immerzu ab, als wäre ihm das noch
lange nicht die Hauptsache. Mächtig heraus): Kinder sollst mir aus-
trag'n! Fruchtbar sollst mir sein! Mein' Art und Bluet soll nit sterb'n!
(Mcna umarmcnd) Weiterleb'n . . . (gurgelnd) Kindcrlen . . . Kon-
radl . . . weiterleb'n . . .
(Lrine, Mund und Augen weit aufgesperrt, abseits stehcnd, lallt «in
paar unvcrständliche Laute vor sich hin. Mutz sich setzen.)
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