behandelte. In die Zeit der erregten Erörterungen über diesen bis auf den
heutigen Tag fühlbaren schweren Schlag, den Mannheims Verkehrsleben er-
litt, gehört die Karikatur, die dafür den Minister von Blittersdorf verant-
wortlich macht und ihm vorwirft, er habe sich zuungunsten Mannheims be-
stechen lassen. Frhr. von Blittersdorf war 1835—1843 badischer Minister des
Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten. Zu seinem
Ressort gehörte auch Bau und Verwaltung der Eisenbahnen. Die liberale
Partei, der er wegen seiner reaktionären, freiheits- und verfassungsfeindlichen
Politik aufs äußerste verhaßt war, beschuldigte ihn der bewußten Benachteili-
gung der Verkehrsinteressen einiger Städte, in denen die Opposition vor-
herrschte.
B ü r g e r a u s s ch u h - A u f l ö s u n g 184?
Auf dem Bild tritt der Minister mit Füßen das Vertrauen des Fürsten,
die Konstitution, Volksfreiheit und freie Presse. Der Teufel ist im Begriff,
die um Blittersdorss Hals gelegte Schlinge zuzuziehen und ihn an einem
Wegweiser, auf dem die Inschrift „Friedrichsfeld" steht, aufzuhängen. Der
Minister hält in seiner rechten Hand einen großen Geldsack mit der Aufschrift:
100 000 fl. Frankfurter Kurs, und hat eine Scheere umgehängt, die zum Ku-
ponabschneiden dient. Im Hintergrund ist die Bergstraße und Heidelberg
sichtbar, sowie die Bahnlinie und das Stationsgebäude von Friedrichsfeld.
Das Spottbild trägt die Unterschrift: „Wie der Teufel im Begriff ist, die
schiefe Richtung der Main-Neckar-Eisenbahn zu strecken."
Die gewaltsame Auflösung der B ü r g e r a u s s ch u ß s itz u n g
am 18. Oktober 1845.
Auch dieses Blatt ist ein scharfer Angriff auf die Regierung. Der Zeich-
ner ist unbekannt, die Lithographie ist Wohl in Mannheim selbst erschienen.
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heutigen Tag fühlbaren schweren Schlag, den Mannheims Verkehrsleben er-
litt, gehört die Karikatur, die dafür den Minister von Blittersdorf verant-
wortlich macht und ihm vorwirft, er habe sich zuungunsten Mannheims be-
stechen lassen. Frhr. von Blittersdorf war 1835—1843 badischer Minister des
Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten. Zu seinem
Ressort gehörte auch Bau und Verwaltung der Eisenbahnen. Die liberale
Partei, der er wegen seiner reaktionären, freiheits- und verfassungsfeindlichen
Politik aufs äußerste verhaßt war, beschuldigte ihn der bewußten Benachteili-
gung der Verkehrsinteressen einiger Städte, in denen die Opposition vor-
herrschte.
B ü r g e r a u s s ch u h - A u f l ö s u n g 184?
Auf dem Bild tritt der Minister mit Füßen das Vertrauen des Fürsten,
die Konstitution, Volksfreiheit und freie Presse. Der Teufel ist im Begriff,
die um Blittersdorss Hals gelegte Schlinge zuzuziehen und ihn an einem
Wegweiser, auf dem die Inschrift „Friedrichsfeld" steht, aufzuhängen. Der
Minister hält in seiner rechten Hand einen großen Geldsack mit der Aufschrift:
100 000 fl. Frankfurter Kurs, und hat eine Scheere umgehängt, die zum Ku-
ponabschneiden dient. Im Hintergrund ist die Bergstraße und Heidelberg
sichtbar, sowie die Bahnlinie und das Stationsgebäude von Friedrichsfeld.
Das Spottbild trägt die Unterschrift: „Wie der Teufel im Begriff ist, die
schiefe Richtung der Main-Neckar-Eisenbahn zu strecken."
Die gewaltsame Auflösung der B ü r g e r a u s s ch u ß s itz u n g
am 18. Oktober 1845.
Auch dieses Blatt ist ein scharfer Angriff auf die Regierung. Der Zeich-
ner ist unbekannt, die Lithographie ist Wohl in Mannheim selbst erschienen.
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