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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Walter, Friedrich: Karikaturen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0026

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war einer der eifrigsten Verfechter der Idee eines an Preußen zu übertragen-
den deutschen Kaisertums. Im August 1848 wurde er als Anterstaatssekretär
in das Reichsministerium des Innern berufen. Seine wichtigste Mission in
dieser Eigenschaft war seine Reise nach Berlin im November 1848. Er sollte
in Verhandlungen mit dem König, dem Ministerium und der preußischen
Nationalversammlung zwischen der preußischen Regierung und der revolutio-
nären Linken vermitteln und für die Interessen der deutschen Zentralgewalt
wirken. Den Verlauf seiner Reise erzählt er ausführlich in seinen jetzt ge-
druckt vorliegenden Denkwürdigkeiten.
Am 18. November 1848 erstattete er in der Paulskirche Bericht über die
Zustände in Berlin. Er sagte u. a.: „Sollte im Sinne der deutschen Einheit.


die wir zu begründen berufen sind, eine Harmonie zwischen der Berliner und
Frankfurter Nationalversammlung herbeigesührt werden, so war es un-
umgänglich notwendig, daß die Freiheit der Beratung dort gesichert und der
beispiellose Zustand, welcher in der Hauptstadt Preußens herrschte, auf-
gehoben wurde. Aus der anderen Seite war vom Reichsministerium mit der
preußischen Regierung das Wichtigste zu verhandeln in bezug aus das Ver-
hältnis der Zentralgewalt zu den Einzelregierungen. Am nach diesen beiden
Seiten hinzuwirken, sandten mich meine Kollegen im Ministerium nach Ber-
lin .. . Spät kam ich an. durchwanderte aber noch die Straßen und muß ge-
stehen. daß mich die Bevölkerung, welche ich auf denselben, namentlich in der
Nähe des Sitzungslokales der Stände erblickte, erschreckte; ich sah hier Gestal-
ten die Straßen bevölkern, die ich nicht schildern will. . ." Daraus wurde
das geflügelte Wort von den „Bassermannschen Gestalten". In seinen Denk-

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