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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Häberle, Daniel: Im Pfälzer Westrich
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0128

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also kein einheitliches Herrschergebiet, sondern lediglich eine von der Rhein-
ebene westlich gelegene Gegend bezeichnet werden. Nach und nach wich seine
östliche Grenze von dieser noch weiter über den menschenleeren Pfälzerwald
auf das westlich gelegene offene Ackerbaugebiet zurück und beschränkte sich
schließlich auf die heutige Hinterpfalz und die unmittelbar daran anstoßenden
Nachbarstriche. Für die Norderpfälzer wohnen die Westricher jetzt tatsächlich
hinter dem Walde, womit allerdings nicht gesagt werden soll, daß sie auch
wirklich Hinterwäldler im Sinne des Wortes sind.
Der Begriff Westrich hat beim Volk allmählich eine topographische
und ethnologische Bedeutung angenommen. Nach der landläufigen An-
schauung können jetzt als dessen Grenzpunkte in der Pfalz gelten: Pirmasens,
Landstuhl und Lauterecken. Westrich ist also das Gebiet zu beiden Seiten
der langgestreckten westpsälzischen Moorniederung und ihrer Fortsetzung bis
in die Saargegend, die von der Kaiserstraße durchzogen wird. Es gehören
somit unzweifelhaft zum Westrich: die Sickinger Höhe, die Hackmesserseite,
das Pirminsland, das Zweibrücker Land, die Bruchniederung, das Bliestal
von der Quelle bis zur Einmündung des Flusses in die Saar, das obere
Nahetol und obere Glantal mit dem Remigiusland. Der Name ist also ge-
wissermaßen zu einem Sammelbegriff geworden, der ganz verschiedene Land-
schaften umfaßt. Was östlich des Lautertals liegt, z. B. die etwas abge-
schlossene „Alte Welt" mit dem lieblichen Odenbachtal und weiterhin das
Alsenztal, kann man kaum noch zum Westrich rechnen. Mittelpunkte unseres
Gebietes sind demnach Zweibrücken, Homburg. Waldmohr und Kusel und

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