über die Grenzen der Pfalz hinaus noch Baumholder und St. Wendel. Der
im Jahre 1893 gegründete Westrichverein hat die Täler der Blies, der
Nahe, des Glans und der Lauter als Vereinsgebiet bezeichnet und durch
Einbeziehung des mittleren und unteren Nahetals, des Alsenztales und des
Donnersberggebietes die Grenzen noch weiter gezogen. Dem im Iahre 1898
von ihm herausgegebenen Westrichführer ist eine Aebersichtskarte des West-
richgebietes beigesügt, aus welcher Merzig, Kaub, Worms und Bitsch als
Grenzpunktc erscheinen. Auf ihr werden demnach Gebiete als zum Westrich
gehörend bezeichnet, die nach obigen Ausführungen, namentlich soweit sie
östlich der Alsenz liegen, nicht mehr unter den Begriff Westrich fallen.
Der Westrich ist besser als sein Ruf, namentlich kann er sich, was
landschaftliche Schönheit betrisst, im Kranze der übrigen Pfälzer Landschaften
wohl sehen lassen, zumal diese alle, abgesehen von der Rheinebene und Haardt,
mehr oder weniger Teil am Westrichgebiet haben. Die südwestpfälzische Hoch-
fläche und die westpfälzische Moorniederung gehören ohnehin ganz zum West-
rich. Das Nordpfälzer Bergland nimmt große Teile davon ein und die west-
lichen Ausläufer des schönen Pfälzerwaldes stoßen bis in den Westrich vor.
Was sich zum Ruhme und Preis dieser Landschaften sagen läßt, gilt,
wenigstens zum Teil, auch für den Westrich. Jede dieser Landschaften hat
ihre eigenen Reize und wer sich liebevoll in sie vertieft, wird immer neue
Schönheiten in ihnen entdecken und dem heimatlichen Boden die Liebe ent-
gegenbringen, die er in so reichem Maße verdient. Wir können es daher
wohl verstehen, wenn auch die Westricher stolz auf ihre Heimat sind und es
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