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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Pfälzer Heimatmuseen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0192

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hörende Spitalturm, und zwar auf der Ostseite der Alexanderskirche. Steigen wir
auf einer überdachten Freitreppe zu der Sammlung empor, so sehen wir im
Gang allerlei Karten unserer Gegend aufgehängt; angelehnt stehen da auch
eine Reihe gußeiserner, mit bildlichen Darstellungen geschmückter Ofenplatten,
Erzeugnisse alter Eisenhütten unserer Gegend.
Der erste Innenraum, den wir vom Gang aus betreten, ist der alten
Zweibrücker Malerei^ gewidmet, wie sie vor allem zur Zeit Herzog
Christians !V. und Karls II. August blühte. Das liebenswürdige Entgegen-
kommen der Leitung unserer Bayerischen Staatsgemäldegalerien ermöglichte
es, einen Aeberblick über die künstlerischen Leistungen jener Zeit und ihrer



Hauptvertreter zu bieten. Konrad Männlich, sein Sohn Johann Christian,
der bekannte Zweibrücker Maler und erste Direktor der Bayerischen Zentral-
gemäldegalerie in München, Johann Georg Trautmann, den wir aus Goethes
„Dichtung und Wahrheit" kennen, Daniel Hien, Georg Friedrich Meyer, Kaspar
Pitz: das sind Namen, an die sich jene Zeit der Blüte Altzweibrücker Malerei
knüpft ; besondere Beachtung verdient das große Gemälde des jüngeren Männ-
lich „Sintflut" (1815) und das Gemälde „Jahrmarkt" von Kaspar Pitz, dem-
selben, der auch das lebendige Aquarellbild der Errichtung eines Freiheits-
baumes vor dem Zweibrücker Schlosse (1793) zur Sammlung beigesteuert hat.
Ein anderer Raum zeigt in großer Zahl Erinnerungen an den Zweibrücker
Meister der Kirchenmusik Iohann Heinrich Lützel (1823—1899), dessen Name
weit über unsere Stadt hinausgedrungen ist. „Staat und Fürstenhaus" sowie
„Kirche und Schule" sind andere Gruppierungsmittelpunkte dieses Raumes,
der neben zahlreichen Darstellungen von Persönlichkeiten des bayerischen Re-
gentenhauses auch an die Zeit erinnert, da Zweibrücken deutsche Garnison war.
^ Vgl. Albert Becker, Zweibrücker Maler (Kaiserslautern 1924).

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