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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Kalendarium 1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0253

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Durch seine malerische Lage im Mündungswinkel zwischen Laxbach und
Neckar und durch den Kunstsinn seiner einstigen Burgherren ist Hirschhorn be-
sonders ausgezeichnet. So klein die Stadt ist, wir haben ein typisches Bild
eines echten, mittelalterlichen Städtchens. Ein stattlicher Bergfried zeichnet
die Burg aus, ihm zur Seite steht der schöne, wohlerhaltene Wohnbau aus der
Renaissancezeit. Bon der Burg führen zwei Schenkelmauern den Berg
hinunter und nehmen die Stadt schützend in die Mitte; später wurde der eine
Mauerturm als Stadtkirchturm benutzt. Auf halber Berghöhe steht das alte
Karmeliterkloster, das 1406 von Hans V. von Hirschhorn erbaut und mit
Wandmalereien und Altären reich ausgeziert wurde. Dieser Ritter Hans war
der mächtigste und reichste unter den Edlen von Hirschhorn, er hatte dem
Pfalzgrafen die stattliche Summe von 40 000 Gulden geliehen und das be-
nachbarte Zwingenberg sich käuflich zu Eigen gemacht. Bis 1662 blieb
Hirschhorn im Besitze seiner angestammten Burgherren, dann fiel es
an das Bistum Mainz zurück und kam 1803 mit Neckarsteinach an Hessen.

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