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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Kalendarium 1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0257

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Als malerischen Ausblick zwischen dunklen, dichtbelaubten Bäumen ist Eber-
bach im Bilde festgehalten. Kaum ahnen wir beim Anblick dieses freundlichen,
kleinen Städtchens die Bedeutung, die dieser Stadt einst im Mittelalter zuge-
kommen. Denn schon Ende des 13. Jahrhunderts hatte sich Eberbach zur
freien Reichsstadt entwickelt und war Wimpfen an Recht und Freiheiten
gleichgestellt. Vier Bürgermeister regierten es, und ein kaiserlicher Obervogt
waltete seines Amtes auf der heute verschollenen Burg. 133O kam die Stadt
als Reichspfand an die Pfalz unter Ruprecht I., der aber ihre Freiheiten
wahrte. 1547/48 war sie Zufluchtsstätte der Heidelberger Aniversitüt, die
sich vor der Pest dorthin flüchtete. Im Dreißigjährigen und Orleans'schen
Kriege wurde die Stadt schwer heimgesucht, aber trotzdem hatte sie bis zum
Beginn des 19. Jahrhunderts ihr mittelalterliches Aussehen bewahrt, heute
allerdings ragen nur noch Pulverturm und „Blauer Hut" als Wahrzeichen der
alten reichsstädtischen Herrlichkeit in unsere Zeit herüber, während alle andern
öffentlichen Gebäude wie Kirche und Rathaus dem 19. Jahrhundert angehören.
 
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