II.
Der allgemeine Werlaus der deutschen Geschichte,
psychologisch betrachtet.
Seit Wochen und Monaten umfängt mich dies großzügige
und weiträumige, dies rauschende und quellende Leben der trans-
atlantischen Welt. In neue Formen geschichtlichen Daseins
bin ich hineingetaucht, und wenn noch nicht völlig verstanden,
so um so mehr geahnt und empfunden stehen menschheitliche
Werte vor mir, die ich noch vor einem Vierteljahre in dieser
Eindrucksfähigkeit und unmittelbaren Größe schwerlich erträumt
hätte.
In diesem Zustande soll ich Ihnen von der Alten Welt
reden. Und nicht von einfachen Dingen dieser Alten Welt.
Vielmehr von ihren letzten und eben erst mühsam gesichteten
Fortschritten auf einem engen geistigen Gebiete, dem der Ge-
schichtswissenschaft, und wo möglich noch von einigen persön-
lichen Schritten über diese letzten Errungenschaften hinaus. Ich
sehe wohl, wie schwer es unter diesen Umständen ist, vor einem
noch dazu so kritisch-sachverständigen Kreise geschichtswissenschaft-
liche und geschichtliche Probleme zu behandeln. Aber am Ende
soll von jedem Deutschen das Wort Uhlands gelten: der wackre
Schwabe forcht sich nit; und was den Historiker betrifft, so steht
ihm immer ein letztes Hilfsmittel bereit, um sich leichter ver-
ständlich zu machen, ein Hilfsmittel, das zugleich seine ursprüng-
lichste Waffe ist: er wird anschaulich, er beginnt zu erzählen.
Und so lassen Sie mich die Probleme der jüngsten Ge-
schichtswissenschaft, von denen ich Ihnen in späteren Vorträgen
reden will, heute einleiten durch eine Erzählung der Geschichte
Der allgemeine Werlaus der deutschen Geschichte,
psychologisch betrachtet.
Seit Wochen und Monaten umfängt mich dies großzügige
und weiträumige, dies rauschende und quellende Leben der trans-
atlantischen Welt. In neue Formen geschichtlichen Daseins
bin ich hineingetaucht, und wenn noch nicht völlig verstanden,
so um so mehr geahnt und empfunden stehen menschheitliche
Werte vor mir, die ich noch vor einem Vierteljahre in dieser
Eindrucksfähigkeit und unmittelbaren Größe schwerlich erträumt
hätte.
In diesem Zustande soll ich Ihnen von der Alten Welt
reden. Und nicht von einfachen Dingen dieser Alten Welt.
Vielmehr von ihren letzten und eben erst mühsam gesichteten
Fortschritten auf einem engen geistigen Gebiete, dem der Ge-
schichtswissenschaft, und wo möglich noch von einigen persön-
lichen Schritten über diese letzten Errungenschaften hinaus. Ich
sehe wohl, wie schwer es unter diesen Umständen ist, vor einem
noch dazu so kritisch-sachverständigen Kreise geschichtswissenschaft-
liche und geschichtliche Probleme zu behandeln. Aber am Ende
soll von jedem Deutschen das Wort Uhlands gelten: der wackre
Schwabe forcht sich nit; und was den Historiker betrifft, so steht
ihm immer ein letztes Hilfsmittel bereit, um sich leichter ver-
ständlich zu machen, ein Hilfsmittel, das zugleich seine ursprüng-
lichste Waffe ist: er wird anschaulich, er beginnt zu erzählen.
Und so lassen Sie mich die Probleme der jüngsten Ge-
schichtswissenschaft, von denen ich Ihnen in späteren Vorträgen
reden will, heute einleiten durch eine Erzählung der Geschichte