V.
MniverlalgeschichMche Uroöteme.
In den vergangenen Stunden haben wir uns mit den
Kulturzeitaltern beschäftigt, mit ihrem allgemeinen seelischen
Charakter, mit der psychischen Mechanik, die in ihnen zutage
tritt, nut ihrem gesetzmäßigen Ablauf am Faden einer Domi-
nante, die, von ständig steigender psychischer Kraft getragen,
immer wachsender seelischer Differenzierung zustrebt. Dabei
war es ein äußerlich abgeschlossener Kreis der Betrachtung, in
dem wir uns bewegten: der Kreis der Entwicklung großer
menschlicher Gemeinschaften, der Nationen. Und auch für
diesen Kreis wiederum galt noch eine Einschränkung: es war
nur immer von jener gleichsam normalen nationalen Entwicklung
die Rede, in der ein Volk in seiner langsamen und ununter-
brochenen Entfaltung von den niederen zu den höheren und
höchsten Kulturstufen sichtbar erscheint. Man sieht: es war ein
sorgsanl isolierter Fall, dem z. B. die Entwicklung der ameri-
kanischen Nation der Vereinigten Staaten, wie sie sich vor
unseren staunenden Augen vollzieht, nicht oder wenigstens nicht
ohne weiteres angehört, während die Entwicklung des deutschen
Volkes als Paradigma zugrunde gelegt werden konnte.
Nun versteht sich, daß das in dieser Beschränkung durch-
geführte Vorgehen methodisch durchaus berechtigt war.
Schwierigen wissenschaftlichen Fragen gegenüber gilt noch immer
das Oivicle et iinpsra; und ohne entschiedenen, freilich auch
klar bewußten Gebrauch der isolierenden Methode würde man
MniverlalgeschichMche Uroöteme.
In den vergangenen Stunden haben wir uns mit den
Kulturzeitaltern beschäftigt, mit ihrem allgemeinen seelischen
Charakter, mit der psychischen Mechanik, die in ihnen zutage
tritt, nut ihrem gesetzmäßigen Ablauf am Faden einer Domi-
nante, die, von ständig steigender psychischer Kraft getragen,
immer wachsender seelischer Differenzierung zustrebt. Dabei
war es ein äußerlich abgeschlossener Kreis der Betrachtung, in
dem wir uns bewegten: der Kreis der Entwicklung großer
menschlicher Gemeinschaften, der Nationen. Und auch für
diesen Kreis wiederum galt noch eine Einschränkung: es war
nur immer von jener gleichsam normalen nationalen Entwicklung
die Rede, in der ein Volk in seiner langsamen und ununter-
brochenen Entfaltung von den niederen zu den höheren und
höchsten Kulturstufen sichtbar erscheint. Man sieht: es war ein
sorgsanl isolierter Fall, dem z. B. die Entwicklung der ameri-
kanischen Nation der Vereinigten Staaten, wie sie sich vor
unseren staunenden Augen vollzieht, nicht oder wenigstens nicht
ohne weiteres angehört, während die Entwicklung des deutschen
Volkes als Paradigma zugrunde gelegt werden konnte.
Nun versteht sich, daß das in dieser Beschränkung durch-
geführte Vorgehen methodisch durchaus berechtigt war.
Schwierigen wissenschaftlichen Fragen gegenüber gilt noch immer
das Oivicle et iinpsra; und ohne entschiedenen, freilich auch
klar bewußten Gebrauch der isolierenden Methode würde man