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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 1): Pamphylien — Wien, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.4610#0026
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tvor<

Die

pamphylische

Ebene.

weiter nördlich liegender Kesselthäler. Der dritte ist der Eurymedon, der Zeuge athenischen
Ruhmes. Ein vierter, von Strabo allein erwähnt, doch namenlos gelassen, ist an der Küste
von Beaufort Karamania, S. 145, gesehen, wenig inlands kaum zu bemerken. Der letzte ist
der Melas, wegen seines kalten AVassers im Alterthum bekannt. Das Mündungsland, ge-
wissermassen das Werk dieser Flüsse, ist die Ebene, deren Ausdehnung nicht 100 Kilometer
beträgt und über den Melas kaum hinausreicht, schon am Eurymedon nur noch etwa 10 Kilo-
meter breit zwischen Meer und Bergen, während westlich um den Kestros dagegen der Ufer-
rand zwei- und dreimal so weit von den Bergen abliegt.

Aber diese Ebene ist keine einheitliche und gleichmässig flache, sie kann nicht das Werk
ununterbrochen fortwirkender Ursachen sein. Vielmehr steigt sie stufenförmig in Terrassen
an. Was ich darüber nur aus gelegentlicher Beobachtung sagen kann, ist doch vielleicht
richtiger als das von Anderen' Bemerkte. Von dem Dünenrande abgesehen, dehnt sich vom
rechten Ufer des Kestros bis über den Melas hin flacher, ebener, steinloser Boden (I), an
manchen Stellen, so namentlich um den Eurymedon, sumpfig und Winters, wie versichert
wurde, zum grossen Theil überschwemmt. Diese Ebene, deren Niveau bei Berge über den
Kestrosspiegel zur Sommerszeit wenigstens 5 —10 Meter sich erhebt, macht durchaus den
Eindruck von Alluvialboden.2 Ueber sie erhebt sich westlich vom Kestros, vom Meere bis
jedenfalls beträchtlich über Perge hinaus reichend, eine steinige Platte (II) um etwa 30 Meter,
namentlich um Adalia schroff abgebrochen gegen das Meer, und hier besonders deutlich
als Süsswasserbildung, Travertin, zu erkennen, von Beaufort und Anderen als ein Werk des
kalkhaltigen Dudenwassers angesehen. Diese Platte, deren harter Boden von brauner
Verwitterungserde schwach bedeckt ist, und die an manchen Stellen ein mehr brecciaartiges
Aussehen gewinnt, ist keineswegs so eben wie die vorbeschriebene Alluvialebene, sondern
von flachen Hebungen und Senkungen durchzogen, theils mehr muldenförmigen, so eine
östlich am AVege von Adalia nach Perge, theils mehr einem Elussthal gleichenden, so eine
von einem AVege von Adalia nach Perge geschnitten. Sonst führt z. B. dieser Weg nach Perge
ganz auf der nämlichen (II) höheren Ebene, die ich die Travertinplatte nenne, hin, steigt erst
in unmittelbarer Nähe von Perge von ihr nieder zu der Alluvialebene (I), weil jene höhere am
Rande, wie bei Perge zu beschreiben, durch Einbuchtungen aufgelockert und zum Theil in
isolirte Einzelhöhen aufgelöst ist.

Von Adalia nach Termessos dagegen erreicht die Kunststrasse nach einigen Kilometern
eine abermals schroffrandige, um mehr als 50 Meter höhere dritte Stufe (III), die mit einer
Ecke gegen Adalia südöstlich vortritt, von hier nach Westen erst südlich, dann westlich gegen
den A\Tinkel des Golfes verläuft; nach der andern Seite dagegen in nördlicher Richtung. So
scheint es dem von Sillyon aus Blickenden, als ob jenseits des Kestros zunächst ein über
der eigentlichen Niederung (I) aufragender Damm nach Norden zöge, ferner im Westen dann
ein zweiter ihm paralleler. Jenes ist der Ostrand der IL, dieses derjenige der III. Terrasse.

von 1

1 Ich finde weder bei Ritter, noch bei Hirschfeld, Vorläufige Berichte in den Monatsberichten der Berliner
Akademie, 1874, S. 720, 724, oder Davis Anatolica, S. 208, eine klare Vorstellung. Seiff, Reisen in der asiati-
schen Türkei, S. 478, 483, sah nur die beiden oberen Terrassen.

2 Vgl. Beaufort, Karamania, S. 145.

eflosst'
 
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