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Lanckoroński, Karl [Editor]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 1): Pamphylien — Wien, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.4610#0032
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4P

Befestigung

überspannt, zeigt er, obgleich ausser der Regenzeit trocken, dass auch westlich der Stadt
Wasser, vielleicht in breiterer Masse als einer der jetzigen östlichen Dudencanäle, zum
Meere floss.

Ueberall in den Strassen von Adalia trifft das Auge auf Reste alter Architektur, seltener
auch Sculptur, die als Schmuck der Aussenmauern, der Strassenecken, der Brunnen, in den
Höfen der Häuser neue Verwendung gefunden. Das Einzige, was noch am ursprünglichen
Platze steht, so weit wir gesehen,1 sind die Mauern, auch sie freilich im Laufe der Jahrtausende

vielfältig neu gebaut, ge-
bessert und geflickt.

Es ist nur der Hei-
nere Halbkreis der dem
Hafen zugekehrten Mau-
er und der grössere der
Landmauer mit den von
den Verbindungsstellen
beider auslaufenden Ha-
fensperren, sammt ihren
Thürmen und Vormauern
und einer Andeutung der
Scheidemauern zwischen
den einzelnen Quartieren,
was die beistehende Plan-
skizze darstellt, nur so
weit genau, als mit Bus-
sole und Abschreiten auf
der Mauer zu erreichen
war. Denn während der
türkischen Möbilisirung im Herbst 1885, wo Adalia voll war von Truppen, welche dort
zusammengezogen wurden, um auf Fahrzeugen des Oesterreichisch-ungarischen Lloyd ver-
schifft zu werden, war die Erlaubniss zu genauerer Aufnahme kaum zu gewärtigen, und sie
vergebens zu erbitten insoferne gefährlich, als darnach selbst das zum Abschreiten und
Winkelmessen nöthige Mass freier Beobachtung kaum gegeben blieb. Eine weitere Erschwe-
rung der Arbeit und Entschuldigung kaum zu vermeidender Ungenauigkeiten bot dem
Geometer der Umstand, dass weder durchweg auf der Mauer herumzugehen, noch überall
innen oder aussen an dieselbe heranzukommen war.

Anlass und Ausgang der Stadtgründung hier ist augenscheinlich der Hafen gewesen,
an dieser Küste weithin der beste. Um diesen Plafen einigermassen in die Befestigung herein-
zuziehen, mussten die Mauerlinien in ungefähr gleichem Abstände von jenem Felsblocke an

Fig. 4. Plan der Befestigung von Adalia.

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1 Den Rest eines späten dorischen Baues in der Stadt, welchen Hirschfeld, I, S. 715 erwähnt, habe ich
nicht gesellen. Was für ein Monument Le Bruyn, II, S. 523 beschreibt, ist mir nicht klar.

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