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Diese Ausgabe hat dazu geführt, daß man zuweilen einen
Druck „Antonii Fuggeri epigrammata“ zitiert findet, der nie
existiert hat. Über die Briefe und Gaben des Benediktiners
Veit Bild an Raymund und Anton F. habe ich bereits oben
bei Raymund gesprochen, 1528 dedizierte der Benediktiner
Clemens Sender seine — in Wolfenbüttel erhaltene — lateinische
Chronik, 1536 auch die deutsche Fassung, 1530 kam weiterhin mit
einem an Anton Augsburg 24. Mai 1530 gerichteten Brief ,,S.
Gregorii Nazianzeni leypredig von tugendlichem leben und
sterben seyner Schwester Gorgonia, verteutscht durch D.
Johannem Cochlaeum“ heraus; der bekannte Theologe rühmt
in der Epistel auch den verstorbenen Jakob F., die von ihm
gestiftete Fuggerei und die Kapelle bei St. Anna in Augsburg.
1533 brachten die Aedes Silvani Otmar das Geschichtswerk
des „Ammianus Marcellinus a Mariangelo Accursio - pur-
gatus“ heraus. Der Bearbeiter widmete die Ausgabe von Augs-
burg aus Anton F. und rühmte ihn unter anderem mit den
Worten „Proinde affirmare ausim, tot sacras, tot privatas ae-
des tarn multis locis domos quoque centum et sex aegenorum
languentiumque usui Augustae structas, tuas, tibi vix videri,
quod in iis laboris gloriaeque partem fratres maioresque tui
sibi vindicent“, also auch er der Fuggerei gedenkend. Der
Augsburger Aufenthalt des Italieners Mariangelo Accursio
führte im selben Jahr auch zur Veröffentlichung von Cassiodori
variarum libri XII und de anima Über unus. Der Empfänger
war der Erzbischof Albrecht von Mainz, der einen Codex
(jetzt wohl in Rom) zur Verfügung gestellt hatte. Die Fugger
werden nicht ausdrücklich erwähnt, aber da in den Verzeich-
nissen der Fuggerbibliotheken mehrere Exemplare der Aus-
gabe verzeichnet stehen, liegt die Annahme nahe, daß Anton
und Raymund zu den finanziellen Förderern gehört haben.
Der Zusammenhang Augsburger Druckereien mit italienischen
Gelehrten in dieser Zeit erklärt sich im wesentlichen daraus,
daß Anton F. um 1530 in Rom und gelegentlich des Augs-
burger Reichstages eine Reihe italienischer wie deutscher Män-
ner der Wissenschaft kennengelernt und mit Geld sowie durch
Empfehlungsbriefe unterstützt hatte. Damals kamen auch huma-

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