Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (Band 4, Textbd.): [Die Anonymen, 2] — Wien, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34185#0222
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
208

UNBEKANNTE

ist hier nicht mögiich, und es schien besser, diejenigen Stiche, die
stilistisch oder nach der Tracht noch im XV. Jahrhundert entstanden
sein können, dem Katalog einzuverieiben. Endiich war es mir in
einigen FäHen nicht möglich, gewisse Biätter, die ich zuietzt in den
Jahren 1884—1886 gesehen hatte, ^ vor Drucklegung dieses Bandes
einer erneuten Prüfung zu unterziehen, da mir ihr Verbleib unbekannt
blieb. Von fünf Blättern^ sind zwei Piattenzustände bekannt, und zwar
rührt die Retusche bei Nr. 20 und 22 von Israhel van Meckenem her.
Wo in dieser Abteiiung des Katalogs Kopien angeführt sind,s soü
keineswegs behauptet werden, daß soiche nach den davor beschrie-
benen Stichen gefertigt sind, sondern sie können vieimehr mit jenen
auf gemeinsame, aber veriorene Urbilder zurückgehen. Das gieiche
giit von dem mit Nr. 14 des Kataiogs übereinstimmenden Holzschnitt
Schreiber 451, während der große niederländische Stich Nr. 82
(Boccaccio schreibt die Geschichte der ersten Menschen) teihveise
auf dem Titelholzschnitt eines Leydener Druckes vom Anfang des
XVI. Jahrhunderts und auf einem Bilde vom Meister der Ursula-
Legende benutzt ist.
Entlehnungen von Einzelheiten oder freie Nachbildungen nach
älteren Vorlagen Hnden sich bei Nr. 14 und 56 nach dem Meister der
Liebesgärten, bei Nr. 44, 68, 69, 94, 122 und 124 nach dem Meister
Nr. 67 ist wahrscheinlich nach dem Meister der Berliner
Passion kopiert, Nr. 63 ebenso nach dem Meister mit den Bandrollen.
Vielf^Itig sind die Benutzungen Schongauerscher Stichep namentlich
auf den Karten des Tarockspiels (Nr. 91—142), das bei zwölf Blättern^
Entlehnungen aus B. 10, 11, 14, 20, 82, 91, 95, 98, 99, 100, 101 und
114 aufweist. Je einmal haben Stiche der Meister -L'C^Jy und FVB als
Vorlagen gedient' und für Nr. 45 vielleicht auch ein solcher vom
Meister P ^ von Köln.
1 Nr. 6, 11 und 30.
2 Nr. 17, 20, 22, 49 und 87.
3 Nr. 35 a, 35 b und 69 a.
4 Bei Nr. 68, 69 und 122 sind die Originaie verschoiien.
5 Vergl. Nr. 10, 21, 46, 47 und 173.
6 Nr. 93, 105, 107, 112, 116, 119, 122, 123, 125, 131, 141 und 142.
7 Bei Nr. 45 und 5.
 
Annotationen